Präsident Franco erlaubt Einfuhr und Anbau von genmanipulierter Baumwolle

Asunción: Ein Spagat zu wagen ist eine Sache, ihn glücklich und zur Zufriedenheit beiden Seiten hinzubekommen, ein ganz andere.

Präsident Franco, der erlaubte gestern mit einem präsidentiellen Dekret den Import von Gen Baumwolle Samen „Bt RR“, die allen Plagen resistieren. Obwohl im Vornherein klar war wie Nichtregierungsorganisationen darauf regieren entschied der sich dafür, da neben der denunzierten Monokultur und Verarmung der Natur auch Ausnutzung der Anbaufläche zu Debatte stand.

Auf 125.000 Hektar, wo sonst Baumwolle angebaut wurde überschritt niemand die Erträge von 1.100 kg pro Hektar was mit „Bt RR“ vervierfacht werden kann. Mit der geernteten Baumwolle kann ein Textilsektor reaktiviert werden, womit der Produzent und der verarbeitende Betrieb glücklich sind.

Während die Bauern einer Erleichterung entgegensehen, da das Unkraut jäten quasi wegfällt haben auch Umweltschutzorganisationen eine konträre Meinung mit Recht. Denn genmanipulierte Samen sind nicht zur Genüge erprobt und vernichten alle anderen angrenzenden Saatgüter. Dazu kommt, dass einige Länder negative Erfahrungen damit gesammelt haben.

Des Weiteren sind die Samen patentiert, was schon herumfliegendes Saatgut zum Grund eines Prozesses macht, wenn jemand dafür nicht bezahlt hat.

Gerónimo Sánchez, Vizepräsident der paraguayischen Landwirtschaftskoordination (CAP) ist nach 30 Jahren harter Arbeit im Baumwollsektor sehr erleichtert. Er und seine Bauernkollegen vervierfachen ihre Erträge mit weniger Arbeit. Bei der letzten Ernte hätten sie die Pflanzen bis zu 16 Mal besprühen müssen, um den Plagen Herr zu werden.

„Es gibt aber auch Bauern die gegen die Einführung der genveränderten Samen sind und dass nicht weil sie unnatürlich wirken. Der jährliche Zuschuss vom Staat bei Ernteausfällen war sicherer als jetzt etwas dafür zu tun“, unterstrich Sánchez.

Die Baumwollsamen Bt RR werden seit 1995 in den USA, seit 2003 in Australien, seit 2005 in Südafrika und seit 2009 in Brasilien und Argentinien gepflanzt.

Während Argentinien 100% seiner Baumwoll-Anbaufläche mit diesem Saatgut bepflanzt bedeckt Brasilien nur 75% davon. Die Baumwollsaat Bt RR gehört dem multinationalen Unternehmen Monsanto. Bt RR sorgt nicht dafür, dass keine Insektizide mehr nötig sind, jedoch reduziert es sie merklich.

(Wochenblatt / Última Hora)

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23 Kommentare zu “Präsident Franco erlaubt Einfuhr und Anbau von genmanipulierter Baumwolle

  1. Dieser Bericht macht klar, daß die kurze Präsidentschaft von Herrn Franco dem Land und allen hier lebenden Menschen großen Schaden zufügen wird. Derzeit ist der Anbau von genmanipulierten Pflanzen in Paraguay verboten. Illegal hat sich Monsanto bereits seit mehreren Jahren in den Anbau von Mais und Soja “geschmuggelt”. Er wird von der Regierung geduldet. Langzeitversuche haben ergeben, daß die Erntemengen bei beiden Produkten unter denen bei herkömmlichem Saatgut liegt. Allerdings muß dabei der Alleskiller Roundup von Monsanto nicht eingesetzt werden. Es entsteht also weniger Schaden an Umwelt und Wasserhaushalt. Nun wird aus dieser Duldung eine Zustimmung. Herr Franco zahlt offensichtlich einen weiteren Tribut an seine amerikanischen Helfershelfer. Um zu verdeutlichen, was er diesem wunderbaren Land damit antut, gebe ich hier nur zwei Links zur Vertiefung des Themas an:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/selbstmord-serie-tausend-indische-bauern-gehen-in-den-tod-a-446922.html
    http://www.zeitenschrift.com/news/sn_3908_indien.ihtml

      1. Das Paraguay seine Textilien aus China importiert, wo im Land sowohl Baumwolle wächst, als auch ein niederes Lohnniveau herrscht, ist nicht einzusehen.

        Die Entscheidung für Baumwolle ist daher im Interesse des Landes. Merke: Erst kommt das Essen, dann die Moral.
        Umweltschutz im Sinne der links-stalinistischen-Grünbewegung, ist ein Zeichen von zuviel Wohlstand und Dekadenz.

