Schlechtes Panorama: “Paraguay am Ende“

Asunción: Die Fundation für Entwicklung in Demokratie (Dende) sagt ein düsteres Szenario für Paraguay voraus. Die Wirtschaft sei am Ende und deshalb müssten zwingend Maßnahmen ergriffen werden, um eine Katastrophe abzuwenden.

Alberto Acosta Garbarino, Leiter der Dende, sagte, man habe schon lange gewarnt, dass der Boom in Paraguay beendet sei, der zuvor ein großes Wachstumspotenzial hatte, mit einem guten Maß an Ressourcen und Einsparungen.

Derzeit liegt das Wachstumspotenzial der paraguayischen Wirtschaft laut Experten bei 3,7% oder 3,5%. „Es ist eine mittelmäßige Rate, Paraguay wird sich schlecht entwickeln und das reicht nicht aus, um zu wachsen”, sagte er.

Acosta argumentierte, dass Paraguay mit pazifischen Ländern verglichen werden müsse, die über 4% oder 5% wachsen und Nachbarn wie Argentinien und Brasilien, die heute sehr ungeordnet seien, nicht mehr im Blick haben sollte.

Acosta betonte, dass die Volkswirtschaft vom Agrarsektor abhänge und daher sehr volatil sei und mit klimatischen Phänomenen in Verbindung stehe. Deshalb sollte seiner Meinung nach der Industriesektor mehr gefördert werden.

Auf der anderen Seite bemängelte Acosta die Geldpolitik der Zentralbank von Paraguay (BCP), die ihre Aktionen nur auf die Währung Guarani konzentriere, im Grenzgebiet aber Transaktionen und Menschen den US-Dollar zum Sparen bevorzugen.

„Die BCP muss verstehen, dass sich in Paraguay andere Währungen bewegen, nicht nur der Guarani”, sagte Acosta.

Wochenblatt / Hoy

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8 Kommentare zu “Schlechtes Panorama: “Paraguay am Ende“

  1. Wieder so ein Kaffeesatzleser, der sich wichtig machen will. Solche Prognosen stimmen nur zufällig. Wenn es genug verschiedene Vorhersagen gibt, wird sicher eine davon stimmen.

  2. Wenn in guten zeite an der Infrastruktur nicht gearbeitet wird,dann ade.Der obligatorische stau im verkehr wen man zum zentrum will und das inland ohne wege und strom,noch dazu da wo das meiste entwiklungspotetial (Z B im gran Chaco ) ist aber sowas zu bedenken geht ueber den horizont der schlauesten(politiker) in PY.
    Der Privatsecktor wird sich helfen aber davon hat der einfache Campesino nichts.

  3. Das sind die richtigen Diskussionspartner, die Vertreter von Meinungen, die nicht ihrer eigenen Meinung entsprechen, als Kaffeesatzleser titulieren, und gleichzeitig sich selbst als “klug und gebildet”. Mit Klugheit hat es nicht das Geringste zu tun, wenn man eine andere Meinung hat als z.B. ein Diskussionspartner, denn wer nun recht hat, auch wer nun der Kluge ist oder auch nicht, das steht auf einem anderen Blatt. Und als gebildet sollte sich auch keiner bezeichnen, der für ihm nicht einmal persönlich bekannte Mitmenschen nicht einmal ein Minimum an Respekt aufbringt, und Andersdenkende ganz einfach glaubt, niedermachen zu müssen mit Beleidigungen. Dabei war dieser Motzer nicht einmal in der Lage, auch mal seine persönliche Meinung über das hier vorgegebene Thema bekanntzugeben.

  4. Genau so ist es, Hans Iseli und Joss. Erinnert Euch mal an einen Ausspruch in Eurer Bibel, auch da ist die Rede davon, “zu sparen in der Zeit, um zu haben in der Not”. Nun, ich habe in Paraguay auch die Goldenen Achtziger Jahre erlebt, als eine große Anzahl wohlhabender Europäer gerade in Paraguay viel Geld investierte in eigene Unternehmen, und dadurch diese Europäer auch bedeutende Arbeitgeber in Paraguay waren. Zudem war das Kraftwerk Itaipu gerade fertiggestellt, und während der Bauzeit sind bedeutende Gelder ins Land geströmt. Ich habe mich damals auch des öfteren mit Paraguayern unterhalten und habe darauf hingewiesen, man müsse den wenige Jahre dauernden Boom nützen und endlich mal etwas tun für die Infrastruktur des Landes. Ich wurde damals nur mitleidig belächelt, und man erklärte mir auch, ich komme ja aus Deutschland, und dort denke man viel zu altmodisch, um überhaupt verstehen zu können, warum ein junges Land wie Paraguay so arbeite wie es arbeitet. Und nun lese ich hier sinngemäß meine Worte von vor fast 40 Jahren.

