Preis für Fleisch am Boden, aber Supermärkte reduzieren ihn nicht

Asunción: Die ländliche Vereinigung von Paraguay (ARP) besteht darauf, dass der Preis für Fleisch am Boden ist. Der Verband erhält 12.000 Guaranies pro Kilo, aber in Supermärkten liegen die Preise viel höher.

„Wir erhalten zwei US-Dollar pro Kilo, ungefähr 12 Tausend Guaranies. In den Supermärkten liegt der Preis zwischen 25 und 29.000 Guaranies, wir verstehen nicht, was passiert”, sagte Pedro Galli, Sekretär der ARP, in einem Interview mit Telefuturo.

Er argumentierte, dass die Landwirte die Preisliste der Supermärkte vergleichen würden und sie nicht mit denen von ihnen übereinstimmen, da sie weiterhin sehr hoch seien.

Galli wies darauf hin, dass die Viehzüchter seit Beginn der Quarantäne aufgrund der Covid-19-Pandemie unter dem Preisverfall gelitten haben und an den Endverbraucher weitergegeben werden müssen, das heißt, die Kosten zu senken.

Der Präsident der paraguayischen Supermarktkammer (Capasu), Alberto Sborovsky, wies darauf hin, dass der Preisverfall für Viehzüchter nicht von Supermärkten abhänge.

Wochenblatt / ADN Paraguayo / Beitragsbild Archiv

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7 Kommentare zu “Preis für Fleisch am Boden, aber Supermärkte reduzieren ihn nicht

  1. Kaneshapillai Kanagasuntharam

    “Der Präsident der paraguayischen Supermarktkammer (Capasu), Alberto Sborovsky, wies darauf hin, dass der Preisverfall für Viehzüchter nicht von Supermärkten abhänge.”
    Ja. So kann man das auch sehen. Aber der Preis der Supermärkte sollte schon unter Einbezug von anderen Faktoren auch von den Viehzüchtern abhängen.

  2. Gibt es hier keine Regulierung Behörde die deren Mafiöse Strukturen aufdecken und mit empfindlichen Strafen belegen? Preise sollten sofort an den ohnehin schon gebeutelten Verbraucher weitergeleitet werden.

  3. Ja, da hat der Alberto Sborovswky vollkommen recht, denn der Preis, den ein Frigorifico (Matadero) dem Eigentümer einer Farm (Züchter, Estancero, Ganadero) bezahlt, hat auf den Preis, den der Supermarkt seinem Lieferanten, dem Schlachthof (Frigorifigo) zu bezahlen bezahlen hat. Es ist aber auch vollkommen sinnlos, beim Supermarkt eine Senkung dessen Verkaufspreise an den Endverbraucher zu reklamieren aufgrund einer tatsächlich erfolgten Senkung der Viehpreise (Lebendgewicht) , die der Schlachthof an den Züchter zu bezahlen hat. Wenn ein Kalkulationsfehler vorliegen sollte, so kann dieser niemals beim Supermarkt zu finden sein. denn auch der Supermarkt kann ledlich den Kilopreis der Tierhälften (Res) seinen Verkaufspreisen zugrundelegen. Und wenn diese vom Schlachthof nicht im selben Maße gesenkt wurde wie z.B. die Lebenspreise der Tiere zwischen dem Züchter und dem Schlachthof, dann müßte eigentlich die an Supermärkte zu Unrecht gestellte Frage an den Schlachthof zu richten sein, aber niemals an den Supermarkt.