    1. Was in Indien passiert ist traurig,hat aber wenig mit Gentech zu tun.Diese Selbstmorde gibt es schon seit Jahrhunderten.Tradition wie Harakiri in Japan.Und für die Weltraumfahrt verschleudert Indien X Millarden.

    2. ASUNCION45
      Es ist richtig , das Genmaiz und Genbaumwolle , hier bis dato illegal angebaut werden ! Aber deine Aussage im Bezug auf Gensoja ist Unsinn ! Die braucht nicht geschmuggelt werden , denn die ist seit Jahren zugelassen !!
      Und wird auch von PYischen Firmen gezuechtet !!

  2. Gen manipuliertes Saatgut ist sinnvoll, wenn es den Interessen der Landwirte entgegenkommt. Leider ist es meistens das Gegenteil. Paraguay hat..hatte bald hatte eine sehr gute eigene Baumwollsaatguterzeugung.

    Früher waren die Tomaten in Peru nicht genmanipuliert und wohlschmeckend genüsslich zu essen. Heute mehr für die Schweine zu verfüttern. Dank Monsanto.

    Auch der Verbraucher sollte die Produkte von Monsanto boykottieren.Monsanto kommt daher wie schleichendes Gift.
    W.S. zur Zeit aus Peru

  3. lieber Herr Päßler, es geht hier nicht um links oder rechts und es geht nicht um Argentinien oder Brasilien sondern es geht um Paraguay und die Zukunft der Menschheit insgesamt. Ich empfehle ihnen sich, trotz der vielen Tagesarbeit, mit dem Thema Monsanto und genmanipulierte Lebensmittel, zu denen inzwischen auch Schweine gehören, zu beschäftigen. Die wenigen amerikanischen Konzerne, die künftig über Saatgut und deren Verteilung bestimmen, haben die Möglichkeit festzulegen, wer verhungert und wer überlebt. Es geht nicht um die Produktion gesunder Lebensmittel, es geht um Weltmacht und die kann man am besten über Essen und Trinken regeln. Das ist noch einfacher als ein Militärschlag. Wenn Sie Lust haben, dann informieren sie sich z.B. hier:
    http://info.kopp-verlag.de/news/verursacht-genmanipulierte-nahrung-die-morgellonsche-krankheit.html
    http://www.dosto.de/gengruppe/texte/landwirtschaft/landw16.html
    http://einarschlereth.blogspot.com/2012/02/monsanto-in-frankreich-wegen-chemischer.html
    oder schauen sie sich die ARTE-Dokumentation: Monsanto – mit Giften und Genen-
    Vielleicht versteht man die Zusammenhänge besser, wenn man weiß, daß in Libyen die erste Maßnahme der Besatzer war, die einheimische Landwirtschaft zu zerstören, das über 10 000 Jahre alte Saatgut zu vernichten und Monsanto Saatgut zwangsweise zu verkaufen. Das ist in Paraguay nicht mehr nötig. Dort haben sie einen Präsidenten gefunden, der ihnen die Türe weit öffnet um das Land auszubeuten. Diese Maßnahme wird die soziale Lage der Landbevölkerung in den nächsten jahren dramatisch verschlechtern und es wird zu poltischen Unruhen und Instabilität führen. Wäre ich Abgeordneter im paraguayischen Parlament, dann wäre für mich dieses Dekret eine Grund für ein Amtsenthebungsverfahren.

    1. Vielen Dank für ihre Aussagen Asunción 45, jedoch erschließt sich mir nicht weswegen Paraguay Nachbarländer nicht ins Kreuzfeuer gelangen trotz einer 3. angekündigten Amtszeit von Cristina Kirchner während es hierzulande ein Grund für ein Amtsenthebungsverfahren ist. Bitte nicht falsch verstehen, denn auch ich lese viel und nicht nur aus einer Richtung.

    2. Nachsatz für Asu45: “Bt RR sorgt nicht dafür, dass keine Insektizide mehr nötig sind, jedoch reduziert es sie merklich”

      -> Sie wissen schon, wieviel GIFT (wirklich ein übles Zeug) in welch großen Mengen für die normale Baumwolle versprüht wird, oder?=

      Im Gegensatz zu Gensoja (welches mehr Gift verträgt, weswegen auch mehr Roundup verwendet werden kann), wird bei Gen-baumwolle WENIGER Gift benötigt.

