Zehn Jahre in Haft wegen einer Äquivokation

Coronel Oviedo: Ein Mann von 34 Jahren saß 10 Jahre wegen eines Verbrechens hinter Gittern, welches er nicht beging. Sein Name und die Anfälligkeit von Fehlern im Justizsystem wurden ihm zum Verhängnis.

Julio César Franco Morel wurde 2008 zu 13 Jahren Haft für ein Verbrechen im Departement Caaguazú verurteilt, was er nicht beging. Die Polizei schlug ihn und erpresste ein Geständnis. Er fuhr ein.

Laut der Staatsanwältin María Alejandra Peralta, beantragte der Mann seine vorzeitige Haftentlassung im Januar dieses Jahres. Dazu war jedoch ein Ausweisdokument notwendig, was er nie besaß. Als er die Cédula beantragte, merkte man bei Identificaciones, dass weder seine Vorgeschichte noch die Fingerabdrücke mit dem übereinstimmen, was ihn hinter Gitter brachte. Aus der staatsanwaltlichen Akte geht hervor, dass man einen Julio César Franco Morel suchte, der zwei Jahre eher geboren wurde und von dem es eine Cédula Kopie gab.

Laut Ansicht der Staatsanwaltschaft muss seine Strafe annulliert werden. Der Betroffene bat um seine Freiheit und erklärte über keine finanziellen Mittel zu verfügen, den Staat zu verklagen.

„Mir wurde übel mitgespielt. Mir wurden viele Knochen gebrochen hier im Gefängnis. Meine Mutter brachte mir Medikamente mit. Ich sah hier Morde. Viele schlechte Sachen sind mir wiederfahren und ich hatte viel auszuhalten. Musste ruhig sein damit sie mich nicht auch töten. Ich möchte meine Freiheit. Meine Mutter ist alt und mein Vater sitzt schon im Rollstuhl“, sagte Franco.

Wochenblatt / Telefuturo

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9 Kommentare zu “Zehn Jahre in Haft wegen einer Äquivokation

  1. Das ist einfach unglaublich! Hoffentlich fällt man einer solchen Justiz nicht eines Tages unschuldig in die Hände. Niemand ist davor gefeit. Kein “Schwein” wird einem da noch helfen können.

    1. “Kein „Schwein“ wird einem da noch helfen können”, besser terminieren mit “wollen”.
      Da muss ich Ihnen uneingeschränkt recht geben,
      Und das ist auch für mich der Grund zu sagen, dass es bei der Suche nach dem Herr Wabnegg irgend etwas nicht stimmt.
      Ich bin inzwischen fest davon überzeugt, dass die Suche durchgeführt wird, weil jemand massig Geld in die Hand genommen hat. Sonst würde sich hier NICHTS bewegen.
      Getreu dem Motto: Ohne Moos nix los.

  2. Mein Nachbar und Freund, ueberdurchschnittlich intelligent, war mit einem Bein in Tacumbu. Sein “Delikt”: Er hat eine Frau, die Opfer haeuslicher Gewalt wurde, geholfen. Die Frau hat auf Druck der Familie IHN dann spaeter angezeigt, er haette versucht Ihren Mann umzubringen (in Wahrheit wurde der Ehemann von einem anderen Mann mit einem Messer verletzt). Er kam voellig unschuldig in U-Haft, wo ihm korrupte Polizisten Drogen und Waffen unterschoben wollten. Er hatte riesiges Pech mit dem ersten Anwalt (Name: Victor Ayala) und eine fehlerhaft arbeitende Staatsanwaeltin. Nur mit Hilfe von Freunden und Bekannten und einem “Trick” wurde es ein Monat Hausarrest. Er musste in diesem Zeitraum dringend zum Arzt. Normalerweise geschieht dies nur in Anwesenheit eines Polizisten – nur wollte dieser 2 Millionen Gs haben. Er hat dann auf Risiko erwischt zu werden, den Hausarrest gebrochen um zum Arzt zu gehen.
    Fuer diesen Albtraum musste er 70 Millionen Gs in Anwaelte, Schmiergeld und weitere Sachen bezahlen. Keine Rekompensation.

  3. 1.000.000.000 Gs an Rücklagen sollte man vielleicht für dringende Rechssteitigkeiten haben. Traurig. Aber so ist Sozialismus a la DDR (oder neuerdings BRD) eben, nicht nett — einfach Schxxxx.

  4. Bei mir etwa 200 Meter abwaerts am Bach wohnen solche Bretterbudler und oft ist dort Tumult bei Suff, Kartenspiel, Musik und Frauen. Viele Male habe ich schon von dort eindeutige Geraeusche und Hilferufe wahrgenommen und man fuehlt sich geneigt da mal nach dem Rechten zu schauen. Nicht das aengstlich bin, aber wenn man das liest, laesst man diese Leute sich besser umbringen und es kehrt wieder Ruhe ein.

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