Staatliche Angestellte fordern 20% mehr Lohn

Asunción: Die Angestellten der staatlichen Institutionen bangen nach den Ankündigungen von Sparsamkeit keinen Lohnzuwachs zu bekommen. Vertreter von rund 40 Gewerkschaften reichten heute ein Schreiben bei der zuständigen Kammer im Kongress ein, worin die Forderung um 20% mehr Lohn niedergeschrieben steht.

„Wir hörten uns die Forderungen und Missstände der Gewerkschaftsführer an. Alle baten 20% mehr Lohn. Einige wollten etwas mehr und andere weniger Stunden. So wie es ist bringen wir es in die Zweikammerkommission für das Jahresbudget zum Durchsehen“, erklärte Amado Florentin.

Der Präsident der Gewerkschaft Konföderation der Arbeiterklasse (CCT), Julio López ist mit der Bitte des Finanzministers Ferreira, ohne Lohnzuwachs auszukommen, nicht einverstanden, da dieser derzeit noch gar nicht alle Details der finanziellen Situation des Landes hat.

Für das kommende Jahr wurde ein Haushaltsplan von 52,6 Billionen Guaranies ausgearbeitet. Dieses eng geschnürte Paket geht nur auf, wenn Staatsanleihen verkauft werden können und der Entwicklungsfond Fonacide seine juristischen Hürden übersteht und zum Einsatz kommt.

(Wochenblatt / IPP)

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8 Kommentare zu “Staatliche Angestellte fordern 20% mehr Lohn

  1. Genau das ist der Weg in den Untergang. Es wird Paraguay so gehen, wie den europäischen Staaten auch. Sie laufen in eine Schuldenfalle aus der es kein Entrinnen gibt. Leider haben noch immer die meisten Leute das Schuldgeldprinzip nicht verstanden. Sie wissen nicht, daß Geld nur entsteht, wenn Kredite vergeben werden. Durch neue Schulden wird aber die Geldmenge erhöht. Umgekehrt wird die Geldmenge verringert, wenn Kredite getilgt werden. Die Ausweitung der Geldmenge über neue Schulden führt zu höheren Zins- und Zinseszinsleistungen des Staates. Dessen Budget wird dadurch immer geringer. Außerdem führt die Erhöhung der Geldmenge zu Inflation. Inflation führt zu einer Erhöhung der Lebenshaltungskosten und dann wieder zu neuen Lohnforderungen. Die Lohn- Preisspirale setzt sich in Bewegung zum Schaden aller außer den privaten Banken. Es gibt nur eine dauerhafte Lösung dieses Problems. Die Staaten müssen wieder selbst die Hoheit über das Geld ihrer Länder bekommen und es sich nicht bei privaten Zentralbanken gegen Zinsen leihen müssen. Diese privaten Zentralbanken schöpfen nämlich Geld aus dem Nichts durch Buchungen auf einem Kreditkonto und verlangen für diese absolute Nichtleistung Zinsen und Zinseszinsen. Dieses System muß beseitigt werden, damit endlich der hohe Zinsanteil auf jedem gekauften Gegentand entfällt und die Preise stabil gehalten werden können.

    1. Eine wirre Argumentationskette: das eine wachsende Geldmenge dem Wirtschaftswachstum förderlich ist, kann vernünftigerweise nicht bestritten werden. Sonst kommt es leicht zu deflationären Entwicklungen, die nur sehr schwer (siehe Japan) in den Griff zu bekommen sind.

      Wenn ein Staat seine Ausgaben steigern will, gibt es dazu zwei Möglichkeiten:

      A) die Steuern zu erhöhen oder

      B) Anleihen aufzunehmen

      Beides erhöht die Geldmenge nicht,wenn die Anleihen im Inland verkauft werden. Für den Steuerzahler sind Anleihen, sprich Staatsschulden besser, da er für das ausgeliehene Geld, anders als bei Steuerzahlungen, nicht nur Zinsen bekommt,sondern auch noch nach Ablauf der Anleihe sein Kapital zurück erhält. Vorausgesetzt,der Staat überschuldet sich nicht!

      Noch mal zusammengefasst: Inländische Staatsschulden erhöhen die Geldmenge nicht, verlagern nur die Ausgaben vom privaten Sektor, der die Anleihen zeichnet, zum öffentlichen Sektor.

      In welchen Staaten soll es denn private Zentralbanken geben?

      Daß in modernen Staaten die Zentralbanken, als Institutionen des öffentlichen Rechtes, unabhängig von der Regierung sind, sorgt für mehr Stabilität. Regierungen können dann eben nicht mehr, ohne Kontrolle, die Geldmenge erhöhen,was man bildlich als “Anwerfen der Notenpresse” bezeichnet.

  2. Das Problem hier ist, das es zu viele Angestellte gibt, nicht einmal die Hälfte der Angestellten wäre nötig, wenn die Arbeitszeit effektiv ausgenutzt würde. Der Terere- becher und dazu ein Schwätzchen ist ein Muss während der Arbeitszeit.
    Die Arbeitsproduktivität in den Verwaltungen liegt höchstens bei 35%.

  3. Ich finde dass auch Staatsangestellte eine jährliche Lohnerhöhung erhalten sollen sofern die Wirtschaftslage dies zulässt, schliesslich werden die Ärmelschoner auch jedes Jahr teurer. Aber gleich 20%? Wohl wie beim Spinat eine Null zu viel.

    Aber einfach nichts mehr zu verdienen im neuen Jahr finde ich nicht gerade motivierend. Wenigstens 1-2% dürften es schon sein, denn jedes Mal wenn ich auf der Municipalidad Steuern für irgendetwas bezahle ist diese auch wieder höher als letztes Jahr.

  4. Es gibt ca. 280.000 Staatsangestellte die 6 Stunden am Tag arbeiten und mehr als in der Privatwirtschaft verdienen.

    Daher absolviert ein jeder der kann ein Schnellstudium in Jus in einer der vielen privaten Wackelpuddinguniversitäten, kaufen sich oftmals noch den Abschluss und gehen dann zum Staat wo sie als Akademiker ein fürstliches Salär bekommen und mit den “Nebeneinnahmen” in die Oberschicht aufsteigen und mit ihren unfachmännischen Entscheidungen (da sie ja von Nichts nichts verstehen) den Fortschritt im Land verhindern.

  5. lieber Asuncioner, falls du glauben solltest, daß diese Vorgehensweise einmalig in der Welt ist, dann kann ich dich beruhigen. Die leitenden Funktionen in D oder der EU sind überwiegend mit Juristen besetzt. Falls einer glauben sollte, daß diese Kaste mit der realen Welt irgend etwas gemeinsam hat, dann irrt er sich gewaltig. Die Herrschaften leben in einem Paragraphenhimmel und versuchen ständig die reale Welt an ihre Pragraphen anzupassen. Wie wunderbar das gelingt, sieht man z.B. an der Gurken- oder auch der Sparbirnenverordnung um nur zwei EU-Beispiele zu nennen. Hätte ich etwas zu sagen, dürfte niemand mit diesem Berufsbild in Politik oder Verwaltung arbeiten, es sei denn, daß sie mindestens 5 Jahre Tätigkeit in einem anständigen Beruf nachweisen könnten.

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