Prozessauftakt für deutschen Ebay-Betrüger

Marburg: D. U. P. (29), auch bekannt als Frank Becker betrog über einen Zeitraum von mindestens sieben Jahren von Paraguay aus Ebay Verkaufsagenten in Deutschland, Personen, die für ihn Produkte verkauften die er nicht besaß. Das Geld bekam er, die Probleme die Agenten. Nachdem P. im März dieses Jahres nach Deutschland ausgeliefert wurde, begann heute der Prozess.

Der Angeklagte legte ein Geständnis ab rund 300.000 Euro mit dieser Masche ergaunert zu haben. Motiv für sein Handeln waren finanzielle Probleme. Mehr als 1.100 Mal schädigte er Personen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Die Verkaufsagenten waren Mittäter beim Verkauf nicht existierender Produkte und Opfer zugleich. Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde er in der Hauptstadt Asunción verhaftet und saß bis Anfang dieses Jahres in Abschiebehaft, da er mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde.

Die Prozessbeteiligten scheinen bei einem umfassenden Geständnis eine Haftstrafe von sechseinhalb und siebeneinhalb Jahren Haft in Betracht zu ziehen.

(Wochenblatt / Mitteldeutsche Zeitung)

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12 Kommentare zu “Prozessauftakt für deutschen Ebay-Betrüger

  1. Daniel Uwe Poth (27), geboren in Marburg, Deutschland, bekam 2005 eine Aufenthaltsgenehmigung unter dem Name des Künstlers Víctor Adolfo Espínola Arroyo, mit N° 1.980.564, ausgestellt. Der Deutsche bewegt sich die letzten sieben Jahre unter den Namen Jens Keutner, Frank Becker und Víctor Adolfo Espínola Arroyo im Land.
    Quelle: http://wochenblatt.cc/nachrichten/deutscher-betruger-in-asuncion-verhaftet/9874

    Nun würde es mich Wunder nehmen – wenn doch alle Einwanderer des Spanischen nicht mächtig seien und sich in Asunción so nicht auskennen – welcher netter Einwanderungshelfer oder -helferin – welche für wenig Geld die netten Dienste für die Ausländer erledigen – für die Ausstellung seiner Dokumente zuständig war.

    Na, im Grunde genommen nimmt interessiert’s mich nich wirklich, aber einer der netten EinwanderungshelferInnen müsste es gewesen sein.

    1. Wieder typisch deutsch… wenns dich doch eigentlich nicht interessiert, warum schreibst du denn dann so einen langen Kommentar dazu… nix zu tun? Langeweile? Schadenfreude???

        1. Also nach den ersten Kommentar war ich fast sicher…. dümmer und überflüssiger gehts nicht….. aber du hast es getoppt. Ich versteh den Kommentar nicht. Ich brauche auch kein Pseudonym hier….. mein Name ist Herbert Hoppe und ich wohne bei Aregua….. so…. jetzt du….

        2. Hallo Herbert

          Seit wann heißt du zum Nachnamen Hoppe und wohnst in Aregua? Welcher nette deutsche Einwandungshelfer hat dir die erneute neue Identität verschafft?

          P.S.
          Geotrupes stercorarius ist mein wirklicher Name, ich komme aus Paradoxa, bin auch unter meinem richtigen Namen auf Facebock und ich bin das einzige Coca-Cola in der Wüste (°!°) (Nein zum Geier, das sind nicht meine …)

    2. An Alle! Herberts – Geotrudets usw.

      Warum freuen wir uns nicht alle gemeinsam dafuer, dass es mal so einen Arsch erwischt hat, der meint, dass er klueger ist, als andere und das dass ihm das Recht gibt, andere ueber den Hobel zu ziehen?

      Trinken wir darauf, dass er eine moeglichst lange Haftstrafe erhaelt! Prost!!!

