Smartphones in Schule verboten

Ñemby: Smartphones führen oft zu regen Diskussionen, denn die Meinungen darüber klaffen bei vielen Menschen weit auseinander. Die einen sehen sie für nützlich an, die anderen wiederum als ein “Laster der Zeit“, vor allem in Bildungseinrichtungen.

Die Schulleitung einer Schule in Ñemby geht nun in die Offensive und beschloss, den 580 Schülern der Einrichtung das Tragen von Handys innerhalb der Bildungseinrichtung zu untersagen. Die Maßnahme stieß auf geteilte Meinungen, deshalb kam es zu einer Begründung für diesen Schritt.

„Wir haben angeordnet, dass die Mobiltelefone zu Hause bleiben sollen und die Verwendung des Smartphones in der Verantwortung der Eltern liegt. Sie müssen den Umgang der Kinder in dem Bereich kontrollieren. Dies muss eine gemeinsame Verantwortung sein”, sagte Carmen Castillo, Direktorin der César Zotti-Grundschule in Ñemby in der Zone Pa’i Ñu.

Die Anordnung wurde getroffen, weil Handys im Unterricht viel Ablenkung verursachen. Ab der vierten Klasse seien die Schüler mit den Smartphones so beschäftigt, dass sie dem Unterricht nicht mehr folgen können, sagte Castillo.

Außerdem würden regelrechte Wettkämpfe mit Spielen am Handy organisiert und Pornografie über WhatsApp geteilt, fügte Castillo an. Das führe nach Ansicht der Direktorin auch zu Ablenkungen im Klassenzimmer.

Sie wies aber darauf hin, dass mit Schülern höherer Klassen, ab der neunten, pädagogisch Smartphones zum Einsatz kämen, um mit ihnen zu arbeiten. Dabei fände eine doppelte Kontrolle statt.

Castillo sagte auch, dass Maßnahmen ergriffen werden, um den heimlichen Gebrauch von Handys zu verhindern, wie beispielsweise unter Schülern der vierten Klasse bis zur neunten.

Auch der Bereich, in dem sich die Schule befindet, ist aufgrund der hohen Anzahl von Unfällen vielen Gefahren des öffentlichen Sektors ausgesetzt. „Die Kinder sind abgelenkt und es passiert schnell ein Unfall, wenn man die Straße überquert und dabei auf das Handy schaut“, betonte die Direktorin noch einmal abschließend zu dem Smartphone-Verbot in ihrer Bildungseinrichtung.

Wochenblatt / ABC Color

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3 Kommentare zu “Smartphones in Schule verboten

  1. Ja, das Gescheiteste was diese Kinder lernen nebst unten Erwähntem wird nun verboten: die Bedienung von 0 bis 9 Zahlen inkl. erste und zweite Rechnungsoperation auf dem Smartphone.
    Wie sollen diese Kinder später einmal 2.500 plus 2.500 berechnen können, geschweige denn, wie viele Pack grati-12-erPack-Billig-Bier man einspart, abzüglich Streichhölzer, wenn man dafür toten Hund, Windeln, Glas, Blech, E-Lampen, Leuchtstoffröhren, Batterien und Akkus und sonstig Brennbares abfackelt und zuschaut wie die Müllabfuhr schnurstracks zum Durchlauchten Alemam bei den Bäumchen vorbei fährt und dort auch nichts aufladen darf?
    Oder vielleicht gerade deswegen werden die Buen Educados noch besser erzogen und können schon selbst ein Billett übers Smartphone für die Metro lösen.
    Das Smartphone ist und bleibt ein Segen für die Jugend Paraguays.
    Endlich nicht nur mit Papas abgefackelten Latitas spielen, den ganzen Rest des Tages nach Schulende um 11 Uhr morgens aus Langeweile herumhocken und mit Familie zuschauen wie Mil vom Mango fällt.
    Nicht nur eine Segen gegen Langeweile diese Smartphones, sondern kann man auch Videos anschauen, wie man schon ohne Feuersteine seinen Müll anzünden kann und im Volldelirium es immer noch schafft am Ghettoblaster herumzuschrabbeln.
    Das ist nicht gut diesen Kindern das Handy zu verbieten, obwohl sie dadurch sicher eine noch bessere Erziehung von Papa und Professora erhalten könnten, wie es die ältere Generation täglich vormacht.
    PS. An Leser mit Lesekompetenzdefizit: Im Kommentar geht es um Smartphones wie in der Artikelüberschrift? Um um was geht es in deinem Reply? Aber nichts frustriertes heute bittschön. Und nicht kochen, sonst kühl dich mal schön mit deinem Gras zum Trinken ab.

  2. Ein Mailfreund in Deutschland schrieb uns vor einigen Wochen, daß in der Schule seiner Kinder eine Initiative gestartet wurde, die Handys während des Unterrichts ausgeschaltet in den Schließfächern zu lassen.
    Nach einer längeren Diskussion waren dann auch alle Schüler damit einverstanden.
    Am übernächsten Tag standen dann einige Eltern mit ihren Rechtsanwälten im Direktorat und forderten die Schulleitung auf, die Direktive zurückzunehmen.
    Argumente: das sei menschenunwürdig, man würde den armen Kindern nicht vertrauen, Einschränkung der Freiheit, und vor allem, man könne die Kinder ja nicht erreichen, wenn etwas Wichtiges sei.
    Seltsam, in meiner gesamten Schulzeit geschah nichts so Weltbewegendens, daß es mir meine Eltern sofort mitteilen mußten.
    Außerdem stand im Sekretariat ein Telefon, wo ständig jemand erreichbar war, sollte tatsächlich etwas passiert sein.
    Fazit: die Kinder schließen jetzt ihre Smartphones freiwillig ein ( die meisten Eltern sind sehr damit einverstanden ) und alle Eltern bekamen die Rufnummer des Sekretariats schriftlich mitgeteilt.
    Es liegt also nicht immer an den Kindern, sondern die Eltern sind schon so handyabhängig, daß sie das “Menschenrecht auf ständige Erreichbarkeit” sogar für ihre Kinder durchsetzen wollen.
    Genauso erging es einer Initiative für die Einführung einer Schuluniform.
    Alle Schüler waren total begeistert, hatten sogar die Designs selber entworfen.
    Was passierte?
    Einige Eltern kippten das Ganze, weil sie ja dann nicht mehr zeigen konnten, daß sie ihren Kindern immer die angesagtesten und teuersten Markenklamotten kaufen konnten.

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