Undank ist der Welten Lohn: Ausländern die Impfung verweigert

Asunción: Während die Anti-Covid-Impfkampagne in Paraguay vor allem dank internationaler Solidarität aufrechterhalten wird – aufgrund der Vielzahl von gespendeten Dosen – wird ausländischen Bürgern hier der Zugang zu der Impfung verwehrt.

So erging es anfangs mehreren Ausländern und am Donnerstag tauchte der Fall eines Chilenen auf, der seit 35 Jahren im Land lebt und dem drei Mal – laut einer Beschwerde – der Impfstoff verweigert worden sei.

„Der Mann im Video ist mein Onkel Juan Carlos, er lebt seit mehr als 35 Jahren auf dem Land, trägt zur Arbeit bei und ist 66 Jahre alt. Bei drei verschiedenen Gelegenheiten brachten wir ihn zum Impfen und es gibt immer ein Aber“, veröffentlichte ein Internetnutzer und der Neffe des Betroffenen in sozialen Netzwerken die Beschwerde in Bezug auf den chilenischen Bürger mit dem Nachnamen Cifuentes Ruiz.

„Zuerst haben wir ihn als älteren Erwachsenen registriert und nach fünf Stunden Warten in einer langen Schlange haben sie ihm gesagt, dass er hier nicht geimpft werden kann. Dann sind wir an die Costanera gegangen, nachdem er dort eingeschrieben war. Hier teilten sie uns mit, dass Ausländer nur ‘sonntags‘ geimpft werden“, heißt es in der Publikation. Und am Donnerstag passierte das Gleiche in den Räumlichkeiten des Nationalen Sportsekretariats (SND), wo man dem Chilenen wiederum die Impfung verweigerte, obwohl zu diesem Zeitpunkt niemand auf die Dosen wartete.

Das Impfpersonal sagte ihm, er solle zu seiner Botschaft gehen, um sich dort registrieren zu lassen und dann abwarten. „Ich verstehe, dass er kein Paraguayer ist, aber vor allem ist er ein Mensch, er hat das Recht auf Gesundheit (…) Zu allem Überfluss sagt der (chilenische) Botschafter, dass er von der paraguayischen Regierung nichts verlangen kann. Wir sind nirgendwo. Jeder wirft den Ball dem Anderen zu“, klagte der Neffe.

Paraguay erhielt am 6. März dieses Jahres 20.000 Dosen CoronaVac als Spende der chilenischen Regierung.

Bisher hat das Land über die internationale Zusammenarbeit bereits 472.000 Anti-Covid-Impfstoffe von den 773.000 gespendeten Dosen erhalten, die weiterhin die Impfkampagne retten; aufgrund der Tatsache, dass die verschiedenen erworbenen Impfstoffe lange dauern, bis sie ankommen.

Bereits am 6. Mai wurde einer 82-jährigen chilenischen Staatsbürgerin, die mit ihrem Rollator den Ort kaum erreicht hatte, ebenfalls die Impfung von der SND-Impfstelle verweigert. Nachdem sie die Unhöflichkeit ertragen und mehrere Stunden qualvoll gewartet hatte, gelang es ihr, die Dosis doch noch zu bekommen.

Empört hatte sogar der Außenminister selbst, Euclides Acevedo, auf die Bürokratie eingeschlagen, die Ausländern den Impfstoff verweigert.

„Unsere Absicht ist es, alle Ausländer ihrem Alter entsprechend impfen zu lassen, egal ob dokumentiert, ohne Papiere im Land lebend, Flüchtlinge oder was auch immer”, sagte Acevedo.

Wochenblatt / Ultima Hora

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14 Kommentare zu “Undank ist der Welten Lohn: Ausländern die Impfung verweigert

  1. Ist das die viel gepriesene “Freundlichkeit” der Paraguayer? Freundlich sind sie schon, so lange sie den Ausländer wie eine Zitrone auspressen können. Aber irgend etwas erwarten oder auf Hilfe hoffen ist wohl Fehlanzeige? Allerdings verstehe ich auch nicht, wie kann ein Ausländer seit vielen Jahren in Paraguay leben und arbeiten, ohne sich wenigsten um eine Permanente und eine Cedula zu bemühen. Insofern ist solchen Ausländern schon eine gewisse Naivität zu unterstellen.

