Trabant 601: Aus gegebenem Anlass

Asunción: Wer es versäumt hat einmal einen Trabant zu besitzen oder wer schon immer einem „Stück Pappe“ aus seiner Heimat nachtrauert, kann dies nun nachholen, wenn er sich beeilt.

Im Kleinanzeigenmarkt Marketplace von Facebook wird aktuell und nach Jahren wieder einmal ein Trabant Kombi angeboten. Der Verkäufer scheint kein Deutscher zu sein. Wer sich also dafür interessieren sollte, und 26 PS kein Hindernis sind, findet hier die Anzeige. Das fahrbereite Relikt aus DDR Zeiten stammt anscheinend aus 1973 und kostet 14.000.000 Guaranies. Eine Zulassung über den Touringclub sollte möglich sein.

Fassen wir also aus gegebenem Anlass zusammen: Wenn es einen Anlass für etwas gibt, reicht es, die daraus folgende Konsequenz zu beschreiben. Dass es einen Anlass dafür gegeben hat, ist dann ohnehin klar. Und für die Phrase „aus gegebenem Anlass“ gibt es bitteschön überhaupt keinen Grund zur Veranlassung.

Wochenblatt / Facebook

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7 Kommentare zu “Trabant 601: Aus gegebenem Anlass

  1. war nicht das schönste und nicht das schnellste auto, aber im osten sehr begehrt. ich selbst hatte mit 18 zum geburtztag einen anrechtsschein für einen trabbi bekommen. nach 8 jahren konnte ich mir den dann abholen. habe 7600 ostmark dafür bezalt und ihn nach einer woche für 17000 ostmark weiter verkauft. der anrechtsschein war so was wie die ost-aktie, so eine hohe rendite habe ich zu westzeiten nie wieder für eine aktie bekommen. meine frau hatte einen anrechtsschein für einen wartburg und bei der zuteilung nicht das geld um ihn zu bezalen der kostete damals 12000 ostmark. sie hat dann einfach den anrechtsschein an einen verkauft der sich das auto leisten konte und für die ersparte wartezeit 5000 ostmark bezahlt. aber einen trabbi würde ich persönlich nie kaufen , da war der 2cv luxeriöser.

    1. Moyses Comte de Saint-Gilles

      War es in den 8 Jahren am Vormittag oder Nachmittag wo der Trabbi geliefert wurde? Denn am Vormittag in 8 Jahren kam dir sicher der Klempner vorbei den du 8 Jahre zuvor wegen Rohrbruch bestellt hattest und am Nachmittag war der Termin des Dachdeckers den du auch 8 Jahre zuvor bestellt hattest.
      So solls im ehemaligen Merkellande zugegangen sein.
      Diese diebischen Dienstleister bekamen dann meist eine kalte Dusche nach der Wende da ihre Preise und Schlendrian nicht mehr konkurrenzfaehig waren und diese dubiosen Zeitgenossen verschwanden meist vom Dienstleistungsmarkt. Und so begann bei diesen meist das Nachweinen der “Guten alten Zeit” der DDR. Gut war die Zeit meist nur fuer ein paar privilegierte Zocker.
      Der Trabbi soll buchstaeblich aus Pappe, also aus gepresster Baumwollfaser hergestellt worden sein da die russichen Brueder nicht viel uebrig hatten fuer die DDR Sportsfreunde. Die Chassis und Karosserie soll aus thermisch gepressten Baumwollfasern sein. Daher rostet er oft recht wenig an der Karosserie.
      “Aus welchem Material sind die Trabis hergestellt? Die Trabis sind aus Kunstharz-Baumwollgemisch (Duroplast).
      Duroplast als Karosseriebaustoff
      Eine Besonderheit des Trabant war das kunststoffbeplankte Stahlgerippe als selbsttragende Karosserie (mit Hilfsrahmen). Die neuartige Kunststoffhülle wurde am Vorläufertyp P 70 entwickelt, um Schwierigkeiten bei der Blechbeschaffung (Tiefziehblech aus dem NSW stand auf dessen Embargoliste) zu überwinden und eigene Rohstoffe zur Herstellung verwenden zu können. Sie bestand aus einem mit Baumwollkurzfasern (Linters) verstärkten Phenolharz, welches aus heimischer Braunkohle gewonnen werden konnte. Das Baumwollmaterial, das nicht gefärbt werden konnte und somit für die Textilherstellung ungeeignet war, jedoch zu Matten gesponnen werden konnte, kam als Abfall aus der Sowjetunion. Diese Matten wurden auf eine Grundlage aus Papier gelegt, mit Phenolharz getränkt und mit (um Luftblasen auszutreiben, mehrmals wiederholtem) Pressendruck bei ca. 188 °C geformt.[3] Das Duroplast hatte eine Reihe weiterer Vorteile wie Stabilität, Korrosionsfreiheit, geringe Masse, Reparaturfreundlichkeit und leichte/billige Verfügbarkeit. Versuche zur Erprobung der Stabilität der Duroplastkarosserie, bei denen mehrere Trabant 601 über einen Abhang hinuntergestürzt wurden und sich dabei mehrmals überschlugen, verliefen zufriedenstellend.[3] Erst später wurden auch einige erhebliche Nachteile offenkundig. Dazu gehörten nicht nur Schwierigkeiten bei der Entsorgung, sondern auch, dass diese Kunststoffe der Produktivität erheblich im Wege standen. Die minutenlangen Aushärtezeiten der Kunststoffe in den teuren Pressen blockierten diese und verhinderten so eine Produktivitätssteigerung. In dem Zeitraum, in dem ein Kunststoffteil entstand, produzierten Pressen für Metall dutzende Teile.[4] Im Trabantwerk wurden sämtliche Duroplastkarosserieteile nach dem Pressen in Handarbeit mit einer Bandsäge zugeschnitten. Danach wurden sie durch Kleben, Schrauben und Falzen mit dem Stahlgerippe verbunden. Die Gesamtmasse der Duroplastteile einer Trabantkarosserie beträgt 32 kg.[5] Verglichen mit dem damals gängigen GFK als alternativer Karosseriebaustoff, bot das Trabant-Material die Möglichkeit billigerer Herstellung in größeren Stückzahlen, sowie eine glatte Oberfläche, die problemlos lackiert werden konnte. Das Herstellungsverfahren wurde unter anderem von England lizenziert.”

  2. Session Messenger ID 05bf0b98430420c27dae2bf45d88b314ec447fc2abcc5cc5b8337e9abfe21a4908

    Wie man sieht rostet der Kaefer eigentlich nirgends. Nur da wo das Baumwollharz auf das Eisen gekleistert wurde delaminiert es anscheinend. Rostfreier als moderne teuer Kapitalistenkarren.
    Warum diese nicht fuer “Paraguascho” wieder bauen, nur mit einem Kenton 110 cc Mofa Motor anstatt mit dem Rasenmaehermotor aus der DDR? Baumwolle gibt es ja angeblich genug in Paraguay um die Karosserie wieder daraus zu machen.
    Einen solche Wagen fuers Volk fuer 10 Millionen Guaranies neu. Das waer doch was, oder?

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