Verbraucher zeigen zu wenig Patriotismus

Asunción: Die Vermutung stand immer im Raum und wurde nun durch seine Studie bestätigt. Was ändert sich nun in den Köpfen? Was kann man tun, um sie zum Umdenken zu bewegen?

Eine Umfrage unter Konsumenten der Mittel- und Oberschicht hat ergeben, dass sie lieber ausländische Produkte kaufen, weil sie glauben, dass diese von besserer Qualität sind als inländische Produkte.

In der vom Centro de Análisis y Difusión de la Economía Paraguaya (Cadep) und anderen Institutionen durchgeführten Umfrage wurden die Antworten von 486 Paraguayern erfasst. Zu den Ergebnissen gehört, dass es beim Einkaufen eine Art Präferenz für ausländische Produkte gibt, gegenüber dem Patriotismus, der die Vorliebe für nationale Produkte misst, überwiegt.

Die Umfrage wurde zwischen April und Anfang Juli dieses Jahres durchgeführt, von denen die meisten Berufstätige in den Städten sind. Die Ergebnisse beziehen sich auf Verbraucherpatriotismus, Feindseligkeit und Fremdenfeindlichkeit.

Hinsichtlich des ersten Punktes, der die Einstellung der Verbraucher gegenüber nationalen Produkten zu messen versucht, zeigt die Umfrage, dass der so genannte Ethnozentrismus der Verbraucher in Paraguay im Allgemeinen gering ist und den in Hongkong und Taiwan beobachteten Ergebnissen ähnelt, aber unter dem amerikanischen Durchschnitt liegt.

Gleichzeitig hängt dieses Verhalten mit dem Xenozentrismus zusammen, der darauf hindeutet, dass die Paraguayer ausländische Waren bevorzugen, weil sie davon ausgehen, dass diese besser sind als inländische Waren.

Hinsichtlich der Feindseligkeit beschreiben die Ergebnisse, dass es keine übermäßige Feindseligkeit gegenüber Produkten aus Argentinien, Brasilien, China oder den Vereinigten Staaten gibt, aber wenn man die Herkunft vergleicht, erzeugen die beiden letzteren eine größere Abneigung, wenn es um den Kauf geht.

Neben Cadep waren Forscher der Central Michigan University, der American University, der Deutsch-Paraguayischen Universität (UPA) und unabhängige Forscher an dieser Studie beteiligt.

Kampagne zur Förderung nationaler Produkte

Die Jugendlichen der paraguayischen Industriegewerkschaft haben die achte Auflage von „Paraguayo como vos” durchgeführt, bei der 45 Marken in die Regale von 362 Verkaufsstellen aufgenommen wurden.

Die Aktivitäten erstreckten sich über einen Monat und fielen zum Teil mit der Mariano Roque Alonso Expo zusammen. Auf der Messe haben die Organisatoren die Teilnahme nationaler Unternehmen hervorgehoben.

Ziel des Sektors ist es, für paraguayische Produkte zu werben und das Wachstum der Industrie zu fördern, um angesichts der wachsenden Bevölkerungszahl mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Mit dieser Kampagne können die Kunden in den Regalen leicht die Produkte erkennen, die im Land hergestellt werden und zur Wirtschaft beitragen.

Analysierte Konzepte

Verbraucherpatriotismus. Es wird versucht, die Einstellung der Verbraucher gegenüber in Paraguay hergestellten Produkten im Vergleich zu ausländischen Waren zu messen, wobei die Bequemlichkeit, sogar die Moral und das Verständnis für akzeptables oder inakzeptables Kaufverhalten berücksichtigt werden. Er wird auch als Ethnozentrismus der Verbraucher bezeichnet.

Verbraucherfeindlichkeit. Sie beruht auf Antipathie gegenüber vergangenen oder aktuellen militärischen, politischen oder wirtschaftlichen Ereignissen, die die Neigung der Verbraucher zum Kauf von im Ausland hergestellten Produkten, in diesem Fall aus Argentinien, Brasilien, China und den Vereinigten Staaten, beeinflussen.

