Soll eine Quarantäne die Bürgerproteste stoppen?

Asunción: Noch ist nicht sicher, ob die soeben herausgebene “rote Warnstufe“ des Gesundheitsministeriums aufgrund der Zunahme von Covid-19-Fällen die Bürgerproteste stoppen soll oder auf eine bevorstehende Quarantäne hindeutet.

Die Direktion für Gesundheitsüberwachung hat angesichts des “ungewöhnlichen“ Anstiegs an Coronavirus-Infektionen eine “rot Alarmstufe“ veröffentlicht.

Man fordert unter anderem die Bevölkerung auf, weiterhin sanitäre Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit zu ergreifen. Man soll Menschenmassen vermeiden, die Zeit und Häufigkeit von Veranstaltungen und Besprechungen reduzieren und unnötige Aktivitäten vermeiden.

Die Direktion warnt davor, dass “im Falle der Nichteinhaltung der Maßnahmen in den kommenden Wochen eine unmittelbare Überlastung der Krankenhäuser aufgrund massiver Ansteckungen bevorsteht und zum Tod weiterer Landsleute führen könnte“.

Die “rote Warnung“ ist sehr auffällig, denn sie wird während den massiven Bürgerprotesten herausgegeben, die seit dem vergangenen Freitag stattfinden und den Rücktritt von Präsident Mario Abdo Benitez und seines Vizepräsidenten, Hugo Velázquez, wegen Korruption und Misswirtschaft in der Pandemie fordern.

Wochenblatt / ABC Color / Beitragsbild Archiv

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12 Kommentare zu “Soll eine Quarantäne die Bürgerproteste stoppen?

  1. Mir sagen die Eingeborenen, dass es in öffentlichen Spitälern grundsätzlich nicht an Medikamenten fehle, sondern dass diese (von Korrupties) “gestohlen” und weiterverkauft würden. Wenn das stimmt, so kann man gut erkennen wie eines Tages die Korruption gegen die korrupte Politikbande zurück schlägt, die nichts gegen Korruption unternehmen, sondern sie sogar fördern und darin voll integriert sind. Wenn das stimmt, so kann natürlich auch die Statistik niedrig geschätzt werden, denn es gibt ja genügend Medikamente. Sicherlich auch fein säuberlich abgebucht alle nicht mehr vorhandenen Medikamente, offiziell herausgegeben, zB. an bereits Verstorbene, dabei selbst weiter verkauft. Nicht weiter erstaunlich, ich selbst habe es schon miterlebt, wie hier vieles Umzubiegen gewusst wird. Keine Scham, wenn es um Plata geht.

  2. Wenn sobald ein Mangel auftritt die verantwortliche politik Marionette eingesperrt oder sein vermögen zur beseitigung der von ihm verursachten mangel eingesetzt wuerde, gaebe es in Paraguay nirgends einen Mangel.

  3. Die Freiheit ist das höchste Gut und wer die beschneiden gehört vor den Scharfrichter uneingeschränkt und weltweit. Eine Regierung hat die Buerger vor Gefahren zu warnen und Moeglichkeit der gefahren Abwehr zu schaffen. Wer sich einer Gefahr aber aussetzen will, hat das uneingeschränkte Recht dazu.

  4. Wem nützt Covid 19? Ist doch klar, den regierenden Politikern. Dank Covid 19 lassen sich sämtliche Oppositionskräfte stoppen. Man sehe nur nach Deutschland: Meinungs- und Bewegungsfreiheiten werden beschnitten. Parteiveranstaltungen können beschränkt bis verboten werden. Demonstrationen verboten. Wahlversammlungen verboten – überhaupt alle Versammlungen und Ansammlungen von Menschen verboten. Am Ende werden auch Wahlen verboten.

  5. Wählen aendern an sich schon wenig und werden zudem immer schon massiv manipuliert. In der brd waren es vor 30 bis 40 Jahren die grünen, die etwa 20 Prozent Zustimmung hatten aber nur mit glueck gelegentlich ueber die 5 Prozent huerde kamen. Seit diese voll in das Korruptions System integriert wurden, hat sich deren stimmanteil bei Wahlen massiv erhöht.

  6. Meiner Ansicht nach sollte das Wochenblatt neutral berichten und nicht aus der Ansage einer Quarantäne gleich auch noch eine Art Verschwörungstheorie aufstellen. Der Titel treibt einen quasi in eine Richtung. – Ich gebe zu, dass ich mir das vor dem Auffinden dieses Artikels auch gedacht hatte. Jedoch nicht allein. Denn ich las in anderen Medien, dass eine Quarantäne von 15 Tage (bzw. rein nur für die Bildungseinrichtungen geltend) und in der Oster-Woche überlegt wird. Das macht Sinn, wenn man die ganzen Corona-Fälle sieht und die Auslastung des Gesundheitssektors. Jedoch dachte ich mir auch, dass man das gleich wieder als Einhalt der Proteste verstehen könnte. Sicherlich hilft dies dagegen, doch das wäre nur kurzfristig. Hass auf Politik(er) wird so nur mehr geschürrt. – Und schon sind die Politiker in einer Zwickmühle. Schließung macht Sinn aus gesundheitlichen Aspekten. Doch ist es nicht gut für die Wirtschaft (obwohl auch die Wirtschaft leidet, wenn ihr Mitarbeitenden wegen Corona ausfallen).

    Neuwahlen zu solch einer Zeit und ohne große Vorbereitung sind auch nicht sinnvoll. Es mag sein, dass der eine Präsident einem nicht passt, doch kann ich schon vorhersagen, dass der nächste nicht wirklich besser wird. Was der eine gute macht, macht der andere vielleicht nicht so gut. Dafür macht der eine Dinge nicht so gut, was der andere besser kann. Was hilft ist eine gewisse Kontinuität und Einheitlichkeit. Und da hilft es nicht in einer Pandemie alles auf Null zu setzen. Wichtig ist das ganze gut herauszumanövrieren. Ein Auto, dass sich im Parkhaus verkeilt hat, wird weiterhin von dem gleichen Fahrer gefahren, auch wenn es danach kaputt ist. Es wird zumindest versucht aus der Situation herauszukommen. Und evtl. holt man sich hilfe in Form eines Abschleppwagens / Parkwächters o.Ä. Doch dann darf man weiterfahren. In einer Werkstatt werden etwaige Schäden repariert. Und dann hat der Fahrer die Chance weiter mit dem Auto zu fahren. – In der Politik braucht es auch diese Offenheit für Korrektur, für Vergebungsbereitschaft / Dinge gerade stehen zu lassen und dann trotzdem weitermachen zu können. Keiner ist perfekt. (Wie man Korruption bekämpft, da habe ich jetzt kein Rezept, aber sicherlich nicht mit dem Austausch ähnlich gesinnter Leute…)

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