Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?

Asunción: Der Ex-Minister des Obersten Gerichtshofes, José Raúl Torres Kirmser (75), der wegen seines Alters ausschied und dennoch seine Bodyguards und Fahrer bezahlt bekommt, erhält nun Pension und einen Lohn als Mitglied im Magisterrat (CM).

Obwohl es staatliche Gesetze gibt, die folgendes untersagen, stören sich Menschen wie Torres Kirmser nicht daran. Wer pensioniert beim Staat angestellt ist muss sich zwischen Pension oder Lohn entscheiden, so ein Gesetz aus dem jähr 1909, welches immer noch Gültigkeit besitzt. Torres Kirmser schert das nicht. Er nimmt beide Zahlungen dankend an, ebenso wie ungerecht zugeteilten und vom Obersten Gerichtshof bezahlten Wachmänner und Fahrer.

Als Mitglied im Magisterrat, dem Consejo de la Magistratura (CM), erhält er 33.336.840 Guaranies monatlich, als pensionierter MInister des Obersten Gerichtshofes weitere 25.878.659 Guaranies, als Dekan der Fakultät für Rechtswissenschaften 6.316.100 Guaranies und als Dozent diverser anderer Fächer sowie Wissenschaftler weitere 18.000.000 Guaranies, was zusammen stolze 77.000.000 Guaranies pro Monat ausmacht. Die insgesamt 5 Bodyguards sowie die Fahrer und die Fahrzeuge werden ihm ohne Grund vom Obersten Gerichtshof gestellt, ohne jegliche Zahlung. Während Angestellten stets bezahlte Bonifikationen gestrichen wurden und es der Institution an den einfachsten Arbeitsmaterialien fehlt macht man sich keine Mühe Torres Kirmser’s Schutz aufwendig zu übernehmen.

Wochenblatt / Abc Color

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6 Kommentare zu “Wo bleibt denn da die Gerechtigkeit?

  1. Vor dem Gesetz sind alle gleich, nur manche sind gleicher!
    Und: Wer Recht spricht, muss sich deswegen nicht unbedingt im Leben richtig verhalten.
    Wer will den Zustand ändern? Die Regierung? Die Politik?

  2. Von einem Ex-Minister des Obersten Gerichtshofes müßte man doch wenigstens erwarten können, daß sich ein Solcher an Recht & Gesetze hält. Doch offensichtlich haben selbst solche Leute weder Gewissen, noch Anstand, noch Moral und schämen sich nicht auf Volkskosten (Staatskosten sind Volksvermögen) zu leben. Und niemand da, den das bisher gestört hätte. Wie erbärmlich ist das nur. Wer weiß, ob dieser ehrenwerte Herr als Jurist nicht auch den Freimaurern angehört, denn das scheint ja in der Juristerei eher der Regelfall zu sein. Doch dazu wird man sicherlich nichts vernehmen.

  3. Der Herr fühlt sich nun mal wie ein Gott in Paraguay und glaubt, dass er durch seinen jahrzehntelangen “Einsatz” in Paraguays Judikative entsprechend fürstlich behandelt und bezahlt werden muss. Da kann “nur” eine Pension gar nicht hoch genug sein. Und 5 Bodyguards müssen auch sein, da der Herr sicher weiss, das einige “Untermenschen” ihn den Erfolg nicht gönnen.

    Ich zweifle übrigens sehr, dass er wirklich Dozent sein soll. Das Gehalt streicht er sicher ein, aber regelmässig zur Uni zu fahren und dort zu lehren – schwer vorstellbar. Und wenn er das macht, dann stehen in der Vorlesung rechts und links neben ihm Bodyguards mit geladener Pumpgun, damit es den Studenten nicht mal in den Sinn kommt, eine kritische Frage zu stellen.

  4. Stolze 77.000.000 Guaranies pro Monat sind auch gerechtfertigt – in einem Land wo das BIP pro Kopf nicht einmal 4.000 US$ beträgt, pro Jahr – jetzt wo er pensioniert ist, um weiterhin seinen Lebensstandard zu erhalten. Im Gegensatz zu seinem offiziellen Gehalt von 2.200.000 GS pro Monat und ein paar Milliarden GS pro Monat inoffiziell, als er noch als Oberster Korrupti tätig war, muss der Arme jetzt wahrscheinlich trotzdem Abstriche beim Lebensstandard machen.

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