Schmuggel auf dem Luftweg: Hunderte Kunden betroffen

Asunción: Viele Kunden, darunter auch Deutsche und Österreicher, sind von einem Problem betroffen. Einige Kunden nutzten den Kurier für Schmuggel. Konfiszierte Ware betrifft auch einfache Konsumenten.

Personen, die bisher den Service Paraguaybox nutzten hatten damit eine fiktive Adresse in den USA, wohin sie gekaufte Waren von Ebay und Amazon schicken lassen konnten. Von Miami auf kamen diese Waren – gebündelt – in Paletten nach Paraguay in Frachtflügen.

Dem paraguayischen Zoll am Flughafen Asunción – Luque, der neuerdings genauer kontrolliert, fiel auf, dass manche Kunden Waren in Größenordnungen kaufen, die nichts mehr mit privater Nutzung zu tun haben. Da alle Waren gestapelt auf Paletten gepackt in Flugzeugen ankam und unter einem AWBL registriert wurden, gilt als Consignee Paraguaybox. Da die Packliste jedoch Waren aufweist, die Schmuggel nahe legt, wurde die Ware temporär einer Prüfung unterzogen, eine Prüfung die schon mehr als 3 Wochen anhält. Kunden der Kurierdienste zahlen normalerweise 18 US-Dollar pro Kilogramm und haben damit alle Kosten gedeckt.

Wer also Dutzende Handys neu kauft und per Paraguaybox importiert, gefährdet nicht nur die eigene Auslieferung, sondern auch die der anderen Kunden, die in Mengen kaufte, die nicht als Schmuggel bezeichnet werden können. Waren die weniger als 100 US-Dollar wert sind, zahlen keinen Zoll. Waren bis 1000 US-Dollar müssen automatisch vom Importbetrieb angemeldet werden und Waren über 1.000 US-Dollar bedürfen ein Despachant, der die Ware am Zoll anmeldet und den ganzen Prozess begleitet.

Die Zollbehörde erinnert daran, dass auf Produkte von bis zu 100 US-Dollar 13% MwSt. anfallen. Für importierte Produkte von über 100 US-Dollar Wert müssen 15% bis 35% Steuern gezahlt werden. Diese Importe bedürfen zwar nicht der Zahlung von Zollgebühren aber sehr wohl der Mehrwertsteuer. Des Weiteren werden die Steuern nicht pro Kilogramm erhoben sondern auf den Warenwert nach Rechnung.

Genau diese Rechnungen fordern nun die Kuriere von den Endkunden, um sich von der Verantwortung der Warenübergabe freizusprechen, wohlwissend, dass diese mit im Paket am Flughafen ist.

Wochenblatt / Hoy

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