Zahlendurcheinander bei der Copaco

Asunción: Die staatseigene Aktiengesellschaft wurde wie auch alle andere Institutionen der Republik auf Unregelmäßigen überprüft. Obwohl von Seiten des Senats Horacio Cartes eine 15 Tages Frist gestellt wurde, um zu erklären, warum er private und keine staatlichen Prüfer dafür engagierte, decken diese mehr Fehlbeträge auf als erwartet oder tatsächlich vorhanden.

Das jüngste Beispiel ist der staatliche Telekommunikationskonzern Copaco, der kürzlich den Mobilfunkanbieter Vox aufkaufte. Den Buchhaltern unerklärlich ist da das Durcheinander zwischen Einnahmen, Ausgaben und dem tatsächlich vorhandenem. Anscheinend wurden auch hier, wie gestern bei der zivilen Luftfahrtbehörde (Dinac) festgestellt, Staatsgelder auf Privatkonten umgebucht oder einfach vergessen einzutragen.

Allerdings kann bei all den Forderungen auch die Copaco eine stellen, nämlich die Zahlung der Schulden von insgesamt 22,5 Millionen US-Dollar, die sich für Telefongespräche und Internetbenutzung anderer Staatsdiener innerhalb der letzten Jahre angehäuft haben.

Bei einer letzten Kontrolle in der Staats AG wurden mehrere Fahrzeuge, die die Institution gekauft hatte, nicht mehr wiedergefunden. Demnach keine Überraschung.

(Wochenblatt / Abc)

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8 Kommentare zu “Zahlendurcheinander bei der Copaco

  1. Irgendwie nicht verständlich und sicher aufklärungsbedürftig, warum der Präsident keine staatlichen sondern private Prüfer eingesetzt hat. Diese Vorgangsweise ist nicht die Übliche im Land, da hat der Senat vollkommen recht. Die bisher immer eingesetzten staatlichen Prüfer haben stets gute Arbeit geleistet und nie etwas anstößiges gefunden und die Politiker waren außerordentlich mit den Ergebnissen zufrieden. Da es wiederum ihre Leute sind die diese Betriebe managen.

    Und jetzt kommt Cartes und alles soll änderst sein wie früher. Unordnung soll herrschen, nicht zu glauben, nur weil ein paar Millionen Dollar fehlen, ein paar Scheine in die eigene Tasche gesteckt wurden. Und schließlich und endlich muss ab und zu auch privat ein neues Auto her, wozu ist der Staat denn auch da. Wieviele Angestellte in COPACO arbeiten ist ein Staatsgeheimnis und darf aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben werden. Die Leute wollen anonym bleiben was verständlich ist. Schließlich sind wir für sie da und nicht sie für uns.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass COPACO sehr viel für das Funktionieren des Staatsbetriebes beiträgt. Unsere Politiker und viele Staatsdiener müssen ständig am aktuellen Stand der Dinge sein. Das heißt, gratis Telefon, gratis und schnelle Internetverbindung, jetzt auch gratis TV und gratis Handy und das alles natürlich auch privat.

    Sonst hätte man den Handyanbieter erst gar nicht kaufen brauchen. Nun gut, man hat etwas mehr bezahlt, aber das gehört zur paraguayischen Tradition. Und Traditionen soll man aufrecht halten, sagte sogar jüngst die Kultusministerin.

  2. Ein Dank an Praesident Horacio Cartes. Leider sitzen in Deutschland beim Bundesrechnungshof und den Landesrechnungshoefen auch nur Beamte. Wenn man denen einige Vorschlaege und Anregungen fuer Pruefungen gibt, dann kriegt man nie eine Antwort oder ein Dankesschreiben. Die wollen dort auch nur ihre Ruhe. Auch in Deutschland brauchen wir private Pruefer auf Erfolgshonorarbasis. Dann kommt es zu Einsparungen von Milliarden.

    Die Faxkosten und Telefonkosten von Paraguay nach Deutschland sind extrem hoch, denn hier in Paraguay arbeiten noch verfaulte Beamte und verfaulte Parteikadaver bei der Telekom/COPACO.

    Frueher, als es in Deutschland noch einen Postminister als Briefmarkenminister gab, waren die Telefon- und Faxkosten auch um ein vielfaches hoeher. Erst nach der Privatisierung und Abschaffung des Briefmarkenministers konnte die Post, die dann in Telekom AG, Deutsche Post AG und Postbank AG aufgeteilt wurde, ueber 500.000 verfaulte Telekom-Beamte entlassen, obwohl das marode Telefonnetz der DDR hinzukam, obwohl man ein Internet- und Handynetz auch noch zusaetzlich aufbauen musste.

    Die Deutsche Post AG konnte ueber 350.000 verfaulte Post-Beamte enlassen, obwohl die DDR mit rund 17 Mio. Einwohner hinzukam.

    Im Wettbewerb mit der Konkurrenz musste die Telekom die Kosten fuer Auslandstelefonate inzwischen um 95 % reduzieren und faehrt nun dennoch Millionengewinne ein, weil man sich von verfaulten Beamten trennte.

    Was lernen wir, wir haben lediglich einige Jahre Vorsprung und schon schwimmt Telekom in Milliarden.

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