      1. Sie haben Recht! Es steht wirklich nichts im Artikel, daß der Chilene keine Cedula hätte. Doch hatte ich das einfach so unterstellt, da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, daß ein hier Zugewanderter nach 35 Jahren Leben und Arbeiten in PY noch immer als “Ausländer” tituliert wird. Da wäre der Begriff “Einwanderer” doch sicherlich angebrachter, denn das vermittelt irgendwie auch den Eindruck, daß man hier integriert und angenommen wurde. So aber, wird einem vermittelt “Du gehörst nicht hier her, Du bist ein ewiger Fremdkörper, Du hast hier Null Rechte, nur Pflichten” Oder sehe ich das falsch? Und wenn wir schon bei diesem heiklen Thema sind: Mir wäre kein Eingewanderter/Zugewanderter bekannt, der jemals in PY eine staatliche Hilfe oder sonstige Unterstützung in Anspruch genommen hätte (gibt es so etwas überhaupt) oder sonst jemanden zur Last gefallen wäre, im Gegensatz zu Merkels-Gäste im Sozialamt Deutschland. Umgekehrt ist das schon eher der Fall. Alle Zugewanderten haben und werden in PY Geld investieren (teilweise sehr hohe Summen) durch überteuerten Grundstückserwerb/Immobilienerwerb, Hausbau, Autokäufe oder sonstigen lfd. Konsum. Dazu oftmals noch Unterstützung von “armen Nachbarn” und dergleichen mehr. Viele Zugewanderte vermitteln auch ihr theoretisches und praktisches Wissen. Daher empfinde ich es schon als Unverfrorenheit, wenn man als Zugewanderter nach 35 Jahren in PY bei der Corona-Impfung so unverschämt diskriminiert. Das sollte sich mal jemand in Deutschland erlauben, der würde in der Presse in Stücke gerissen und womöglich in´s Gefängnis gesperrt.

  2. Also ich und meine Frau wurden fast problemlos geimpft. Haben allerdings schon14 Jahre eine CID.
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    Bei mir gabs etwas Theater, als ich nach 28 Tagen (wie angeordnet) meine 2. Dosis haben wollte.
    1. war am 3.Mai, 2. somit am 31. Mai fällig,
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    Depp1: Nä, musst einen Monat warten, erst am 3. Juli wiederkommen
    – Nö das sind 31 Tage, Ministerium sagt 28 Tage, und das ist heute! Er haut ab und
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    Depp(in)2: Du musst morgen wiederkommen, dann sind 28 Tage rum.
    – Nö, dann sinds 29. Rechne 3+28=31, nein, SI! HOY ES EL DIA! 2x ruft sie lange im Ministerieum an…
    Nur wenn ich das zu Protokoll gebe! Was, dass 3+28=31, oder 1.Juni oder 3.Juni ist?
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    Depp(in)3: kritzelt ne halbe Seite Text nahezu unleserliches Geschmiere in ein DINA4 Buch.
    – Ich muss unterschreiben, dass ich auf eigenen Wunsch und eigene Folgekosten und Staat ist für nix vrantwortlich. blafaselsülz.. Ich schreibe noch daneben 3+28=31… das sei no importa. Na wenns denn schee macht.
    Hab dann meine 2. Dosis erhalten, waren in der Zwischenzeit 2 hinter mir und das in einem Riesenimpfzentrum!
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    Als wenn der Staat irgendeine Verantwortung übernimmt, nichtmal dass in Zukunft die 1,6 Milliarden verschwundenen Dollar zurückgezahlt werden müssten…
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    Also lasst euch nicht verarschen.
    Übrinx null Nebenwirkungen. OnkelNick,Heinz&Co werden zwar wieder giften und behaupten, die Impfung hätte mein Hirn zerfressen…aber ich hab reichlich bestens geschultes Hirn 🙂

    1. Zitat: “OnkelNick,Heinz&Co werden zwar wieder giften und behaupten, die Impfung hätte mein Hirn zerfressen”
      Mit meiner Bemerkung mit dem Hirnfraß gegen Dich hatte ich lediglich deinen Text per Copy & Paste neu eingefügt, weil Du vorher uns Kritiker mit eben diesen Hirnfraß beleidigt hattest.
      Komisch, dass ausgerechnet immer die sich über Beleidigungen beschweren, die damit anfangen.

  3. Ich kann auch nur Gutes übers Impfen berichten. Es wurde kein Unterschied gemacht zwischen Paraguayer und Ausländer. Allerdings war die Vorraussetzung die Cedula. Ohne die hätte nichts funktioniert. Aber wer hier länger leben möchte, sollte sich eh eine Cedula machen lassen. Alles andere ist doch Schwachsinn.
    Die Ärztin hat die anwesenden sogar ziemlich gut aufgeklärt, Nebenwirkungen, Verhaltensmaßregeln, allgemeine Regeln, wie die Maske zu tragen ist – nicht übers Kinn :-). Allerdings ist die Ärztin selbst Ausländerin, die schon lange hier lebt.

  4. Für was sollte uns ein Paraguayer, den wir nicht als Angestellten haben, Dank schulden? Wir haben mit unserer Präsenz höchstens uns einen gefallen getan aber nicht dem kompletten paraguayischen Volk oder irre ich?

    1. Kommt auf den Standpunkt an. Ich lasse hier jährlich zig tausend Euro, ohne dafür irgendeine Gegenleistung zu bekommen.
      Mann könnte ja mal ausrechenen, was die Zugereisten hier im Jahr alleine an Umsatzsteuer und Grundsteuer bezahlen und wieviele Leute diese Beschäftigen. Ich denke das ist in diesem Land schon ein Wirtschaftsfaktor.

