Coronel Oviedo: Jeder hat so seine Träume, manch einer ist schon glücklich, wenn er nur endlich ein Fahrrad besitzen könnte, wie in diesem Fall zwei 5-Jährige, die alles daransetzen, dass er wahr wird.
Der Traum von Isaías de Jesús und Osaias de Jesús ist es, ihre eigenen Fahrräder zu haben. Ohne darauf zu warten, dass jemand sie ihnen kauft, beschlossen die 5-Jährigen, Empanadas vor ihrem Haus zu verkaufen und zu sparen, bis ihr Ziel erreicht ist. Die Zwillinge stammen aus der Gegend von Villa Clarita bei Coronel Oviedo im Departement Caaguazú.
Mit der Illusion, eigene Fahrräder zu haben, begannen die Kleinen mit Hilfe ihrer Mutter, Empanadas für 1000 Guaranies in Villa Clarita zu verkaufen.
Personen, die die mit Hilfe der Mutter solche Empanadas kaufen möchten, können sich unter der Telefonnummer (0985) 516 475 an Shirley Vargas, die Mutter der Zwillinge, wenden.
Wochenblatt / Prensa 5
Muss
Ja, ich. Ich kaufe denen gerne ne Empanada für Mi ab. Aber nur eine. Solch unternehmerischen Glanzleistungen MUSS ich doch unterstützen. Das gibt bestimmt einmal hervorragende Unternehmer.
Also, mal gucken. Mi sind ca. 14 €-Cents. Ich gebe sie dann dem Hund. Der soll mal gucken, was es alles so Leckeres drin hat in einer Empanada für 14 €-Cents. Ich gehe mal davon aus, dass er mit dem Schwanz wedeln wird und noch mehr haben will. Aber nix da, eine und keine mehr.
Ich komme zwar nicht ganz aus der Gegend. Bringens einem bei itelefonischer Bestellung aber sicher vorbei. Kinder haben ja genügend Zeit hierzulande, um zu arbeiten. Besser als bei 40 C. durch die Gegend zu wackeln und Amburguesa zu verkaufen, wie die anderen Kinder. Dann noch fürs eigene Fahrrad und nicht für Papás Billigpolarbierbückschen oder Mamás Streichhölzl. Das ist nett. Nach oder vor der fast täglich 7 bis 11 Uhr oder 13 bis 17 Uhr Schul. Denke aber nicht, dass hiesig Vollprofi-Prästeinzeit-Kinderbehörde dabei hilft. Dazu müsstens ja extra aus der Hängematte steigen. Müssen die Kinder wieder alles alleine machen. Echter Saftladen. Denen ergeht es wie mir.
Da hat es also Empanada für 14 €-Cents in der Empanada drin. Da liegt ja noch ein Gewinn drin, sonst könntens gemäß Adam Riese ja nie ein, nein zwei Fahrräder davon kaufen. Ne, ich gebe sie doch nicht dem Hund. Okay, sagen wir mal, da hat es für 10 €-Cents Empanada in der Empanada drin. Das wäre dann gemäß Adam Riese pro Empanada ein Gewinn von kardinalen 4 €-Cents. Und das pro Empanada. Echt. Früh übt sich wer Traumtänzer werden will.
Ein billigstes Fahrrad kostet hierzulande mindestens 500.000 Gs. (ca. 70 €). Aber wirklich nur das billigste der billigsten. Dann sollens mal ausrechnen, wie viele Jahrzehnte sie in der Freizeit arbeiten müssen, um sich das Fahrrad leisten zu können. Vielleicht auch zwei.
Wenigstens scheint Papá sich Müllabfuhr zu leisten und verzichtet dafür auf Streichhölzl, Shwuddeli-Iglesias-Hui-120dB-Ghettoblaster, einzig Shwuddeli-Iglesias-Hui-CiDi, Billigpolarbierbücksenpacks und was sonst noch dazu gehört. Na, er kann sich kein Fahrrad leisten, weil Müllgebühr auch nicht grati ist hierzulande.
Bei uns in der Gegend sind ja auch solch Geschäftsleute mit unternehmerischem Geschäftssinn. Okay, sind zwar schon ein wenig älter. Können sich mit ihren Empanadas für Mi schon ein Fahrrad, Verputz an der Vorderseite des Hauses und iTelefon und was alles dazu gehört leisten. Obwohl auch bei uns in der Gegend Streichhölzl und Billigpolarbierbücksenpacks nicht grati sind. Sozusagen eingesparte Müllgebühr plus kardinale 4 €-Cents Gewinn pro verkaufte Empanada. Mich hauts gleich aus den Socken ab so viel Eigeninitiative.