      1. Du hast schon recht und gut, dass der Sack gefunden wurde. Trotzdem hat er sich aus mangelnden Spanisch- und Ortskenntnissen seine Papiere wohl nicht selbst besorgen können. Das ist der Punkt: Der oder die EinwanderungshelferIn hilft weiteren, Zitat: «Ärschen», also Abzocker und Gauner sich hier in Paraguay mittels falschen Dokumenten und mehrerer Identitäten einzunisten. Auch wenn nicht jeder die Kausalität zu erkennen vermag, so denke ich doch, dass falsche Identitäten einen Freipass darstellen, um kriminelle Handlungen zu begehen.

  2. @ Architeuthis dux y Herbert

    Wenn ein Deutscher eine Cedula unter anderem Namen bekommt, soviele Aliasnamen trägt,
    UND
    in die Interpol unter seinem richtigen Namen hier findet,
    DANN
    war das mit Sicherheit nicht der Verdienst von ordentlicher Ermittlungsarbeit, sondern eine Deninziation aus seinem “Freundeskreis”.

    Das er die Cedula bekam ist ebenso mit Sichrheit einem korrupten EWH/in zu verdanken.

    1. @ Refugio, ähhm, Kirchenrefugio?

      Tja, auch wenn sie noch so laut schreien, er wurde nicht wegen des Ebay-Betruges ausgeliefert, sondern viel mehr wegen illegalen Aufenthalts hier ABGESCHOBEN.

      Zur Erinnerung:
      http://wochenblatt.cc/nachrichten/deutscher-betruger-wird-in-seine-alte-heimat-ausgewiesen/18326
      Auszugsweise Zitat:
      Poth beklagte sich über Erpressung von Seiten der Polizei, vor seiner Verhaftung.

      Tja, als der Gute keine Kohle mehr hatte wurde ihm eine fehlende echte Cedula und die falschen Papiere zum Verhängnis.


      Daniel Poth, …. wird in Paraguay zuerst einmal wegen Produktion gefälschter Unterlagen und Betrug prozessiert …. Der Richter Pedro Mayor Martinez entschied über seine Abschiebung …..

      Nicht das ich nicht darüber froh bin wenn der Ruf der DACHL hier nicht noch mehr leidet, aber ein wenig Wissen ist zur Gestaltung der Kommentare schon sinnvoll
      😉

  3. Der 2. Prozesstag – wenn man das so liest – in PY 50 Kilo abgenommen – der kann einem aber nun leid tun.

    Ebay-Betrug: “Dann ist das Ganze ausgeartet”

    Ex-Ehefrau sagt aus: Flucht aus Endbach / 30 Prozent für jeden
    Marburg/Bad Endbach. Am zweiten Verhandlungstag gegen den Ex-Endbacher, der mehr als 1000 Menschen über die Internetauktionsplattform Ebay betrogen haben soll, hat seine Exfrau ausgesagt. Sie bestätigte, was der 29-jährige Angeklagte schon selbst gestanden hat.

    Die 28-Jährige berichtete, dass das Paar 2005 aus Bad Endbach nach Paraguay floh, weil es Ermittlungen wegen Betrügereien bei Ebay gab, damals noch unter den echten Namen. In der neuen Heimat ging schnell das Geld aus, “dann ist das Ganze ausgeartet”, so die Zeugin.

    Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, im großen Stil weitergemacht zu haben. Über Anzeigen soll er “Verkaufs- und Finanzagenten” für fiktive Firmen angeworben haben, die ahnungslos nicht vorhandene Ware anboten und das Geld der Kunden nach Paraguay transferierten. Etwa 300 000 Euro Schaden sollen so entstanden sein.
    Die Frau stellte sich schon 2011 den deutschen Behörden. Sie ist verurteilt und sitzt für drei Jahre im Gefängnis in Frankfurt. Schon 2006 kam sie nach Deutschland, floh aber vor einem Gerichtstermin wieder, weil sie nach eigenen Angaben vom Angeklagten und anderen Personen bedroht wurde.