Xenozentrismus der Verbraucher. Versucht, die Präferenzen von Verbrauchern zu verstehen, die ausländische Waren im Verhältnis zu ihrem eigenen Land schätzen, weil sie der Meinung sind, dass inländische Waren im Vergleich zu ausländischen Waren unzureichend oder mangelhaft sind.

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

12 Kommentare zu “Verbraucher zeigen zu wenig Patriotismus

  1. Das Ergebnis ist doch keine Überraschung. Wenn man sich die Qualität der einheimischen Produkte anschaut, merkt man schon an der Verpackung, dass es sich um ein inländisches Produkt handelt. Nach dem Auspacken bzw. dem Öffnen erkennt man schnell, dass die miserable Verpackung die zu erwartende Qualität des Inhalt vorweg nimmt. Bspw. Erdbeermarmelade, da gibt es etliche lokale Anbieter die preislich im gleichen Bereich wie die große argentinische Marke liegen. Die Verpackung der inländischen Produkte geht von Glas bis zerbrechliche Plastikbecher. Inhaltlich sind alle inländischen Produkte (ich habe sie alle probiert, schade ums Geld) unvergleichlich schlecht, der Geschmack von Erdbeeren schwankt von nicht vorhanden bis ungenießbar.
    So verhält es sich bei vielen Lebensmittel. “Industria Paraguay” kann man schon als Ausschlußkriterium sehen.
    Es gibt aus meiner nur sehr wenige Ausnahmen davon.
    Ein Qualitätsdenken lässt sich bei der überwiegenden Zahl der inländischen Produkte überhaupt nicht erkennen. Dies ist nicht nur im Lebensmittelbereich zu sehen.
    Letzten Endes, so meine Sicht, liegt es an der sehr schlechten Schulbildung, die einen gewissen Anspruch an Qualität nicht lehrt.

    30
    2
  2. Soll man nun aus reinem “Patriotismus” Ramsch- und Gammelware kaufen? Sollen sich die Erzeuger und der hiesige Handel endlich mal bemühen, ordentliche heimische Ware auf den Markt zu bringen. Was man hier oft als Lebensmittel angeboten bekommt, spottet doch jeder Beschreibung. Und dazu noch die unverschämt hohen Preise im Wurst- und Käsebereich. Übrigens: Schon bemerkt, die Panchos von Ochi sind auch nicht mehr das, was sie noch vor 6 Monaten waren.

    25
    1
    1. Also ich war neulich mal wieder einkaufen, was ich für gewöhnlich nicht mache. Habe schon ewig keinen Supermarkt mehr von innen gesehen.
      Und ich fand, dass die Frischeprodukte, Obst und Gemüse eine recht gute Qualität hatten.
      Wenn ich das mal vergleiche, mit dem was ich früher in deutschen Supermärkten sah, also oftmals unreifes Obst, dann bin ich mit der Qualität hier eigentlich zufrieden. Und wenn ich zum Markt ginge, bekäme ich es sogar noch günstiger als im Super.
      .
      Anders sieht es z.B. in der Ferreteria oder wenn es um Elektrogeräte geht. In D wußte man schon, dass man Schei*e kauft, wenn man Made in China kauft und dass das schnell kaputt geht, Motoren von Bohrmaschinen heulen und wurden heiß, Getriebe fraßen sich selber, aber was man hier in Py an Elektrogeräten angeboten bekommt ist teilweise echt lebensgefährlich. Ich hatte schon einen Funken und Feuer spuckenden Fön, eine Trennscheibe die durch die Gegend schoss, weil die Arretierschraube aus einem bleiweichen Stahl bestand, ein plötzlich in tausende Splitter zerplatzendes Ceranfeld von einem Elektoherd. Ich vermute das war undicht und Wasser drang ein, verdampfte und sprengte das Glas mit einem großen Knall. Ein Akku von einem Barttrimmer ist während des Ladevorgangs geplatzt. usw.
      .
      Deshalb bin ich dazu übergegangen nur noch Markengeräte zu kaufen. Die sind hier zwar teurer als in D, aber immernoch besser als der ganze Chinamüll der hier überall angeboten wird.

