Asunción: Während das Zugpferd des südamerikanischen Wirtschaftswachstums, der Anbau von Soja immer mehr Land gewinnt, werden den Bauern und Indigenen Stück für Stück die Folgen von Monokulturen klar. Fast die Hälfte der paraguayischen Bevölkerung, meist Großfamilien mit geringem Einkommen, lebt auf dem Land. Junge Leute, denen eine würdige Arbeit verwehrt bleibt, sehen sich zum Aufbruch in die Stadt gezwungen.
Magui Balbunea, Sprecherin der Nicht Regierungsorganisation Comanuri, welche die Interessen der Landbauern und Indigenen vertritt, sagte: „Die Bauern werden vertrieben. Es gibt keine gezielte Politik für den ländlichen Raum“. Für die Aktivistin sieht die Zukunft und deren Konsequenzen vom Sojaboom schwerwiegender aus als es andere Leute sehen, da sie an der Front kämpft. Magui Balbunea erkennt eine schrecklichen Verarmung auf dem Land.
Jedes Jahr verlassen rund 100.000 Einwohner ihr Land und ziehen in die Stadt. Somit haben immer weniger Leute noch mehr Land, was zu einer ungewollten konzentrierten Macht einiger Weniger führt.
Indigene Paraguayer sind schon immer die am schlimmsten betroffenen von der Armut, von den fast 7 Millionen Einwohnern, leben rund 1/3 in Armut und 1/7 in extremer Armut.
Soziale Gruppen fordern das Versprechen von Lugo ein, eine Agrarreform, damit nicht nur Großunternehmen sich ausbreiten, nein auch der kleine Mann wieder sein Stück Land zurück bekommt. Somit wird der Einfluss der internationalen Konzerne geringer und die Rechte der Menschen mehr geachtet.
Zum Anfang ist nachvollziehbar, dass die Weltsojakonzerne keine oder minimale Steuern zahlen doch steht Paraguay, welches Platz 4 der Weltrangliste der Sojaproduzenten anführt, nicht mehr in der “Investoren anlocken Phase”, zumindest nicht im Agrarsektor. Schon vor 25 Jahren begann man mit dem Sojaanbau, der sich nicht verdrängen ließ.
Nationale Industrialisierung wird somit im Keim erstickt, die Wirtschaft wächst und das Steuersäckl bleibt leer. Null Arbeitsplatzzuwachs aber Spitzenreiter in Südamerika. Wohl dem, der diese Zahlen gut interpretieren kann.
(Wochenblatt / www.adital.com.br)
wolfgang sukowsky
Kann nur sagen der verdammte genmanipulierter Sojaanbau in Paraguay ist nur ein kurzzeitiger Gewinn für Land und Leute. Großbetriebe streichen den Gewinn ein und ruinieren langfristig die Böden.
Viele viele Millionen Hektar jungfräulicher Wälder wurden so einfach mit den Caterpillars niedergewalzt um Kasse zu machen. Fauna und Flora mit den Tierwelten wurden dahin gerafft.
Die Folge war Klimawandel mit verstärkten Frösten begleitet von furchtbaren Bodenerosionen.
Was macht eigentlich das Landwirtschaftsministerium dagegen. Lässt man sich von Monsanto beeinflussen durch Zuwendungen monetärer Art?
Die Kleinlandwirte in Paraguay bedürfen besonderer Zuwendungen insbesondere wäre die Deutsche Entwicklungshilfe gut beraten hier verstärkt auf das einheimische landw. Ministerium einzuwirken durch vermehrte Projekte.