Vergebene Chancen im Wohnungsbau

Mariano Roque Alonso: Das Minister für Wohnungsbau, Juan Carlos Baruja, bekommt die Summe von 130 Millionen US-Dollar um 14.000 neue Wohneinheiten im Jahr 2025 für Bürger des Landes zu bauen. Ein dazu vorbereiteter Bereich, der jedoch aus der Vorgängerregierung stammt, liegt völlig brach.

Wohnraum für die Mittelklasse fehlt ohne Zweifel in allen Teilen des Landes und die Bemühungen, diese umzusetzen sind nicht nur löblich, sondern auch notwendig. Umso mehr müsste einen mit Freude erfüllen, wenn ein Gebiet dafür quasi vollkommen fertig vorbereitet ist. Doch die neue Regierung, anstatt darauf zu bauen, umzäunte es komplett mit Maschendraht. Es geht um das 17 Hektar große Gebiet gegenüber von der Expo oder nur 100 m neben dem Shopping Mariano, genannt Defensores del Chaco.

Platz wäre da für 3.000 Wohnungen. 2019 projektierte man den Bau. Das Ministerium gab vergangenen Jahr bekannt einen privaten Investor zu suchen, worauf sich Firmen meldeten. Passiert ist seitdem nichts.

In den letzten Jahren wurden obsolete Baugerippe aus der Vergangenheit abgerissen und viel in Infrastruktur investiert. Quasi im Neuzustand befinden sich zementierte Straßen, Fußwege, Bushaltestellen, voll ausgestattete Spielplätze, eine Kläranlage für Abwässer und so weiter. Doch das Projekt auf dem Ex-Gelände des IPS, auf dessen Frischwassertank in 15 Meter Höhe schon die Abkürzung MUVH für das Wohnungsbauministerium stehen, kommt nicht voran. Im Gegenteil, wie der Teufel das Weihwasser meidet, steht das Ministerium zu dem Projekt. Dutzende Wohnblöcke könnten da binnen zwei, drei Jahren entstehen und der Mittelklasse zum Kauf oder zur Miete angeboten werden. Aber nein. Es handelt sich um ein Projekt aus der Vorgängerregierung (Mario Abdo Benítez) und wenn man dies weiterführen würde, könnte man nie selbst als Regierung oder Präsident alleinigen Anspruch auf die Schöpfung erheben. Dass es nicht an Geld mangelt zeigen die 130 Millionen US-Dollar die für 2025 bereitstehen. Traurig, dass solche Denkweisen immer noch existieren.

Wochenblatt

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