      15
  3. Made im Paragauy ist ein Hinweis darauf, das Produkt nicht zu kaufen. So nett sind se dann auch. Im Los Jardines in Luque kann man Emmentaler oder Gruyere kaufen. Preise in der Schweiz. Nur, der Schweizer Käser verdient das 20-fache. Die Qualität reicht nicht ganz hin, ist aber ok. Im Haushaltsbereicht sind eingebore Produkte meist etwas billiger, dafür etwas schlechter. Fleischprodukte von Chorti und Guaranie ist zu teuer um sie seinem Hund zu verfüttern. Auch die Milchprodukte, die Qualität bei Milch stimmt zwar, aber der Preis viel zu hoch für ein 9. Weltland. Das “billige” Joghurt kann ich höchstens mit Zucker und Aroma angereichertes Getränke bezeichnen. Richtige Joghurt sind dann auch hierzulande bächtig teuer. Die einzigen nationalen Produkte wie Ochsi, Frutika u.a., die Qualität aufweisen, wurden von Ausländern gegründet. Früchte und Gemüse viel zu teuer und minderwertig. Die Paragauyaner:*innen sind faul und ungebildet. Da muss schon einer herkommen wie @Onkel Nick, der etwas von seinem Handwerk versteht. Auch die Back- und Wurstwaren der Ausländer sind ganz ok. Was sich hierzulande alles als Konditor betitelt und die Confiserie einfach nur zum noch einmal durch den Kopf gehen lassen ist. Überall heids Dulce de Leche dra. Kein Wunder bei einer Berufsausbildung von 6 Monaten ein mal ein paar Stunden pro Woche bei der SNPP. Alle Supermärkte das gleiche Sortiment von Lebensmitteln, alle +- den gleichen Preis. Sorry, aber das hier ist Africa.

    16
    1
    1. Tilsiter 1kg, heute, Migros – Schweiz: CHF 17.50
      Tilsiter 1kg, Made im Paragauy: ca. 100.000 PYG = ca. CHF 15.00
      (ich kenne den heutigen Preis in Luque nicht, da mehrere Monate nicht mehr dort einkaufen).
      Okay, jetzt rechnen wir weiter: In der Schweiz verdient das Personal doch ein wenig mehr als 350 CHF pro Monat und der Bau des Lokals hat ein wenig mehr gekostet.
      .
      Milch, Vollmilch, 1 lt, 3,5% Vollfett, heute, Migros, CHF 0.95
      Milch, Paragauy, 1 lt, ca. 5000 PYG – 6000 PYG, ca CHF 0.80 bis CHF 0.90
      .
      Fazit: Viel zu teuer hier produzierte Ware
      .
      Ne, vieles ist viel teurer im Paragauy.
      Vorteil: Viel Freiheit, billig sind Steuern, Hausbau u.a.
      Aber die Qualität von Sicherheit, Infrastruktur, Dienstleistungen, Bauten, Mitmenschen ist auch dementsprechend.

      24
      1. Ihr beispiel mit dem tilsiter zeigt, dass es hier eben auch keine unternehmerqualitäten oder mentalitäten gibt. Es wird immer den arbeitern vorgeworfen faul und dumm zu sein. Wenn aber die chefitäten wirklich nur absurd die preise erhöhen, dann wäre der arbeiter dumm wenn er auch noch fleissig ist.