    2. Man darf Paraguay nicht mit Deutschland vergleichen, wo die meisten Ausländer die Einwandern eine schlechte Bildung haben, oft sogar funktionelle Analphabeten sind und erstmal die Hand aufhalten und Geld vom deutschen Steuerzahler haben wollen, Unterkunft gestellt bekommen wollen und dann noch eine hohe Kriminalität, besonders Gewaltkriminalität an den Tag legen.
      Ausländer die nach Paraguay gekommen sind haben Know How und Devisen mitgebracht. Sie entwickeln die Infrastruktur und schaffen Arbeitsplätze. Ausländer zahlen für gewöhnlich bessere Gehälter. Mindestens den Mindestlohn, den viele Paraguayer nicht zahlen. Denn wenn Du als Ausländer den Mindestlohn nicht zahlst, dann brauchst du nicht lange warten, bis das Getratsche über den geizigen Gringo losgeht und schließlich die Staatsanwaltschaft bei dir auf der Türschwelle steht. Besonders für den Gesundheitssektor sind die Ausländer förderlich, denn sie zahlen genauso, im Durchschnitt sogar weit mehr Steuern als der durchschnittliche Paraguayer, nimmt dafür seltener das staatliche Gesundheitswesen in Anspruch, sondern nutzt häufiger die Privatkliniken.
      Aber klar, die Ausländer haben ebenso profitiert, denn Paraguay als Entwicklungsland bot und bietet viele Möglichkeiten etwas aufzubauen, günstige Grundstücke, geringe Steuern und niedrige Löhne. Du hast hier alle wirtschaflichen Freiheiten, die Du im großraum SO-Asien z.B. nicht hast. Da bekommt man keine Grundstücke und kann Firmen nur mit Mehrheitsbeteilugung eines Thais, Kambodschaners, Philippinos usw. gründen.
      Abgesehen von der leider extremen Korruption und hohen Kriminalitätsrate, ist Py ein tolles Land. Noch!
      Aber die Politik arbeitet stark daran die Attraktivität Paraguays zu senken und das wird sich mittelfristig negativ auf die Entwicklung auswirken.

    3. So einen Quatsch habe ich ja noch nie gehört! Lesen Sie meinen obigen Kommentar! Oder gehören Sie auch zu der Sorte “Deutscher” die sich für ihre Vorfahren schämen, sich ewig schuldig fühlen und nur noch in ewig gebeugter Haltung durch die Welt gehen?

  5. Beim globalen abzocken darf es natürlich keinen nationalismus geben, denn der ist schlecht fürs geschäft. Es ist zum kotzen was hier immer von wissenschaft, fakten, menschlichkeit, solidarisch usw gefaselt wird nur um vom profiteur abzulenken.

  6. Anstatt sich um die Impfung zu kuemmern sollte man lieber was nuetzliches tun.
    Wie z.B. diesen Vortrag anhoeren.
    Politik & Strategie der Deutschen im 1. WK – Prof. Dr. Münkler, 28.07.2014 – https://www.youtube.com/watch?v=vMPe2YIVzpA
    Muenkler duerfte sich auf derselben Linie wie ich selbst befinden und man merkt ihn sofort den Christen an. Er sagt in seinen Vortraegen ueber den 30 Jaehrigen Krieg dass er Protestant sei.
    Ich empfehle die Vortraege von Dr. Herfried Muenkler und man kann viel daraus lernen.
    Z.B. seit die Reichswehr motorisiert wurde explodierten regelrecht die Kriegskosten denn man ersetzte Manpower durch Maschinen. Manpower als Kanonenfutter ist immer billiger als materielles Kriegsgeraet zu bauen – da explodieren die Kosten. Die Technifizierung im Chaco ist wohl daher auch verantwortlich fuer die Verteuerung des Lebensstandards im Chaco so dass immer mehr Industrien unrentable werden.

  7. Erst vor wenigen Tagen schrieb ich hier, das ich / wir geimpft worden sind, wir frei von jeglichen Nebenwirkungen sind und wir uns sehr gefreut haben. Ich schrieb auch, das wir in dem riesigen Impfcentrum nur 4 Personen, die geimpft wurden. Das sehr freundliche Personal erklärte uns, auf unser Nachfragen, die meisten Paraguayer würden Angst haben.
    Nun, ich bin Deutscher, meine Frau auch, eine Deutsche, wir wurden geimpft, das alles ohne einen einzigen Guaranie bezahlt zu haben.
    Wir haben nicht das geringste auszusetzen gehabt. Angemeldet waren wir, oder hatten wir uns in den System dafür. Abere danach hatte uns keiner gefragt, man fragte nur nach unserer CEDULA, aber die hatten wir natürlich dabei, die war auch Vorausetzung, für die Impfung, meine ich. Wir bekamen noch unseren zweiten Impftermin genannt, da müssen wir genau wieder dort sein, für die 2. Impfung.
    Wir wurden sogar, zu unserer Freude , mit SPUTNIK V geimpft, das war zumindest unser Wunschimpfstoff gewesen.

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