  4. lieber Herr Päßler, wir diskutieren doch in dieser Zeitung nicht über Maßnahmen der argentinischen oder einer anderen Regierung sondern über ein Dekret von Herrn Franco. Es spielt keine Rolle, wer dieses Dekret erlassen hat. Selbstverständlich wäre dieses Dekret auch bei jedem anderen Präsidenten anzuprangern, weil es eben nicht um politische Nibelungentreue sondern um die Erhaltung der Gesundheit und der Umwelt geht. Wir haben nur diese eine Erde und die gilt es für uns und alle Nachfolgegenerationen zu erhalten. Was Argentinien angeht, so sollten sie einmal nachvollziehen, wann und wodurch das genmanipulierte Saatgut dort eingeführt wurde und welche sozialen Folgen es hatte. Frau Kirchner und jeder Nachfolgepräsident hat gar keine Chance Monsanto den _Verkauf seines Saatgutes zu unterbinden. Dazu wäre ein weltweiter Wirtschaftszusammenbruch unbd ein Ende der Globalisierung erforderlich. Was Indien angeht sso haben die Selbstmorde selbstverständlich nur mit den Folgen des Niedergangs des Baumwollanbaus zu tun. Für einen indischen Bauern, der seine Familie nicht mehr ernähren kann, ist diese Tatsache eine solche Schande, daß er sich traditionsgemäß nur durch seinen Freitod von dieser Schande befreien kann.
    Genmanipulierte Nahrungsmittel sind eindeutig schädlich. Sie sind es auch dann, wenn sie durch den Magen von Tieren gegangen sind, die anschließend in die Nahrungsmittelkette kommen. Wenn sogar die amerikanische Akademie für Umweltmedizin ein sofortiges Moratorium gegen gentechnisch veränderte Lebensmittel fordert, dann sollte das aufhorchen lassen, denn die amerikanische Regierung unterstützt Monsanto massiv und setzt gegen Kritiker, die sich dem Anbau widersetzen, massive Repressalien ein. So geschehen z.B. mit der EU und einzelnen Ländern der EU.
    http://infowars.wordpress.com/2009/05/28/us-arzteverband-fordert-ein-sofortiges-moratorium-fur-gen-nahrungsmittel/

    1. Heute im SpOn: genmanpulierte Soja in 100% der deutschen Ställe…Guten Appetit!
      Lieber Asuncion45, ich partizipiere immer wieder gern an Ihrem Wissen. Aber am meisten bewundere ich Ihre Geduld…

    2. @ASUNCION45
      http://infowars.wordpress.com/2009/05/28/us-arzteverband-fordert-ein-sofortiges-moratorium-fur-gen-nahrungsmittel/

      Da diese Forderung sehr alt ist , 2009 , und nichts getan wurde , wie es mir scheint , haette ich eine Frage !
      Haben Sie bitte einen LINK , in welcher Form , dies weiter behandelt und erforscht wurde !!

      1. ich bitte um Entschuldigung. Ich hatte ihre Nachfrage übersehen. Ich habe ihnen aus meinem Archiv einige sehr umfangreiche Artikel herausgesucht, die die Gesamtfrage, einschließlich der Frage der Ernteerträge, behandelt-. Hier die Links:
        http://www.keine-gentechnik.de/bibliothek/anbau/infomaterial/bund_einsatz_gentechnik_landwirtschaft_041123.pdf
        http://umweltinstitut.org/gentechnik/allgemeines-gentechnik/allgemeines-gentechnik-174.html
        http://blog.greenpeace.de/blog/2012/01/16/neuer-gen-mais-im-dauerfieber/ und eine Reutersmeldung, daß BASF in Europa keine genveränderten Lebensmittel mehr bearbeiten will und sich vor allem nach Nord- und Südamerika orientieren will. Übrigens Paraguay produziert schon heute 2% der genveränderten Lebensmittel. Dafür werden die Böden, insbesondere von brasilianischen und deutschen Großunternehmen ausgebeutet und zerstört.

        1. Vielen Dank fuer die links !!
          Habe mich da nun mal durchgearbeitet ! Einiges an neuer Info !!

          Sie sagen :’ Dafür werden die Böden, insbesondere von brasilianischen und deutschen Großunternehmen ausgebeutet und zerstört.”

          Inwiefern ? Im Sinne der Unfruchtbarkeit oder gravierender Maengel an Bodengesundheit ? Sollte dies der Fall sein , dann ist Ihre Aussage falsch ! Die Bodenfruchtbarkeit , hat in den letzten 25 Jahren zugenommen (Alto Parana), belegbar durch Bodenanalysen hiesiger und auch deutscher Labore (Landwirtschaftskammer WE) Der Level an Bodengesundheit ist stabil , bishin zu besserwerdend im Bereich der Uebersaeurung .
          Meine Beobachtungen und Erfahrungen beziehen sich nur auf dem Anbau von Soja , Maiz , Weizen , Hafer , Roggen und Hirse . Dem konventionellem Anbau der Baumwolle habe ich seit mehr als 20 Jahren keine Aufmerksamkeit geschenkt !