        10
        1. Ja, das finde ich auch. Die Arbeiter machen die Preise ja nicht. Der Käse ist ok, aber viel zu teuer, fast gleicher Preis wie in der Schweiz. Aber wir sind hier nicht in der Schweiz. Und ich vergleiche Gleiches mit Gleichem. Soll mir ja keiner kommen es gäbe auch Queso Paraguay, der etwas billiger ist als der Tilsiter vom Los Jarines, Luque. Nimmt mich schon wunder, warum der Tilsiter hierzulande fast gleich viel kostet wie in der Schweiz. Dass er etwas mehr kostet ist ok. Aber Löhne und Miete/Bau sind hier viel niedrigen. Kühlung braucht aber mehr Energie als heizen. Ebenso die Milch, warum ist die hier so teuer. Natürlich gibt es Milch im Beutel billiger. Ich habe Karton-Milch mit Karton-Milch verglichen, nehme an, Milch im Beutel kostet auch in der Schweiz weniger. Und die Schweiz ist ja nun wirklich ein Hochpreisland. Milchware kostet mehr als in Deutschland. Warum kostet das hier so viel? Weil es sich die Menschen mit 350 € Zahltag leisten müssen. Die Mennoniten sind echt mit Plata fettgefressene Halsabschneider.
          Elektrogeräte und Werkzeug ist echt Schrott. Zum Glück gibt es auch Markenware. Kostet dann aber auch. Auch Kleidung gibt es in billig, genügt dann nach ein paar mal tragen noch für Gartenarbeiten. Qualitativ gute Kleidung kostet auch in Paraguay. Aber bei Kleidung bin ich ab nationalen Produkten wirklich überrascht. Schuhe und Jeans, günstig und gut.
          Im Großen und Ganzen ist Paraguay kein billiges Pflaster. Steuern und Behördenauflagen billig, Qualität in allen anderen Belangen – auch Hausbau – kostet. Was wenig kostet ist Mano de Obra, ist aber auch keine Top-Arbeit der Eingeborene, was die da teilweise abliefern.
          Aber hier gibt es echt ein paar, die zocken recht ab mit ihren Preisen. Das sind dann die Jefens und natürlich nicht die Arbeiter.

          11
          1. Prußia is not yet lost

            Weißt du das etwa 90% der Milchbetriebe im Chaco rote Zahlen schreiben und nur noch vom Dauerpump am Kredittropf abhängen?
            Du bekommst im Chaco etwa 1/10 des Maisertrages den man in Deutschland, Ukraine, Ost Paraguay oder Kanada bekommt und dementsprechend bekommt der Milchbauer hier auch etwa nur 10% der Milch die ein europäischer Bauer bekommt.
            Bei beiden, Mais und Milch gelten für den deutschen Bauern wie für den Bauern aus dem Chaco dieselben Preise. Das bedeutet der Bauer im Chaco hat etwa nur maximal 10% des Einkommens des deutschen Bauern hat aber dieselben bis weit höhere Kosten.
            Die Lebensmittelpreise haben sich nie an die Inflation je angepaßt aber die deutschen Maschinen die man hier mittlerweile benutzt sind Jahr um Jahr etwa 20% in den Anschaffungskosten gestiegen – von den Ersatzteilepreise gar nicht zu reden.
            Die chronische Wettbewerbslosigkeit des regenarmen Chaco versursacht eben weit höhere Kosten als in Hochertragszonen wie Nordamerika, Europa, der Ukraine und Neu Seeland (das Referenzland für Milch) wo es eben 5 mal so viel regnet.
            Am Mais kannst du das sehr gut absehen.
            Ich bekam dieses Jahr 780 Kg/ha Körnermais (ich gelte damit als “Macher” und “er hatt’s g’schafft”) wo der deutsche Bauer (nach Daten aus dem Internet) rund 10360 Kg/ha Körnermais bekommt.
            Daher zahlt man im Chaco den Preis von 1500 Gs/Kg Körnermais und der deutsche Bauer bekommt rund 500 Gs/Kg Körnermais. Und trotzdem gibt es ein Massensterben von Bauernhöfen wegen Unrentabilität in Deutschland.
            Der deutsche Bauer hat etwa 1200% mehr Ertrag.
            Es regnet halt in Deutschland 4 bis 5 mal so sehr.
            Es ist ja in etwa dasselbe wie als die Saudis versuchten in der Wüste Weizen anzupflanzen mit Bewässerung. Es funktioniert und sie deckten ihren Eigenbedarf nur merkten sie auf einmal daß der Untergrundwasserspiegel abnahm und da nichts mehr dazukommt weils da nie regnet so stoppten sie das Pflanzen in der Wüste sofort.
            Du wirst nie so billige Lebensmittel mehr haben als du bis jetzt gehabt hast. Da eben weltweit die Lebensmittelpreise die der Bauer erhielt nie mit der Inflation mitgingen. Jetzt MUß das auf einen Schlag korrigiert werden.
            Es wird bald GARKEINE Milch mehr aus dem Chaco geben.
            Wir sprechen hier nicht über Qualität sondern ob du überhaupt was zu fressen haben wirst in Zukunft.