    1. Hier eine Berichtigung des obigen Textes: Der erste Satz sollte eigentlich heißen “Ja, da hat der Alberto Sborovsky vollkommen recht, denn der Preis, den ein Frigorifico (Matadero) dem Eigentümer einer Farm (Züchter, Estancero, Ganadero) bezahlt, hat auf dem Preis, den der Supermarkt seinem Lieferanten, dem Schlachthof (Frigorifigo) zu bezahlen hat, keinerlei Einfluß.” Der Frig bezahlt dem Züchter einen Kilopreis für das lebende Tier. Beim Frig. wird das Tier geschlachtet, ausgeblutet, enthäutet, vom einer dicken internen Fettschicht befreit, u.a. auch vom Kopf, und was dann noch übrig beibt, das ist nicht einmal mehr die Hälfte vom Gewicht des ganzen und noch lebenden Tieres. Dann hat sich als pro Kilo verwertbarer Ware den Einstandspreis bereits mehr als verdoppelt auf den Lebendpreis, der an den Züchter bezahlt wurde. Nun wird das Tier in seine Einzelteile aufgeteilt, wobei sehr viel Handarbeit anfällt, dann kommen noch dazu die Kosten für das Schlachtpersonal, Abhängen der Tierhälften, noch mehr Personal für die Aufteilung der Tierhälften in verkauftsreife Schnitte, die Kosten für die riesigen Kühlanlagen einschl. deren Betrieb, die Flotte an Kühl-LKW´s, um dann zu den Preisen, die inzwischen bereits das Mehrfache der Preise pro Kilo für das Lebendgewicht des Tieres betragen, den Supermärkten anzuliefern. Gerade Rindfleisch ist in jedem Supermarkt die allerwichtigste Ware, denn ndiese Abteilung ist es, die durch ihre meist sehr knapp kalkulierten Preise die Kunden für den ganzen Supermarkt anzulocken hat. Welcher Eigentümer eines Supermarktes meint, gerade mit Rindfleisch sich eine goldene Nase zu verdienen, der kann eigentlich nur verlieren, denn in Kürze hat dieser keine Kunden mehr. Es gibt allerdings sehr wohl Preisunterschiede im Verkauf von Rindfleisch von einem Supermarkt zum anderen. Denn die Schlachthöfe bieten den Supermärkten zum weiteren Aufschneiden und zum Weiterverkauf an: 1) Novillos (Ochsen), wobei diese den höchsten Preis all dieser Tiere haben, denn sie sind jung, und sollten eigentlich, bei einem hoch erscheinenden Verkaufspreis, das Alter von 2 Jahren nicht überschritten haben. Dann wird noch Kuhfleisch angeboten, das allerdings wesentlich billiger ist. Denn die Kuh wird niemals jung geschlachtet, sie hat erstmal die Milchprodukte-Industrie zu versorgen mit der Milch, dem prinzipalen Rohstoff für alle Milchprodukte, und außerdenn soll sie auch für die Reproduktion aktiv tätig sein. Wenn mal eine Kuh keine Milch mehr gibt, dann wird sie geschlachtet, und wird dann auch verständlicherweise wesentlich billiger angeboten als z.B. ein junger Ochse, und auch das Fleisch sollte dann auch billiger verkauft werden, was allerdings leider nicht immer der Fall ist, weil es eben (und das ist leider teilweise der Fall) Supermärkte gibt, die sich nur mit einer einzigen Fleisch-Preisliste belasten wollen, und natürlich auch Frgorifigos, die ebenfalls Tierhälften (Reses) nur zu einem einzigen Kilopreis pro Fleischsorte verkaufen wollen. Da würde es sich tatsächlich lohnen, einige verdächtige Frigorifigos unter die Lupe zu nehmen. Beim Supermarkt allerdings, der nicht einmal interessiert ist, gerade auf diesem Gebot hohe Gewinne zu erzielen, da die Frischfleischabteilung ohnehin nur die Aufgabe hat, dem Supermarkt für die übrigen Abteilungen Kunden anzulocken, ist diese Verdächtigung eigentlich sinnlos. Der Frigorifigo allerdings ist gezwungen, seine Gewinne mit dem Verkauf des Rindfleisches zu machen, denn er verkauft ja sonst nichts anderes als nur Rindfleisch.

  4. Ich gehe mal davon aus, wenn man in die Papiere schauen dürfte, von den Supermärkten, man würde das reinste Grauen empfinden, denn Supermärkte habe in Paraguay wohl eine eigene Logik, die sich von denen in Europa ganz klar unterscheiden dürfte. Hier trägt man kein Handelsrisiko, man wälzt das alles ab, das dürften hier die Produzenten tragen. Ein Supermarkt, haut nur auf den Einkaufspreis drauf, das sich die Balken biegen, das ist die hiesige Verkaufskultur…. Ist recht einfach in Paraguay…

  5. Die Metzgereien sind reihum der Konkurrenz der Supermärkte erlegen da sie mit deren Preisen nicht mithalten konnten. Nun haben die Discounter freie Bahn für ihre Preisgestaltung. Genauso wie die Multis weltweit mit kleinen Wettbewerbern verfahren. Mit einer diktierten Preisgestaltung ist dieser Entwicklung kaum beizukommen. Würde man Schlachthöfe zu höheren Einkaufspreisen verpflichten, weichen sie auf Anbieter in den Nachbarstaaten aus und es hat sich erledigt.

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