  5. Patentierte GVO (Gentechnisch veränderte Organismen) sollte man meiner Meinung nach nicht unterstützen bzw einsetzen.

    “Der jährliche Zuschuss vom Staat bei Ernteausfällen war sicherer als jetzt etwas dafür zu tun“, unterstrich Sánchez. **kicher**

  6. Genmanipulation

    Hm, ist es nicht das Gleiche wie die Chemtrails am Himmel? wo uns weis gemacht werden soll dass es Kondensstriefen sind?

    GEOENGINEERING wird es verklausuliert. Es soll eine Abkühlung der Erdoberfläche bewirken…. ha, ha

    Wer der NATUR ins HANDWERK pfuscht ist ein Verbrecher.
    Die Natur wird sich dagegen wehren. Wir sollten die NATUR erst einmal kapieren, bevor wir kopieren!

    Was nutzen denn Höchsterträge ohne Qualität?
    Kartoffeln faulen, Tomaten haben kein Geschmack mehr, die Zwiebeln verrotten auf den Feldern weil das Grün weggespritzt wird, dank Monsanto… und daraus werden hochwertige Lebensmittel?

    In Deutschland geht es den Zuckerrübenbauern ähnlich wie den Soja-Bauern in Paraguay.

    Der Ertrag wurde geseteigert aber die Zuckermenge schrumpft. Die Böden sind ausgelaugt, vergiftet und versalzen durch zuviel Kunstdünger. Die Gerätschaften werden immer größer und schwerer, Böden verdichtet, Flächen werden zusammengelegt aus wirtschaftlichen Erwägungen, es gibt keine natürliche Vegetation mehr an den Feldrändern, Bienen sterben und zeigen merkwürdige Verhalten usw….

    Die Qualität nimmt immer mehr ab dank eines höheren Ertrags!

    Natürlich?

    Nein, es wird versucht durch Selektion und Manipulation zu steigern und immer mehr Profit zu erwirtschaften. MONSANTO freut es!

    Na, dann werden wir mal sehen, was die Baumwolle für Nebenwirkungen zeigen wird, Hautauschläge, Allergien usw… werden folgen!

    Was reingeht wird auch wieder rauskommen. Also?
    Weiter giften?, manipulieren?

    Steht doch schon in der Bibel: Was ihr sät, erntet ihr!

  7. Solange die Weltbevölkerung bei 7 000 000 000 liegt und weiter wächst, wird sich dieser Trend weiter verstärken.

    Menge geht immer zu Lasten der Qualität. Für Massen an Menschen, brauchen wir auch billige (lies: minderwertige) Massenware, um die Mägen zu füllen. Sonst gibt es Hungerrevolten.

    Das wird solange so weitergehen, bis das Erdöl knapp wird. Dann ist wirklich “game over” – denn ohne Erdöl könnten wir max. 1 500 – 2000 Millionen Menschen weltweit ernähren auf dem jetzigen Stand.

    Dann gibt es Bio-für alle. Nur “alle” ist dann halt sehr viel weniger Köpfe…

    1. Didaktisch gut geschriebener Artikel !
      Aber inhaltlich gespickt mit Fehlern , was Zahlen – und Datenmaterial anbelangt . Fehlende Objektivitaet und sehr tendenziell in eine Richtung weissend , was die politische Ansicht betrifft . Aus agrartechnischer Sicht von graviernder Unkenntnis zeugend !

  8. Erdöl gibt es in praktisch unbegrenzter Menge, zu mindestens für die nächsten paar hundert Jahre. Die förderbare Menge verhält sich proportional zu den Förderkosten. Bei einem Preis von hundert Dollar pro Barrel ist mehr Öl wirtschaftlich förderbar als bei 50 Dollar. Bei einem Preis von 500 Dollar ist ein mehrfaches der Menge förderwürdig, als bei 100 Dollar. Die Frage ist natürlich, wer wird sich Öl zu 500 Dollar das Barrel leisten können.Wohl eher die Menschen der ersten Welt, als die der dritten Welt. Leider ist der Ölpreis z.Zt.noch viel zu niedrig, um Menschen ernsthaft darüber nachdenken zu lassen, ob man nicht irgendwo Öl einsparen könnte. Autos werden immer PS-stärker, Flugreisen sind etwas alltägliches und wer will schon beim Heizen sparen?

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