          2. Der ohnehin schon trockene Chaco wird auch in Zukunft unter immer weniger Wasserressourcen leiden. Das hat weniger mit dem CO2-Klimawandel zu tun. Der Chaco lebt vom Pantanal. Was da verdunstet regnet im Chaco und sein Abfluss speißt den Rio Paraguay.
            Leider legen die Brasiliander den Pantanal zunehmend trocken, um neues Farmland zu gewinnen. Daraus folgt, weniger Verdunstung, weniger Abfluss, trockenerer Chaco. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich das Problem auch auf den Süden Paraguays ausweitet. Meiner Meinung nach ist auch in Südparaguay seit einigen Jahren eine zunehmende Trockenheit spürbar.
            Jedes Jahr versuche ich einige Zisternen mehr einzugraben, denn auch hier sinkt der Grundwasserspiegel zusehends. Die Tiefbrunnenpumpe benötigt immer mehr Energie für die gleiche Menge Wasser, weil de Förderhöhe von Jahr zu Jahr steigt. Glücklicherweise habe ich meinen Brunnen damals deutlich tiefer bohren lassen, als empfohlen wurde. “Größter unterirdischer Süßwasserfluss der Erde, bla bla bla”. Ich werde es noch brauchen..

  4. @Grüßaugust
    Milchprodukte wirst du auch in Europa bald für 30 Euro pro Liter kaufen. Genauso wie Brot für 40 Euro/Kg bei Aldi.
    Kein Bauer wird dir mehr so billigen Mais, Getreide oder sonstwas hinterherwerfen.
    Sei froh daß du (noch) überhaupt was zu fressen hast.
    Die Bauern geben massenweise in Deutschland auf weil sie nichts mehr verdienen, die Ukraine fällt aus (17% der Weltproduktion) und der Chaco ist nicht wettbewerbsfähig bei dem jetzigen Preisniveau auf internationales Ebene weder in Milch noch in Landwirtschaft.
    Hier siehst du in etwa die Rentabilitätsrechnung der Agrarprodukte aus dem Chaco. Der Chaco fällt als Produktionsgebiet bald aus wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit.
    Hier die Erträge bei Mais der verschiedenen Länder und Regionen:
    Kanada bekommt zwischen 7000 Kg/ha und 8000 Kg/ha Mais.
    Ukraine bekommt etwa 7440 Kg/ha Mais im Durchschnitt.
    Deutschland bekommt etwa 10340 Kg/ha Mais im Durchschnitt.
    Ost Paraguay bekommt zwischen 6000 Kg/ha und 8000 Kg/ha Mais im Durchschnitt.
    West Paraguay, der Chaco, bekommt rund 780 Kg/ha Mais im Durchschnitt (letzte Saison).
    Der Deutsche Bauer bekommt rund 500 Gs/Kg für den Mais und der Bauer im Chaco bekommt 1500 Gs/Kg Mais. Um aber die Kosten decken zu können müßte der Bauer im Chaco rund 3300 Gs/Kg Mais bekommen (das sind rund 0.5 US$/Kg). Oder der Bauer im Chaco muß mindesten 1700 Kg/ha Mais bekommen bei dem Preis von 1500 Gs/Kg wenn er die Kosten decken will, ohne jeglichen Gewinn, also eine roten Null schreiben will.
    Zuerst muß man sehen wie viel man vom Hektar im Chaco bekommt, das dann mit dem Ertrag der Ukraine, Kanada, Deutschland und Ost Paraguay vergleichen um zu sehen ob man überhaupt die Kosten decken kann bei dem internationalen Preis.
    Das Problem ist daß der internationale Preis auf das Produktionsniveau der High Yield Zonen der Welt (der Hochertragszonen der Welt) angepaßt ist und nicht auf das Produktionsniveau des Chaco.
    Du bekommst in Deutschland also 0.07225 Euro/Kg Mais. Sagen wir mal 1 Euro = 1 US$.
    Der Maispreis im Chaco liegt bei 0.2054 Euro/Kg. In Deutschland bezahlen sie dir 0.07225 Euro/Kg also rund 527 Gs/Kg. Im Chaco ist der Maisanbau nur kostendeckend bei einem Maispreis von 3.300 Gs/Kg also im Chaco muß man einen Maispreis von 0.452 Euro/Kg bekommen um eine rote Null kostendeckend schreiben zu können.
    Sie sehen also daß der Maispreis für das Produktionsniveau des Chaco um 525% zu niedrig ist um überhaupt die Kosten zu decken.
    Es ist also weit rentabler auf Drogen zu machen als sich als Maisbauer in den Bankrott zu wursteln.
