Steuerbehörde schließt bekanntes Lokal in Asunción

Asunción: Das Thema Steuer wird auch in Paraguay immer mehr genauer gehandhabt. Eine Anzeige von unbekannt kann gravierende Folgen haben und die persönliche Existenz bedrohen.

Das Untersekretariat für Steuern (SET) schloss nun das Lokal Britannia in der Straße Cerro Corá. Gestern setzten Beamte der SET die Maßnahme gegen 07:00 Uhr um. Es sollen angeblich keine oder mangelhafte Rechnungsbelege an Kunden oder Lieferanten ausgestellt worden sein.

Paul Alvarez, Beamter vom SET und für die Aktion verantwortlich, erklärte, es habe Verstöße bei Verkaufsbelegen gegeben. Das Lokal bleibe drei Tage geschlossen damit alle Geschäftsunterlagen genauer geprüft werden. Er fügte an, die Dauer der Schließung hänge von den gefundenen Informationen ab und wie schnell ein Datenabgleich erfolge.

Wochenblatt / ABC Color

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6 Kommentare zu “Steuerbehörde schließt bekanntes Lokal in Asunción

  1. In den Köpfen herrscht nun mal die Mentalität: Die das oben sind schon korrupt, warum wir kleinen nicht. Musst nur in den Laden gehen und fragen, was x kostet, ohne Factura und schon haben beide etwas gespart.

    1. Mit Korruption hat das nicht zu tun. Steuern sind Schutzgeld und es ist ganz natürlich sich dem entziehen zu wollen. Die Paraguayer spüren die Ungerechtigkeit und lassen sich das Irresein ungern induzieren. Grad der deutsche Schlaumimichel hält es für seine Pflicht Steuern zu zahlen und man kann ihm jede Höhe logisch einreden. Wie bescheuert ist das denn? Und dann labert gerade Schlaumi unentwegt von Bildung, weiß selbst aber nicht einmal was das ist oder wie das geht. Ignorantenschlaumi geht aber noch soweit, anderen seinen Ver-bil-blödungsweg anzuraten und das mit einer himmelschreienden Arroganz. Einen schönen Samstag noch.

      Steuern – spannender als jeder Krimi

  2. Die Praxis der paraguayischen Finanzbehörden, einen Steuerpflichtigen zu besuchen und falls er an diesem Tage nach der Meinung der Besucher zu wenige Belege ausgestellt habe, gleich an Ort und Stelle eine saftige Strafe verhängen und auch gleich das Geschäft für drei Tage schließen, ist nicht mehr als ein Hohn. Ich habe selbst einen Fall kennengelernt eines bekannten Restaurants in Asuncion, das erst um 17 Uhr nachmittags seine Pforten öffnete. Wenige Minuten später waren dann auch schon einige Tische besetzt und schon tauchten auch die Finanzbeamten auf, die den Wirt aufforderten, die am selben Tag ausgestellten Rechnungen vorzuzeigen. Nun, da die anwesenden Gäste erst wenige Minuten zuvor angekommen waren, konnten diese auch noch nicht abgerechnet haben. Trotzdem erklärten ihm die Beamten, bei der Anzahl der Gäste, die im Lokal sitzen, müsse er schon einige Rechnungen ausgestellt haben, man glaube ihm das nicht. Der Wirt konnte sein Lokal gleich wieder schliessen, auf die Dauer von 3 Tagen, und er durfte auch gleichzeitig eine saftige Strafe bezahlen an die Beamten, diese allerdings ohne Beleg. Auch das von der Finanzbehörde selbst heranzüchtete Denunziantentum ist eine recht üble Gelegenheit. Denn jeder ist aufgefordert, irgendwelche Verstöße gegen die Steuerpflichten unverzüglich anzuzeigen, und die Finanzbehörde bietet dafür dem Denunzianten eine Beteiligung von 35% an der Strafe, die dem Steuersünder auferlegt wurde. Trotz unzähliger Anzeigen ist aber bereits eine ganze Anzahl von Jahren nach Erstellung dieser neuen Regeln kein Fall bekanntgeworden, wo die Finanzveraltung einem Denunzianten die versprochenen 35% tatsächlich auch ausbezahlt hat.

    1. Ist alles korrekt was du schreibst!
      Bei den nicht ausgezahlten 35% muss ich wirklich schmunzeln. Die werden ausgezahlt,die Aufgeteilt.Etwas der Beamte(Erfolgsprämie), etwas der Vorgesetzte und der Chef .Die Hackordnung der Amtsmafia ist wirklich kein Geheimnis.

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