Wenn Familienangehörige von Staatsanwälten Verbrechen begehen

Ciudad del Este: Vier Freunde wurden angezeigt ein 18-jähriges Mädchen vergewaltigt zu haben. Einer von ihnen, in dessen Haus das Verbrechen stattfand, ist der Neffe der Staatsanwältin Teodolina María de Fátima Burró.

„Das Verbrechen, was schon am letzten Sonntag stattfand  wird erst jetzt untersucht, da die Akten des Fallen, angezeigt am Folgetag der Vergewaltigung, in ihrer Bearbeitung mutwillig ausgebremst wurden“, erklärte Emiliano Ortiz, Anwalt des Opfers.

Die denunzierten Freunde sind alles zwischen 17 und 18 Jahren. Der Neffe der Staatsanwältin besucht mit dem Opfer zusammen auf ein katholisches Privatkollegium.

Laut Ortiz ging sie und andere Freunde in die Diskothek Coyote wo sie auf die Aggressoren stießen. Sie gaben ihr etwas zu trinken womit sie fast besinnungslos wurde. Später nahmen sie mit in das Haus des Neffen der Staatsanwältin, wo sie geschlagen und vergewaltigt wurde. Am Folgetag dem Sonntag verließ sie morgens das Haus mit Kleidung ihrer Vergewaltiger. Sie zeigte das Verbrechen an und ließ im Krankenhaus nach einer Untersuchung alles fotografisch dokumentieren.

Der Fall wurde mehr als vier Tage verschlammt da der besagte Neffe minderjährig ist und somit die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft nicht ganz klar war.

„Seit fünf Tagen bewegt sich gar nichts. Ich glaube das hängt nur damit zusammen weil es ein Familienmitglied einer Staatsanwältin  betrifft und zudem noch in seinem Haus stattfand“, beklagt sich Ortiz.

„In Ciudad del Este ist es leider immer in Fällen von Freunden und Familienmitgliedern von Staatsanwälten, Richtern und Politikern schwer eine Untersuchung ins Rollen zu bekommen. Sie erfinden die wildesten Ausreden um den Fall einzuschläfern. Das ist genau das Gegenteil von dem was sie tun sollten“, betont der Rechtsanwalt.

(Wochenblatt / 970 AM)

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3 Kommentare zu “Wenn Familienangehörige von Staatsanwälten Verbrechen begehen

  1. Der Clan, die Familie ist hier eben enorm wichtig. Ohne Sozialinstitutionen ist dies die einzige Ueberlebensversicherung für den Einzelnen.
    Mit anderen Worten: es ist noch ein elend langer Weg bis zur Rechtssicherheit in Paraguay.

  2. Tja, so sieht es aus wenn die Gesetze zu Gift werden, hier durch den Fürsprache von Verwandten und dazu noch eine Staatsanwältin. Ist ja man gut, dass wir “Gringos” unseren Optimismus mit uns herumtragen im persönlichen mentalen Rucksack oder hat er schon Löcher bekommen die auch die Schönheit des Landes nicht mehr abdichten?

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