    https://www.aldi-nord.de/sortiment/backwaren-aufstriche-cerealien/brot-broetchen-croissants/eiweissbrot-0257-0-0.article.html
    Das bedeutet daß wenn heute ein Laib Brot (aus Maiz hypothetischerweise) in Deutschland für sagen wir mal 1.89 Euro kostet für 500 Gramm, dann müßte das Brot jetzt um 525% steigen wenn man den Mais aus dem Chaco bringen wollte und da würde der Bauer aus dem Chaco noch nicht mal Gewinn bei machen. Das Brot kostet daher bei Aldi nun nicht 1.89 Euro/500 Gramm sondern 525% mehr und zwar 9.92 Euro.
    Sie zahlten also rund 20 Euro für 1 Kg Brot (10 Euro für einen Laib Brot von 500 Gramm) wenn Weizen, Roggen oder Mais aus West Paraguay, also dem Chaco kommen sollten. Dabei würde der Bauer noch keine Gewinne machen noch Reparaturen realisieren können. Realistischerweise würden sie etwa 30 Euro für ein Brot von 500 Gramm hinblättern müssen will der Bauer aus dem Chaco auch noch was verdienen oder eben 60 Euro für 1 Kg Brot.
    Das ist die Zukunft die Europa entgegengeht.
    So jetzt wissen sie warum diese Herren nicht im legalen Sektor unterwegs sind sondern lieber einen auf Drogentransport machen.
    Diese meine Prognose wird auch in etwa von Peter Zeihan unterstützt.
    Russia Ukraine & Agriculture at the End of the World | Peter Zeihan – https://www.youtube.com/watch?v=uxaSpdD9nQ0
    Zeihan meint daß Brasilien als Sojaexporteur der Welt ganz wegfallen wird. Rund 55% der Soja der Welt produziert Brasilien (nun gut darin sind auch die Reexporte Paraguays nach Brasilien miteinkalkuliert). Dazu fällt die Ukraine als Mais, Weizen und Sojaexporteur aus (rund 17% der Weltproduktion).
    Damit entfällt weltweit jegliche Schweine und Geflügelhaltung sowie die gesamte europäische Tierhaltung – es entfällt alles was eine Binnentierhaltung ist die auf Mastfutter basiert. Weiden und Grasen lassen das geht und die die das machen bleiben bestehen. Alle die vom Futter abhängen das auf Soya und Mais basiert, alle diese Tierhaltung wird verschwinden. Damit wäre Europa am Ende denn die BRD wird wohl kaum kommen im Chaco den Bauern den Mais subventionieren. Auch die Milchproduktion die vom Futter abhängt wird ganz wegfallen – nur das Weiden und Grasen der Milchkühe wird bestehen bleiben. D.h. es wird praktisch alles auf Heuproduktion übergehen.
    Am Beispiel des Chaco können sie sehr gut absehen was die Stunde geschlagen hat. Ostparaguay ist ja wettbewerbsfähig wegen hohen Niederschlägen.
    In Ost Paraguay erntet man zwischen 6.000 Kg/ha und 8.000 Kg/ha Maiz.
    In Deutschland erntet man durchschnittlich 10.360 Kg Maiz pro Hektar.
    Im Chaco (West Paraguay) erntet man durchschnittlich 780 Kg Maiz pro Hektar.
    Sie sehen also sogar in Ost Paraguay erntet man deutlich weniger Maiz pro Hektar als in Deutschland aber man überspringt noch gut die Rentabilitätsgrenze. Und Ost Paraguay zählt zu den Hochproduktionsgebieten der Welt.
    Im Chaco hingegen erreicht man nie die Rentabilitätsgrenze – nicht mal in den besten Jahren.
    In der Ukraine erreicht man z.B. eine Maisernte von 7.440 Kg pro Hektar. Das ist in etwa gleich mit Ost Paraguay.
    https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/ukraine-reichlich-billiger-mais-fuer-europa-549868
    Zeihan sieht die ganze Tiermast zusammenbrechen weltweit denn Brasilien soll angeblich bald als Soyaproduzent ausfallen die 55% der Soya der Welt produzieren und die Ukraine ist schon mit ihren 17% der Maisproduktion ausgefallen. Damit gibt es kein Futter mehr für Stalltiere – nur noch die Weidetierhaltung wird funktionieren. Damit sinkt auch drastisch die gesamte Milchwirtschaft weil die stark vom Kraftfutter abhängen. Deshalb wird das Fleisch bald exponentiell teuer werden denn Europa, China und Kanada fallen mit der Tierhaltung für Fleisch und Milch aus.