    1. Ich verstehe, Sie sind einer Meinung mit Alberto Acosta Garbarino, welcher Paraguay offensichtlich wie ein geschlossenes und isoliertes Ökosystem betrachtet. Nun, eine gewisse Sturheit und sich nicht von Europäern versklaven zu lassen ist Teil der hiesigen Mentalität, es tut mir Leid, wenn ihre Warnung in den Wind geschlagen wurde. Ansonsten wären da noch China, wo für einen Hungerlohn hart gearbeitet wird und hier importiert man gerne billige, chinesische Ware, dann muß man sich nicht selbst und seine Umwelt zerstören. Leider ist nicht jeder klug und gebildet und versteht es, global zu denken. Jeder Investor, je größer, desto schlimmer, versucht, möglichst viel Gewinn zu machen, dafür investiert man, nicht weil man so nett ist und allen Wohlstand bringen möchte. Kann also sein, dass vor 40 Jahren getätigte Investitionen heute zu Problemen führen, da Schulden fällig werden oder Fristen überzogen wurden, was wieder verzinst wird. Hat Stroessner vielleicht damals sein Land ans Ausland verschachert?

  5. Leider ist mehr als ersichtlich dass das Wachstumsende oder Flaute zufaellig genau dann anfaellt wenn in etwa der meiste Wald in ganz Paraguay gerodet wurde (mit ein paar Ausnahmen der Nationalparks im Chaco). Bekannterweise fing ja das Wachstum auch in Deutschland an sich zu verlangsamen als man den meisten Wald gerodet hatte wo nur der Technologieboom von 1880 bis 1914 eine riesige Wachstumsrate hervorbrachte und dann nochmals der Aufbauboom von 1950 bis 1990 der wiederum ungekannte Wachstumsraten hervorbrachte.
    Also Verdraengung der Natur mit anschliessender Erschliessung von Neuland und technologische Quantenspruenge lassen das Wachstum ankurbeln – genau nach der Wirtschaftstheorie des Wachstums. Erweiterung der Landesflaeche, sprich, Eroberungskriege bzw “Urbarmachung neuer Naturlandstriche” und Erfindungen sind das Rezept fuer Wachstum.
    Da Erfindungen immer weniger markant sind und die Welt praktisch erschlossen ist, so gibt es z.B. kein wirkliches Wachstum mehr. Mit 3.0% Wachstum ist man m.E. noch lange nicht am Ende. Auch China wies Wachstumsraten von 17+% jaehrlich auf und behauptet heute noch 7% zu wachsen was aber eher nur 4% sind wenn ueberhaupt da auch dort der Wirtschaftsmotor gewaltig ins stottern geraten ist. Industrialisierung von Paraguay? Nun industriealisieren tut man wenn man Rohstoffe hat, die Deutschland um 1900 hatte, u.a. aus den Kolonien. Paraguay hingegen hat ueberhaupt keinen Rohstoff aber dafuer viel Agrarland, was ja auch sehr positiv ist. Rohstoffe muessten aus dem Ausland kommen wohingegen die Industrialisierung da entsteht wo “besonders Schlaue Koepfe” angesiedelt sind (Technologieschub), wie in Deutschland (zumindest um 1900). Industrialisierung gibt es wegen der klugen Koepfe und nicht nur mal geradeso. Bis dato ist mir nicht zu Ohren gekommen dass Paraguay besondere Intelligenzbestien hervorbringt so dass da Industrien entstehen weil die Intelligenz ja irgendwohin muss. Bilden sich hier Industrien so schafft das wohl einen “trickle down” Effekt aber eben diese siedeln hier nur an wegen den niederen Loehnen, d.i. Abwesenheit von Lohneinhaltungskontrollen seitens der Justiz. Firmen duerften sich in Paraguay nur ansiedeln weil China immer mehr Huerden aufbaut (Technologiediebstahl per Gesetz) und weil die hiesige Justiz so loechrig wie ein schweizer Kaese ist (leichtes Spiel mit Geldwaesche, Terrorismusfinanzierung, usw.).
    Bleibt eigentlich nur dass das Wirtschaftswachstum direkt von der expansiven Land- und Viehwirtschaft abhaengt, sprich Abholzungen, und an deren Grenze ist man so langsam gekommen. Bleibt nur noch das Uebersatteln auf den Drogenanbau da der Absatz immer gesichert ist – was man ja anscheinend auch fleissig bewerkstelligt.

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