Vetternwirtschaft so weit das Auge reicht

Asunción: Ein Flut von Listen überschwemmen quasi die Netze, in denen staatlich Angestellte sowie ihr Gehalt öffentlich gemacht werden. Ob Ministerium für Landwirtschaft oder TSJE, ob Abgeordnetenhaus oder INDI, alle wollen gleichzeitig aufräumen und von ihren Fällen der Vetternwirtschaft ablenken.

Jedoch ist es eher so, dass einem erst jetzt bewusst wird wie hohe Staatsbedienstete nur damit beschäftigt gewesen sein müssen Familienmitglieder an Bord zu holen. Die Anzahl dieser lässt einen anderen Schluss nicht zu. Wenn ein Minister der Wahljustizbehörde 14 nahe Familienangehörige in seiner unmittelbaren Umgebung von sich unterbringt ist das sehr wohl Vetternwirtschaft. Bei den Abgeordneten und Senatoren arbeiten durchschnittlich 3 ihrer Kinder bzw. Familienmitglieder für sie. Diese bekamen Grundgehälter von 2,5 bis 11 Millionen Guaranies.

Auch wenn die Flut der Listen einen den Überblick verlieren lassen soll, ist sie wieder mal ein Beweis wie demokratisch es auf dem Papier zugeht und wie demokratisch Vetternwirtschaft gehandhabt wird.

In der kommenden Woche schließen sich diverse Stadtverwaltungen des Landes an, wo bestimmt auch vermehrt gleiche Familiennamen zu finden sein werden.

(Wochenblatt)

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5 Kommentare zu “Vetternwirtschaft so weit das Auge reicht

  1. Diese Praktik lässt sich natürlich nicht abstellen, das ist gewachsene Unsitte, die alle Parteien bereichert. Nur ein Gesetz, welches die Ämter zwingend mit qualifizieten Personen besetzt, wäre hier eine Lösung. ALLE müssen eine entsprechende Prüfung für Ihr Amt machen, dann kann man keine Laien einsetzen, es kommen wieder fähige Leute in den Regierungsapparat, und Bildung lohnt wieder! Leistungsprinzip eben, wer was kann, bekommt den dementsprechenden Posten, egal von welcher Partei!!! So gibts keinen Streit, nur wer etaws kann, bekommt dafür auch entsprechend Lohn?

  2. es ist ja nicht nur die vetternwirtschaft beim staat. bürgermeister stellen viele leute ein, um sich stimmen bei der nächsten wahl zu “sichern”. san bernardino hat 115 angestellte (gemäss veröffentlichung der muni) und es sollen noch mehr werden. was viele den ganzen tag tun, entzieht sich meiner kenntnis. die muni hat zwar kein geld und kann z.T. auch die firmen, die ihre aufträge ausführen, nicht bezahlen. die angestellten der muni sind seit 2 monaten oder auch schon länger, ohne lohn. das ist eine schweinerei. das geld wird lieber in kosmetische veränderungen, von denen niemand etwas hat, gesteckt. prunk sei gelobt.
    es sollte in den schulen und uni´s angefangen werden, die korruption und betrug zu bekämpfen und die kinder auf ein “leben” vorzubereiten. sie haben keine “vorbilder” oder solche, die man aufhängen sollte (Bilder werden ja aufgehängt, oder nicht??) wie sollen sie dann etwas lernen??
    welche muni hat einen jahres-finanzplan? oder, wie san bernardino mit ca. 10 – 12 000 einwohnern “beschäftigt” 12 consejales und von denen bekommt jeder ca 9 million Gs., falls die muni mal wieder geld hat. was diese dafür “leisten”, sind unterschriften, die der BM von ihnen verlangt. SONST NICHTS! warum sie so viel bekommen, kann sich jeder selbst ausrechnen.
    je mehr man da reinsieht, um so mehr sträuben sich einem die haare (wenn man noch welche hat).
    vetternwitschaft gibt es überall, auch in CH und D. es kommt nur auf die ausmasse und tragbarkeit an.

  3. Es ist sehr bemerkenswert wie ein Unternehmer als Praesident, der nur seit ganz kurzer Zeit ueberhaupt Mitglied einer Partei war diese Macht hat dem politischen Filz zu Leibe zu ruecken. Noch interessanter ist wie die Politiker und staatlichen Angestellten ohne grossen Widerspruch bereit sind nachzugeben.

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