Warum bitte Gewinnbeteiligung?

Asunción: Es geht doch keiner auf Jagd nach Steuerhinterziehern, wenn er nicht selbst ein Stück vom Kuchen des Bußgeldes abbekommt. So zumindest lautet die Devise im paraguayischen Finanzamt.

Weit entfernt von festen Löhnen eines Beamten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz werden im paraguayischen Finanzamt und auch beim Zoll, die mit Teilen des Bußgeldes belohnt, die Betrug aufdecken. An sich kann man nichts gegen eine Motivation einwenden, wenn damit jedoch Prüfer und selbst eine Vizeministerin weit über dem verdient was ein Staatspräsident oder Gesetzgeber bekommen, scheint hier eine Einstellung falsch. Natürlich wird durch sie mehr Geld in die Staatskasse gespült, doch mit der korrupten Vorgeschichte der Nation ist auch die Gefahr groß, dass jemand laufen gelassen wird.

Der “Superlohn” der Vizeministerin für Steuern, Marta González, wächst dank der anteiligen Bussgelder, was als fehlende Ethik angesehen werden könnte, auf 42.514.670 Guaranies, was etwa das Doppelte von dem ist, was die Finanzministerin Lea Giménez monatlich verdient.

Übrigens ist diese Regelung schon seit 2004 in Kraft und keiner hat diese bisher beanstandet. Das muss wohl daran liegen, weil alle damit ein Extra verdient haben, weil sie ihre vorgesehene Arbeit gemacht haben. Deshalb wird nun gefordert den Artikel 239 des Gesetzes 2421/04 für den Haushaltsplan des nächsten Jahres zu streichen, damit mehr Geld für andere Dinge zur Verfügung steht und die Angestellten des Steuersekretariats anfangen wieder für ihren Monatslohn zu arbeiten.

Wochenblatt

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3 Kommentare zu “Warum bitte Gewinnbeteiligung?

    1. Moral ist eine Sache, du musst die Leute auch belohnen das sie sich bewegen.
      Simplicus denke immer daran ein guter Finanzbeamter lebt gefährlich mit seiner Familie.
      Nicht alle Kunden sind “freundlich” wenn er seine Arbeit richtig macht!
      Die Gewinnbeteiligung ist eine art Gefahrenzulage,

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