    Wer die Idee zum Betrugssystem hatte, konnte die Frau nicht mehr sagen. Sie sagte aus, dass sie mit ihrem damaligen Mann zusammen arbeitete. Später agierte sie auch alleine. Der monatliche “Verdienst” aus den Betrugsgeschäften lag bei mehreren 1000 Euro. “Man konnte gut leben, aber Luxus ist relativ”, so die Frau.
    Betrüger nutzt nichtsahnenden Cousin seiner Exfrau als Zwischenhändler

    Aufgeteilt wurde das Geld zu je 30 Prozent an sie, ihren Mann und dessen jetzige Lebensgefährtin. Die restlichen zehn Prozent waren für die gemeinsame Tochter, die kurz vor der Flucht nach Paraguay geboren wurde.
    Nach der Zeugenaussage der Frau wurden 61 der insgesamt 1100 angeklagten Fälle eingestellt. Für das Strafmaß – höchstens 6,5 bis 7,5 Jahre nach dem Geständnis – spielt das keine Rolle, so der vorsitzende Richter, Carsten Paul: “Aber die Buchführung muss stimmen”.

    Ein weiterer Zeuge, der Cousin der Frau, sagte aus. Er habe sich früher gut mit dem Angeklagten verstanden, berichtete der 36-Jährige, inzwischen will er mit ihm nichts zu tun haben. Von Schriftverkehr übers Internet sprach der Cousin, in dem “ziemlich viel Hass” war. Der Zeuge fühlt sich vom Angeklagten für die illegalen Geschäfte missbraucht. Er hatte sein Konto aus Gefälligkeit zu Verfügung gestellt im Glauben, der heutige Angeklagte habe von Paraguay aus Computer verkaufen wollen. Dass es dabei um Betrug ging, habe er nicht gewusst. Dann gab es aber 13 Hausdurchsuchungen bei ihm, das Verfahren ist mittlerweile eingestellt.
    Der Angeklagte bestätigte die Geschichte des Zeugen: Er habe den Namen des Mannes missbraucht, der 36-Jährige habe tatsächlich nichts mit der Sache zu tun.
    Zuletzt waren die Bedingungen der Auslieferungshaft Thema in der Verhandlung. Fast zwei Jahre saß der Angeklagte in Paraguay im Gefängnis. Die Zeit wird auf die zu erwartende Haftstrafe angerechnet. Bei verschärften Bedingungen kann sie mit einem höheren Faktor berücksichtigt werden.

    Bis April saß der 29-Jährige in Paraguay im Gefängnis, in einer Zelle von 35 Quadratmetern mit 41 Mitgefangenen. Im Gericht verlesen wurde die Stellungnahme einer Mitarbeiterin der deutschen Botschaft vor Ort. Demnach ist Gefängnis für 1200 Gefangene ausgelegt, inhaftiert sind dort aber 3900. Viele müssen unter Planen schlafen. Für Matratzen sind umgerechnet 250 Euro zu zahlen. “Die sanitären Anlagen sind eine Katastrophe”, so die Stellungnahme, es herrscht kaum zu ertragender Gestank, Krankheiten sind an der Tagesordnung, ebenso Kriminalität.

    Täglich Morde im Gefängnis in Paraguay, das Essen ist schlecht zu wenig
    Es gibt täglich Morde, fügte der Angeklagte hinzu, und es fehlte an allem. Zahnbürste und Toilettenpapier musste seine Lebensgefährtin bringen. Das Essen war schlecht und immer zu wenig, so der Mann. Er habe 50 Kilogramm abgenommen.

    Die Botschaftsmitarbeiterin schrieb auch, dass sich der Ex-Endbacher bessere Haftbedingungen erkaufte. Verteidiger Thomas Strecker verwies jedoch auf einen Artikel über das Gefängnis, in dem von einem “Ex-VIP-Bereich” die Rede war. Richter Paul merkte an, dass das Schriftstück sich in der Beschreibung mit der des Angeklagten deckt, wenn von einer Vielzahl von Betten hintereinander die Rede sei.
    Die Verhandlung wird am Mittwoch fortgesetzt.

    Quelle http://www.mittelhessen.de/lokales/region-marburg-biedenkopf_artikel,-Ebay-Betrug-Dann-ist-das-Ganze-ausgeartet-_arid,306657.html

    Gut, dass er seit seiner Verhaftung zusätzlich mind 30 Kilo zugenommen hat (siehe Fotos) Da soll mal einer sagen in deutschen Gefängnissen geht es den Häftlingen schlecht.

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