Asunción: Der Olympiapark öffnete letzte Woche seine Pforten für die Medien. Dort wurde eine Besichtigung durchgeführt, um den Fortschritt der Arbeiten für die XII. Südamerikanischen Spiele 2022 anzusehen. Jedoch scheint da allerhand verheimlicht worden zu sein.
Die organisatorische Herausforderung ist groß: Es bleiben nur noch etwas mehr als zwei Monate bis zur Einweihung und die Arbeiten kommen nicht in einem guten Tempo voran.
In diesem Sinne ist die bedeutendste Verzögerung die des Schwimmbads. Die Arbeiten scheinen ins Stocken geraten und der Zugang zum Grundstück ist verboten.
Alle Wasserwettkämpfe finden in diesem Schwimmbad statt. Abwarten unter welchen Bedingungen.
Hochrechnungen zufolge müssten die Arbeiten im August enden. Ja, in weniger als 10 Tagen. Die ersten Probewettbewerbe waren für dieses Datum angesetzt und eine Verschiebung würde die Planung erschweren. Alles inmitten von Kündigungen einiger Bauunternehmen und unregelmäßigen Ausschreibungen.
Es sei daran erinnert, dass die Spiele Ende 2021 gefährdet waren. Die Gelder, die die Organisation zur Verfügung hatte, seien in anderen Bereichen gelenkt worden. Das Budgetproblem wurde gelöst, als beide Kammern (Senatoren und Abgeordneten) die Auffüllung der Fonds genehmigten. Aber dieses Problem war nur das erste von anderen, die hinzukamen.
Im April dieses Jahres reichte Esteban Casarino seinen Rücktritt als Generalkoordinator ein (es war der zweite Rücktritt in dieser Position, da im November 2019 auch Milciades Fretes zurücktrat). Bis heute sind die Gründe für die von Casarino getroffene Entscheidung unbekannt. Die Wahrheit ist, dass Ricardo Deggeller seinen Platz eingenommen hat.
Einen Monat später trat Ministerin Fátima Morales zurück. Zu ihrem Nachfolger ernannte die Exekutive Diego Galeano, der gleich nach seinem Amtsantritt über die Beschwerden bei unregelmäßigen Ausschreibungen und überhöhte Rechnungsstellung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit Rechenschaft geben musste, nachdem er angeblich einen Freund bei dieser Vergabe bevorzugt hatte.
Darüber hinaus schloss die Organisation einen Millionärsvertrag mit der ABC Gruppe für die Produktion von Werbematerialien zu den südamerikanischen Spielen. Das genannte Unternehmen – der einzige Bieter – wurde mit einem saftigen Angebot ausgezeichnet, das unbemerkt blieb.
Was letzte Woche beobachtet wurde (Rohbauten im Velodrom, Eislaufplatz, Schießstand und Feldhockeyplatz, die Zweifel lassen, ob sie zeitgerecht fertig werden) ist nur ein Teil davon. Die Organisation muss noch viele Unregelmäßigkeiten erklären und die Bedingungen der versteckten Arbeiten aufdecken.
Wochenblatt / El Nacional
Neon Knight
Unfassbar, dass das Maskottchen da keinen Helm auf hat. Ist ja lebensgefährlich ohne Helm – außerdem sieht das ja echt professionell aus, wenn man einen Helm trägt, auch wenn die Baustelle 100 m entfernt ist.
Und zu dem im Artikel erwähnten: Wer hätte das bloss gedacht? Sobald was größeres organisiert werden muss, wird fleissig geraubt. Da muss man Verständnis haben, erst recht ein Sportministerium, die die großen Summen nur vom Hörensagen kennt. “Hay que aprovechar”, wie der Paraguayer zu sagen pflegt, wenn viel Geld im Umlauf ist.
Offener Brief
Wieder einmal noch viel Projekt übrig, aber Plata schon alle. Das alte Lied.
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Nichts neues unter der Sonne Paraguays!