  5. Sehen sie die Lebensmittelpreise mal aus der Sicht des Bauern – aus Deutschland und dem Chaco (West Paraguay).
    Hier eine Kosten-Nutzen Rechnung aus dem Chaco anhand des Mais in Körner.
    Mit dem neuen Klimanormal im Chaco bekommt man etwa 780 Kg Mais pro Hektar.
    Bei einem Preis von etwa 1500 Gs/Kg den dir die Genossenschaft zahlt (1 US$ = 7000 Gs).
    Das EINKOMMEN pro Hektar mit diesem neuen Normal der Klimalage ist dann 1.170.000 Gs/ha (780 Kg Mais/ha x 1.500 Gs/Kg Preis).
    Die AUSGABEN pro Hektar sind:
    a) Ernten = 850.000 Gs/ha.
    b) Aussaat (Maschinenarbeit) = 260.000 Gs/ha.
    c) Saatgut = 389.000 Gs/ha.
    d) Transport LKW = 202.000 Gs/ha.
    e) Spritzen (Maschinenarbeit) x 4 = 400.000 Gs/ha.
    f) Gifte und Pestizide = 333.000 Gs/ha.
    g) Steuern und Abgaben an Kooperative, Staat, etc = 51.000 Gs/ha.
    TOTAL Ausgaben = (-) 2.485.000 Gs/ha.
    TOTAL Einkommen = (+) 1.170.000 Gs/ha.
    Bilanz = (-) 1.315.000 Gs/ha im NEGATIVEN.
    Und da sind noch nicht mal die Steuern an den paraguayischen Staat miteingerechnet.
    Milchprodukte wirst du auch in Europa bald für 30 Euro pro Liter kaufen. Genauso wie Brot für 40 Euro/Kg bei Aldi.
    Kein Bauer wird dir mehr so billigen Mais, Getreide oder sonstwas hinterherwerfen.
    Sei froh daß du (noch) überhaupt was zu fressen hast.
    Die Bauern geben massenweise in Deutschland auf weil sie nichts mehr verdienen, die Ukraine fällt aus (17% der Weltproduktion) und der Chaco ist nicht wettbewerbsfähig bei dem jetzigen Preisniveau auf internationales Ebene weder in Milch noch in Landwirtschaft.
    Hier siehst du in etwa die Rentabilitätsrechnung der Agrarprodukte aus dem Chaco. Der Chaco fällt als Produktionsgebiet bald aus wegen mangelnder Wettbewerbsfähigkeit.
    Hier die Erträge bei Mais der verschiedenen Länder und Regionen:
    Kanada bekommt zwischen 7000 Kg/ha und 8000 Kg/ha Mais.
    Ukraine bekommt etwa 7440 Kg/ha Mais im Durchschnitt.
    Deutschland bekommt etwa 10340 Kg/ha Mais im Durchschnitt.
    Ost Paraguay bekommt zwischen 6000 Kg/ha und 8000 Kg/ha Mais im Durchschnitt.
    West Paraguay, der Chaco, bekommt rund 780 Kg/ha Mais im Durchschnitt (letzte Saison).
    Der Deutsche Bauer bekommt rund 500 Gs/Kg für den Mais und der Bauer im Chaco bekommt 1500 Gs/Kg Mais. Um aber die Kosten decken zu können müßte der Bauer im Chaco rund 3300 Gs/Kg Mais bekommen (das sind rund 0.5 US$/Kg). Oder der Bauer im Chaco muß mindesten 1700 Kg/ha Mais bekommen bei dem Preis von 1500 Gs/Kg wenn er die Kosten decken will, ohne jeglichen Gewinn, also eine roten Null schreiben will.
