Umstrittene “Bluttränen”: Kirche distanziert sich von angeblicher Erscheinung an Marienstatue

Luque: Seit Anfang der Osterwoche sorgt eine Skulptur der Jungfrau der Mystischen Rose für Aufsehen, da sie angeblich Blut weint.

Ein Video zeigt, wie dickflüssiges, blutähnliches Sekret an der Statue auf der Brust der Marienfigur herabläuft und sich über Hände und Füße ergießt. Der selbsternannte “Bruder Oscar“ äußerte sich gegenüber der Presse: „Vor dreizehn Jahren weinte dieselbe Statue Blut, und dann kam es zum berüchtigten Massaker von Curuguaty. Man sagt, die Jungfrau weint, weil sie Blutvergießen sehen wird, und sie bewegt die Menschen zum Gebet für die Menschheit.“

Diese Behauptungen stoßen jedoch auf Skepsis. Ana María Silva, die seit 15 Jahren die Jungfrau der Mystischen Rose verehrt, hält die Erscheinung angesichts der Vergangenheit des Besitzers der Skulptur für eine Fälschung. „Die Jungfrau macht ihren Kindern keine Angst, wie dieser Mann, der sagt, sie manifestiere sich, weil eine Tragödie bevorsteht, die den Menschen Furcht einjagt und die Jungfrau zu einer Vorbotin von Schlimmem macht. Sie ist gütig“, betonte sie.

Sie ist nicht die Einzige mit Zweifeln an der Echtheit der “Bluttränen“ der Skulptur, die sich im Privathaus von “Bruder Oscar“ im Stadtteil Cañada San Rafael in Luque befindet. Die Architektin Carmen Pane, Gründerin der Gemeinschaft zur Jungfrau der Mystischen Rose in Luque, stellt klar, dass “Bruder Oscar“ nicht der katholischen Kirche angehört.

Keine Anerkennung durch die Kirche

„Er ist aufgrund seines Ungehorsams nicht bei uns. Er respektiert die katholische Kirche nicht. Er ist wie ein Ableger, unabhängig und arbeitet nicht mit einem Priester zusammen“, erklärte Pane.

Sie erläuterte das übliche Vorgehen bei angeblichen Marienerscheinungen: Ausströmendes Öl, Bluttränen oder Wasser, das aus einer Statue tropft, müssten zunächst dem Gemeindepfarrer gemeldet werden, der eine Probe zur Untersuchung entnimmt. „Aber in diesem Fall hat er das gar nicht gemeldet; er nutzt lediglich die sozialen Medien, um Aufmerksamkeit zu erregen, und das ist nicht der richtige Weg“, kritisierte sie.

Zudem habe sie gehört, dass der “Bruder“ in den sozialen Medien um Geld bitte und seine Kontonummern weitergebe. Dies widerspreche der Vorgehensweise der Kirche.

In den sozialen Medien berichtete Gabriel Zorrilla, dass “Bruder Oscar“ von der katholischen Kirche exkommuniziert sei. „Er ist ein Sektenmitglied, er verdient mit gefälschtem Öl, verlangt Geld für Wasser, nimmt Geld für Beratungen und verkauft Plastik-Zuckerguss. Ein schändlicher Betrug!“, schrieb er empört.

Pfarrer bestätigt: Gehört nicht zur katholischen Kirche

Bereits 2021 hatte Pater Enrique Meyer, Pfarrer der Wallfahrtskirche Virgen del Rosario in Luque, klargestellt, dass Óscar keiner katholischen Einrichtung angehört. „Es handelt sich um eine Gruppe, die nicht in Gemeinschaft mit unserer Pfarrei steht. Sie haben keine Erlaubnis von uns, aber da sie es zu Hause tun, haben sie ihre eigene Gruppe“, erklärte er damals. An dieser Situation habe sich nichts geändert, da der “Bruder“ weiterhin ohne Genehmigung angeblich “Heilungen“ durchführe.

Wochenblatt / El Nacional / Extra

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