Umweltverschmutzung weiterhin ein großes Problem

Wenn es um die Umweltverschmutzung geht, ist das in Paraguay ein sehr sensibles Thema, denn Schmutz und Unordnung sowie die Müllentsorgung sind in diesem Land ein großes Problem. Das wirkt sich auch auf die Wasserqualität aus, die durch diese Problematik besonders in Mitleidenschaft gezogen wird. Vor nicht allzu langer Zeit machten Schlagzeilen auf Paraguay aufmerksam, die eine vollkommen lila gefärbte Lagune zeigten. Dabei handelt es sich um die Lagune Cerro der Stadt Limpio. Plötzlich sind durch zunächst ungeklärte Ursachen tausende Fische und Vögel gestorben. 

Zusätzlich begann es immer mehr zu stinken, Fliegen tummelten sich auf dem Deich und irgendwann starben auch die Reiher, die sich an der Lagune niederließen. Als sich schließlich das Wasser lila färbte, meldeten die Bewohner dies der Umweltbehörde. Diese stellte schließlich fest, dass die Verfärbung auf die Belastung durch Schwermetalle zurückzuführen ist und machte die nahegelegenen Gerberei für die Verschmutzung des Gewässers verantwortlich. 

Aber auch die systematische Abholzung des Waldes sowie Brandrodung lassen immer mehr von der schönen Natur Paraguays verschwinden. Dass in den noch bestehenden Gebieten nun der Müll gelagert und entsorgt wird, ist schlichtweg eine Katastrophe. Manche Gewässer sind kaum noch zu erkennen, stapeln sich dort Müllsäcke, Plastikverpackungen oder Sondermüll, der selbstverständlich dort nicht hingehört. Das Problem besteht jedoch seit Jahren und nimmt immer mehr zu. Auch einfach in der Natur entsorgte Reifen sind ein großes Problem in Paraguay. Zwar gibt es seit 2016 Maschinen, die die Reifen verarbeiten und somit das Entsorgen in der Natur nicht mehr nötig machen würden, jedoch kostet das den Entsorger Geld. Altlasten werden also weiterhin in den Flüssen oder Wäldern abgeladen. 

Dennoch besteht das Problem bereits bei der Mülltrennung in Paraguay. Anders als beispielsweise in Deutschland, wo die Mülltrennung und auch die Entsorgung sowie Verbrennung keine Probleme darstellt, gibt es so etwas dort nicht. Außerhalb der Städte gibt es schlichtweg keinen, der sich um die Müllentsorgung kümmert. Keine Müllabfuhr, keine Mülltrennung. In den Städten verrichtet die Müllabfuhr zwar trotzdem ihren Dienst, allerdings wird der Müll dabei auch nur auf Müllplätze gefahren und dort einfach verbrannt. 

Dass dabei giftige Gase entstehen, ist wohl jedem bewusst, dennoch haben die Menschen in Paraguay keine anderen Möglichkeiten, den Müll anständig zu verbrennen. Ein Müllentsorgungssystem gibt es dort nicht. Zu groß sind außerdem die Berge, die erstmals aus den Gewässern gefischt und anschließend entsorgt werden müssen. Auch an den Straßen findet man immer wieder Müllsäcke, die achtlos aus dem Fenster geworfen wurden – hier ist das normal. In ärmeren Regionen Paraguays haben die Menschen oftmals nur eine einzige Feuerstelle vor dem Haus. In einem beschichteten Topf, in dem beim Kochen nichts anbrennt, wird das Essen zubereitet und anschließend eben in dieser Feuerstelle auch der Müll verbrannt. 

Zahlreiche Versuche der Sensibilisierung für diese Problematik sind jedoch gescheitert. Auch ein großes Problem, welches zur Umweltverschmutzung beiträgt: Reiche Länder entsorgen ihren Müll in armen Ländern, denn dort sind die Umweltbestimmungen meist nicht so streng geregelt. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen sogar um Giftmüll, welches nicht nur Natur und Tiere belastet, sondern auch die Menschen, die in diesen Regionen leben oder arbeiten. 

CC
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