Umsonst nach Asunción gekommen

Asunción: Das Bildungsministerium beschuldigte gestern offen, das Horacio Cartes und seine Bewegung Honor Colorado hinter der Demonstration gegen eine Bildungsreform stecken. Beweise dafür gibt es dummerweise auch.

Am gestrigen Morgen kamen tausende Menschen aus allen Teilen des Landes nach Asunción, um auf dem Platz der Demokratie gegen eine Änderung der Bildung zu demonstrieren, die angeblich in Gange ist. Das Bildungsministerium selbst dementiert das und macht Honor Colorado dafür verantwortlich. In Anbetracht der Tatsache, dass die besorgten Eltern selbst die unzähligen luxuriösen Reisebusse nach Asunción nicht selber gechartert haben können, ist wohl davon auszugehen, dass ein Finanzier dahinter steckt.

Während alle staatlichen Institutionen im Stadtzentrum normal arbeiteten, wurden von Seiten der Stadtverwaltung, die unter der Leitung eines Honor Colorado Mannes steht, alle Angestellten des Rathauses eingeladen, sich an der Demonstration zu beteiligen. Ebenso wurden allen Tabesa-Angestellten aus Hernandarias freigegeben damit sie an der Demonstration teilzunehmen. Der Tag wird dennoch bezahlt, wurde informiert. Die Tabakfabrik gehört dem Ex-Präsident Horacio Cartes, dem anscheinend viel an der Demonstration liegt.

Obwohl viele Menschen gekommen waren, spielte das Wetter nicht mit und sorgte neben Verkehrsproblemen auch zu einem frühzeitigen Abbruch der unnützen Demonstration. Dennoch wurde die Entlassung des Bildungsministers Nicolás Zárate gefordert. Der Bildungsplan sollte zu keiner Zeit einer neuen Genderphilosophie unterworfen werden, auch wenn Cartes-Medien dies weiterhin behaupten.

Das die Teilnehmer der Demonstration keinen Plan hatten, worum es eigentlich ging, zeigt das Video, in dem sich eine Frau äußert, dass sie gegen Pädophilie (sexuelles Interesse Erwachsener an Kindern, die noch nicht in der Pubertät sind) und Zoophilie (sexuellen Hingezogensein zu Tieren) ist. Weder das eine noch das andere soll in zukünftige Lehrpläne integriert werden.

Wochenblatt / Abc Color / Twitter

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1 Kommentare zu “Umsonst nach Asunción gekommen

  1. Mir wird schon mulmig, wie viele Leute so ein Cartes mobilisieren kann. Aber es dürfte klar sein, dass die meisten da dumm wie Brot sind und den Ausflug einfach als Abwechslung gesehen haben. In den Bussen gabs bestimmt auch gratis Pancho und die widerliche Pulp-Brause.
    Zur Bildungstransformation gibt es kaum Infos, alles in einem Kauderwelsch oberflächlich zusammengefasst. Fakt ist, es braucht eine Reform sonst entwickelt sich Paraguay in ein subsaharisches Land mit 80 % Analphabeten. Es wird beharrt, dass keine Gender-Ideologie eingeführt wird – darauf würde ich nicht vertrauen. Wenn dies kommt, muss massiv von Seiten von Eltern und Schülern blockiert und protestiert werden. Da dürfen Schulrektoren keinen Schlaf mehr bekommen, bis dieser Mist von den Lehrplänen gestrichen wird.

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