Streik der Standesbeamten

Asunción: Die Standesbeamten sind heute in einen Streik getreten, der 30 Tage lang dauern soll. Nur Notfälle werden bearbeitet, wie zum Beispiel die Ausstellung von Sterbeurkunden.

Die Standesbeamten fordern eine Gehaltserhöhung und die Einhaltung des Tarifvertrags. Seit den Morgenstunden kommt es zu einem Generalstreik. Die Beamten marschieren in Asunción auf und fordern die Einhaltung der Vereinbarung mit dem Justizministerium.

Sie behaupten, im Mai letzten Jahres, nach mehreren Verhandlungsrunden, eine Einigung erzielt zu haben. Bei dieser Vereinbarung sei beschlossen worden, die Gehälter für Standesbeamte auf 4.560.000 Guaranies und die Löhne des Verwaltungspersonals auf 2.534.00 Gs. anzuheben.

„Wir haben alle Möglichkeiten ausgeschöpft und keine positive Reaktion erhalten. Das Standesamt ist nach 139 Jahren der nicht anerkannte Sohn des Justizministeriums. Sie haben uns nie in Betracht gezogen“, sagte Norma Romero von der Gewerkschaft des Verwaltungspersonals der Standesämter.

Sie erklärte weiter, dass sie “die einzigen Beamten der Welt sind, die für die Arbeit bezahlen müssen”, da sie versichert, dass sie mit einem Gehalt von 2.112.000 Gs. die Miete ihrer Büros bezahlen und Arbeitsmaterialien gekauft werden müssen, dessen Ausgaben aber eigentlich vom Gesetz her das Justizministerium übernehmen müsse.

Wochenblatt / Paraguay.com / ABC Color

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8 Kommentare zu “Streik der Standesbeamten

  1. Die Standesbeamten haben ja mit Abstand des gemuetlichsten Job des Landes. 4.5 Millionen will jeder dafuer? Wozu brauchen Sie eine Hilfskraft? Das laesst darauf schliessen dass der Standesbeamte selber nichts macht sondern auf paraguayerart einen Sekre hat der all die Arbeit macht. Der Standesbeamte ist eigentlich nur Stempelbesitzer.
    Beamte duerften eigentlich wie in Deutschland ueberhaupt nicht streiken (das Streikrecht fehlt ihnen). Die was streiken verlieren automatisch den Job. Einen sicheren Job hat wohl ausser die Notare kein Mensch im Land. Die was streiken, jagt sie davon und stellt Kuno an -ich wuerde garantiert nie streiken. Es gibt genug Leute und sogar Akademiker die diesen Job fuer das Mindestlohn von 2.2 Mille machen wuerden ohne Sekretaer.
    Klar muss der Staat das Gebaude stellen und Materialien – das ist der Standesbeamte nicht verpflichtet vom eigenen Lohn zu bestreiten. Ich wuerde diese Beamte davonjagen die es wagen in der Rezession noch Gehaltserhoehung zu verlangen. Kein Streikrecht fuer Beamte und Staatsdiener – wie es auch anderswo in der Welt normal ist.

  2. Also die Standesaemter die ich hier kenne, da sterben die Damen und Herren doch an Langeweile. Manchesmal sind es oeffentliche Gebaeude und hier im Ort ist es in einem Privathaus mit einem Wackelschreibtisch in einer Ecke und einem alten Schrank mit den alten schwarzen Kladden von anno Tobak drinnen.
    Beim Vorgaeger mussten immer erst die Huehner aus dem Trausaal entfernt werden, wenn er in Aktion trat. Man sollte pro Dienstleistung die Herrschaften bezahlen, das ware angemessen.

  3. Das ist unser System. Kapitalismus mit stetig steigenden Preisen und stetig schlechterer Qualität. Dieses System erzeugt solche Jobs und Löhne. Wo soll sonst der Konsum herkommen? Etwa mit arbeiten im hochgelobten Leistungssystem? Scherz oder?
    Ich nehme an, dass ihnen beim Aufmarschieren relativ bald die Luft ausgeht, denn das ist sogar mal Bewegung.

  4. Wie das heute doch so passt: Kommt doch die Dame vom hiesigen Standesamt vor einer Stunde mit einer grossen Schuessel zu uns und verkauft uns Schweinefleich. Das Schwein musste weg , weil es Kueken fras. Was die so alles machen waehrend der Arbeitszeit.
    Zum Streik teilte sie mir mit, dass sie morgen am Streik teilnimmt, sie braucht mehr Geld. Ihr Gehalt betraegt 1.200.000 G und davon muss sie die gestempelten Papiere vorfinanzieren und die Reisekosten nach ASU bestreiten. Naja, vielleicht 3 mal pro Jahr.

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