    Zuerst muß man sehen wie viel man vom Hektar im Chaco bekommt, das dann mit dem Ertrag der Ukraine, Kanada, Deutschland und Ost Paraguay vergleichen um zu sehen ob man überhaupt die Kosten decken kann bei dem internationalen Preis.
    Das Problem ist daß der internationale Preis auf das Produktionsniveau der High Yield Zonen der Welt (der Hochertragszonen der Welt) angepaßt ist und nicht auf das Produktionsniveau des Chaco.
    Du bekommst in Deutschland also 0.07225 Euro/Kg Mais. Sagen wir mal 1 Euro = 1 US$.
    Der Maispreis im Chaco liegt bei 0.2054 Euro/Kg. In Deutschland bezahlen sie dir 0.07225 Euro/Kg also rund 527 Gs/Kg. Im Chaco ist der Maisanbau nur kostendeckend bei einem Maispreis von 3.300 Gs/Kg also im Chaco muß man einen Maispreis von 0.452 Euro/Kg bekommen um eine rote Null kostendeckend schreiben zu können.
    Sie sehen also daß der Maispreis für das Produktionsniveau des Chaco um 525% zu niedrig ist um überhaupt die Kosten zu decken.
    Es ist also weit rentabler auf Drogen zu machen als sich als Maisbauer in den Bankrott zu wursteln.
    https://www.aldi-nord.de/sortiment/backwaren-aufstriche-cerealien/brot-broetchen-croissants/eiweissbrot-0257-0-0.article.html
    Das bedeutet daß wenn heute ein Laib Brot (aus Maiz hypothetischerweise) in Deutschland für sagen wir mal 1.89 Euro kostet für 500 Gramm, dann müßte das Brot jetzt um 525% steigen wenn man den Mais aus dem Chaco bringen wollte und da würde der Bauer aus dem Chaco noch nicht mal Gewinn bei machen. Das Brot kostet daher bei Aldi nun nicht 1.89 Euro/500 Gramm sondern 525% mehr und zwar 9.92 Euro.
    Sie zahlten also rund 20 Euro für 1 Kg Brot (10 Euro für einen Laib Brot von 500 Gramm) wenn Weizen, Roggen oder Mais aus West Paraguay, also dem Chaco kommen sollten. Dabei würde der Bauer noch keine Gewinne machen noch Reparaturen realisieren können. Realistischerweise würden sie etwa 30 Euro für ein Brot von 500 Gramm hinblättern müssen will der Bauer aus dem Chaco auch noch was verdienen oder eben 60 Euro für 1 Kg Brot.
    Wenn du 1 Euro = CHF = US$ pro Liter Milch zahlst heute dann wirst du rund 40 CHF oder Euro pro Liter Milch zahlen wenn Brasilien als Soyalieferant der Welt (55% der Weltproduktion liefern die) ausfällt oder die Ukraine die rund 17% der Soya oder Mais der Weltproduktion lieferte, jetzt ausfällt. Die Russen bombardieren ja vorrangig Silos, Traktore, Erntemaschinen und LKW’s sowie jegliche Agrarinfrastruktur in der Ukraine. Das haben die Bauern weltweit bitter nötig damit der Preis sich mal an die wahren Produktionskosten anpaßt und zwar exponentiell ein paar 1000% nach oben.
    Das ist die Zukunft die Europa entgegengeht.

Kommentar hinzufügen