Was kostet das Sterben in Paraguay?

Asunción: Zusätzlich zu der Trauer, die durch den Tod eines geliebten Menschen entstehen, muss sich das Familienmitglied des Verstorbenen auch mit den Kosten auseinandersetzen. Das Sterben in Paraguay kann teuer sein.

Die ungefähren Kosten für eine Bestattung liegen derzeit bei rund 6 Millionen Guaranies. Hinzu kommen zusätzliche Ausgaben, die vor dem Tod entstanden sind, sei es für den Kauf von Medikamenten, für Krankenhausaufenthalte oder andere.

Gemäß einigen Bestattungsunternehmen kann man mit 6 Millionen Gs. der Sarg und die gesamte entsprechende Beerdigung finanzieren. Ebenso enthält eines der konsultierten Bestattungsinstitute für diesen Preis bereits eine Grabstätte auf dem Ostfriedhof von Asunción oder auf dem Friedhof Jardín Paraíso in der Stadt Luque.

Bestattungsunternehmen bieten Zusatzleistungen zwischen 2,8 Millionen Gs. und 4,5 Millionen Guaranies an, darunter bessere Särge, Aufbahrung in einem Salon oder einer Kapelle, Kerzen, Kränze und andere Dekorationen oder Dienstleistungen, die normalerweise während der Trauerfeier verwendet werden.

Eine Grabstätte auf dem Ostfriedhof kostet zwischen 1,8 Gs. und 2 Millionen Guaranies, während auf dem Friedhof Jardin Paraíso in der Stadt Luque ein Betrag von 2,5 Millionen Guaranies im Voraus zu zahlen ist. Davon entfallen 800.000 Guaranies auf die Grabstelle, 1,5 Millionen Gs. für den Bestattungsdienst und 200.000 Guaranies für die Instandhaltung.

Auf dem Ostfriedhof kann man auch für 300.000 Guaranies pro Monat eine Grabstätte mieten – durch Vermittlung des Bestattungsunternehmens -, jedoch unter der Bedingung, dass Sie drei Monate lang in bar und im Voraus bezahlen.

Bei den Recherchen fiel auf, dass Bestattungsunternehmen auch den Sarg in einem Salon aufbahren, unabhängig davon, ob die Person an Covid-19 gestorben ist. Mehr als ein Bestattungsinstitut willigte sogar ein, einen Verstorbenen mit Covid-19 trotz des bestehenden Verbots für dieses Gesetz zu Hause aufzubahren.

Wochenblatt / La Nación / Beitragsbild Archiv

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

4 Kommentare zu “Was kostet das Sterben in Paraguay?

  1. Ich habe im Jardin Paraíso in der Stadt Luque ein Grab für 3 Personen gekauft, um vor unangenehmen Überraschungen verschont zu bleiben. Das Grab kostete vor ein paar Jahren einen Einmalbetrag von ca. 1.500 Euro für zeitlich unbegrenzte Nutzung. Ich zahle lediglich ca. 60 Euro jährlich für die Grabpflege. Zusätzlich zahle ich ca. 100 Euro jährlich für eine sogenannte Sterbeversicherung, die im Todesfall alles enthält, Sarg, Transport, Beerdigungskosten, etc. sogar den Leichenschmaus. Wer sich das leisten kann, erspart sich Zeit, Geld und Ärger. Wenn nämlich im Todesfall auf die Schnelle ein Grab her muss, ist das mehr als unangenehm für die Hinterbliebenen. In Paraguay ist Sterben wesentlich preiswerter als in Deutschland.

  2. Moyses Comte de Saint-Gilles

    Das ist aber ungeheuer teuer. Das sind schon “mennonitische Preise”, die ein gewoehnlicher Landser nie bezahlen koennte.
    Ich hab schon mehrere Todesfaelle bei Familien meiner Arbeiter mitbekommen und da war es so dass der Tote heute starb, morgen frueh verschwanden meine anderen Arbeiter zusammen mit dem Familienmitglied und hoben hoechstselbst das Grab aus. Am Nachmittag war der Verstorbene schon unter der Erde und die Pfaffen hatten das Lied gesungen.
    Das wars dann.
    Der Sarg wird auf dem Lande von einem Carpintero (selbsternannter Schreinermeister) grob aus Holz zusammengezimmert wobei das Kopfstueck des Sarges die Hoechste der Schreinerskunst erfaehrt indem der Meister so freundlich ist und das etwas abschraegt damit es nicht wie eine Arche Noah als viereckiger Kasten aussieht. Das ganze kostet rund 600.000 Guaranies dachte ich Sargdeckel inklusive. Bei Evangelikalen paraguayern wird der Sarg nur zugenagelt denn diese machen die Erdbestattung waehren die Katholen noch ein Haeusle aufm Friedhoch mauern muessen, die sogenannte Nische, wo der Tote dann oberirdisch verbleibt – in dem Fall ist der Sarg mit Blei verplombt damit die bestialischen Gerueche nicht sofort rauskommen sondern nur nach dem Vermodern des Sarges entweichen koennen.
    Bei den Katholen ist das Begraebnis weitaus kostspieliger da in gewissen Zeitabstaenden Gesaenge gesungen muessen und Feiern abgehalten werden – bislang hat mir noch kein Kathole sagen koennen was es auf sich hat mit den periodischen Totenfeiern. Man mache es halt immer so, meinen sie nur. Jedesmal, wenn ich meinen Arbeiter in seinem Valle anrief wo er anscheinend anreisen musste um die Totenfeier zu wiederholen, war dieser sturzbetrunken am Telefon.
    Es gelang mir dann endlich ihnen klarzumachen dass doch Verwandte vor Ort dem Toten die Kerze anzuenden sollten ohne dass jedesmal die ganze Sippschaft antanzen muesse – schlussendlich ist es anscheinend ihnen ihrerseits gelungen diese Option dem Pfaffen schmackhaft zu machen.
    Die Preise sind anscheinend horrend in Ostparaguay die sich nicht mal die Mittelschicht recht leisten kann.
    Ich frage mich warum man die Toten nicht in einen Seesack begraebt – das Holz des Sarges verfault ja sowieso bald und kommt unverschaemt teuer fuer hiesige Verhaeltnisse.
    Das was da beschrieben wird ist eher eine katholische Bestattung.
    Bei Friedhofsmieten hab ich verstanden faehrt eine Planierraupe das Grab samt Haeusle und Sarg platt wenn man mit der Miete rueckstaendig wird – es wird schnell Raum fuer einen Neuen gemacht und man vermietet es weiter an neue zahlungskraeftige Kunden. Im Bild sehen sie auch schon einen Trekker mit Hinterradschupe der wohl fuer genuegend Platz sorgen soll bei zahlungsunwilligen Mietern.

  3. Bin ich froh, dass es bei uns nicht so teuer war, obwohl zu dem Zeitpunkt auch die 3.000.000,00 PYG schon ein Krampf waren. Meine älteren Familienmitglieder sagten immer: “Ich hab’ noch zu viel, um zu sterben.” Heute denke ich mir nur, dass sich die meisten sterben gar nicht leisten können.

  4. Was kostet das Sterben in Paragauy? Eigentlich nicht viel mehr als die Kosten eines Streichhölzls, um den Müll abzufackeln. Pro Tag natürlich. Und das ist bei hiesig grati öffentlichen Gesundheitssystem viel mehr als dass die Onkologie kostet.

Kommentar hinzufügen