Ein Land, das “Wasser produziert“

Asunción: Die Überschrift der Kolumne ist gleichzeitig eine Metapher und die getreue Beschreibung dessen, was bei den letzten Regenfällen, insbesondere in den letzten Wochen, in Paraguay auftrat.

Nicht nur Asunción und seine Metropolregion, sondern alle Städte an Flüssen gelegen und in den weiten Ebenen des Chacos, leiden unter den Folgen klimatischer Phänomene und der katastrophalen Planung von Behörden.

Es war ein Wunder, dass es keine tödlichen Opfer zu beklagen gab, obwohl es in sozialen Netzwerken und im Fernsehen Szenen von Fahrzeugen gab, die von Stromschnellen mitgerissen wurden und mutige Menschen die Insassen retteten.

Solche Tatsachen zwingen dazu, die Funktionsweise der Institutionen zu überdenken, weil das Versäumnis, solche Notfälle zu verhindern und zu bewältigen, ein Beweis für das institutionelle Versagen der Demokratie im Land ist.

Betrachtet man Asunción, scheint das Problem der Mangel an Ressourcen zu sein, weil bekannt ist, dass mehr als 30.000 Millionen Guaraníes für Arbeiten zur Verfügung stehen, die nicht ausgeführt wurden. In einer Fernsehsendung stand die Ineffizienz, Faulheit und Korruption der Stadtverwaltung im Mittelpunkt, mit einer Personaldecke von mehr als 10.000 Beamten, entstanden durch drei Jahrzehnte politischer Protektion.

Aber diese gleiche Situation ist in der Zentralregierung, allen Gemeinden und Provinzen des Landes gleich, kurz gesagt: In allen öffentlichen Institutionen. Deshalb muss der Zustand des “Gigantismus“, ihn zu reduzieren, im Vordergrund stehen, umso mehr in Zeiten wie diesen, wenn sich die Wachstumsrate der Wirtschaft wegen interne als auch externe Gründe verlangsamt hat: Unwetter, niedrige Erträge und niedrige Preise der landwirtschaftlichen Exportproduktion; Situation der Nachbarländer und eine Verteuerung des US-Dollars auf dem internationalen Devisenmarkt.

Unter diesen Umständen muss die institutionelle Solidarität die Stabilität und Berechenbarkeit unterstützen, die Investitionen, Innovation und Länderrisikomanagement fördern. Letzteres, die Risikobewertung durch internationale Agenturen, definiert die Zahlungsfähigkeit des Landes, Kredite und Investitionen zu erhalten. Erinnern wir uns daran, dass Paraguay derzeit der Financial Action Task Force gegen Geldwäsche (FATF) untersteht, die sich ernsthaft mit dem Drogenhandel und der Geldwäsche befasst.

Keine Hilfe ist sicherlich, dass die derzeitige Regierung beabsichtigt, die Steuerlast zu erhöhen, um eine große und unproduktive Bürokratie aufrecht zu erhalten, die mehr als 70% des Staatshaushaltes ausmacht und zu der die Bürger mit ihren Steuern beitragen. Deshalb ist die Position der Wirtschaftsverbände klar und eindeutig, den Rationalisierung der öffentlichen Ausgaben in Angriff zu nehmen, aber bisher gab es nicht mehr als geringfügige Zugeständnisse von der Finanzverwaltung.

Wochenblatt / Ultima Hora

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5 Kommentare zu “Ein Land, das “Wasser produziert“

  1. Das Bild stellt symbolisch das Staatsversagen in Paraguay dar. Als ich vor vier Jahren herkam, hatte ich die Ilusion im Abwassersektor zur Verbesserung beizutragen. Man bot mir eine Stelle im Bauministerium an, die ich gerne und motiviert annahm. Damals hatte ich noch keine richtige Vorstellung davon, wie das Behördensystem in Paraguay funktioniert.
    Ich wusste schon, dass es nicht besonders gut funktioniert, aber nicht wie stark politisch durchwandert es ist. Dazu noch viel zu viele Beamte, die meisten davon ohne wirkliche Fachkenntnisse, grosse Trägheit und die Abteilungsleiter interessiert das nicht im Geringsten. Dazu absurde Bürokratie. Es herrscht eine absolute Gleichgültigkeit, wenn sich Bauarbeiten stark verzögern und Anwohner protestieren, das Schäden entstanden sind usw.
    Hauptsache, um 15 Uhr abstempeln und nach Hause.

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