1 Jahr Haft, weil er 25 Cent gestohlen hat

Asunción: Ein Mann wurde zu einem Jahr Haft verurteilt, weil er umgerechnet etwa 25 Cent, 2.000 Guaranies, gestohlen hatte.

Der Verurteilte Diego Guillen, der bereits neun Monate in Untersuchungshaft im Gefängnis Tacumbú wegen einer Messerstecherei sitzt, konnte deshalb in dem jetzigen Prozess nicht auf eine Bewährungsstrafe hoffen.

Der Anwalt des Angeklagten traf mit dem Staatsanwalt Aldo Cantero ein Übereinkommen, sodass der Raub nur als Versuch zur Anklage kam. Auf diese Weise wurde in einer vorläufigen Anhörung vor dem Richter Miguel Tadeo Fernández die Haftstrafe von einem Jahr in einem verkürzten Verfahren verhängt.

Eine Frau hielt sich mit ihrem Mann, der sich dem Einsammeln von Müll widmet, vor ihrem Haus auf, als eine Person, die später als Diego Guillen identifiziert wurde, auf sie zukam. Er raubte den eingesammelten Abfall und zweitausend Guaranies, die der Mann bei sich hatte. Nachdem Guillen die Anwesenheit der Polizei in der Gegend bemerkt hatte, ließ er auf der Flucht alles liegen und fallen, wurde aber später festgenommen.

Wochenblatt / ADN Paraguayo

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14 Kommentare zu “1 Jahr Haft, weil er 25 Cent gestohlen hat

  1. Wie dem Bericht zu entnehmen ist, sitzt der der “25 Cent-Dieb” wegen einer offensichtlich noch ungeklärten Tat bereits seit 9 Monaten in U-Haft. Wer bisher noch Zweifel hatte, ob die paraguayische Justiz sich an den Normen eines Rechtsstaates orientiert, sollte spätestens hier hell wach werden. Wie kann es sein, daß ein Mensch ohne Gerichtsurteil so viele Monate in U-Haft einsitzen muß? Gibt es in Paraguay keine rechtliche Befristung der U-Haftdauer? Das muß man sich mal vorstellen: Da wird ein Verdacht gegen eine Person ausgesprochen (kein Beweis!), womöglich aufgrund von falschen Zeugenaussagen oder überhaupt keinen Beweisen und muß allein aus diesem Grund im Gefängnis (einer vorweggenommenen Hölle auf Erden) unter Schwerstkriminellen ausharren. Solange, bis sich die Justiz endlich bewegt – und das kann ohne die richtigen Amigos u.U. bis zum jüngsten Gericht andauern. In eine solche Situation kann jeder von uns jederzeit geraten! Wo leben wir denn hier eigentlich?

    1. Der Ruf dieser Justiz hat sich vermutlich schon international herumgesprochen, weshalb es auch zu der sogenannten “Fluchthilfe” gekommen sein dürfte, über die erst kürzlich berichtet wurde. Vermutlich lagen ebenfalls keine Beweise sondern nur Verdachtsmomente vor, die von ausländischen Gerichten nicht anerkannt wurden.
      Und da wir eigentlich wissen sollten wo wir leben, ist es besser zu vermeiden jemals in die Mühlen dieses “Rechtsystems”
      zu geraten. Ganz Vorsichtige haben einen Rückzugsplan oder denken darüber nach.

      1. Was wir auch wissen, ist, dass internationale Justiz lediglich heisst, dass ein paar Günstlinge, die Chancen stehen gut, dass es genau die Falschen sind, auf Steuerzahlerkosten durch die Welt reisen und alimentiert werden. Denn wie genau wird denn ausgesucht wer darf und wer nicht? Eine Lösung des Problems ist es sicher nicht, eher das Gegenteil wie wir in Europa gerade sehen. Der Rückzugsplan also zum Mars?

      2. Am besten sieht man es das der Praesident meint wenn er in Cost Rica dabei sei dann machen die Gerichte was er verlangt! Siehe heute Ultima Hora seite zwei Foto nach dem Entscheid in Costa Rica mit Praesident, Kanzler, Richter ….. wo sind die Vertreter der Gegenseite? (Arrom etz.) Ein Gericht ist da um gerecht zu beurteilen! Hoffe das Arrom Marti …… in Finnland noch die Moeglichkeit bekommen an die UNO zu appelieren…

    2. Wo genau haben Sie bisher gelebt, dass ihnen das erst jetzt auffällt? In der 3. Welt ist es überall so und in der 1. sollten Sie keiner Kampfemanze über den Weg laufen. Dann ist es auch erledigt.

  2. Saminathasarma Kanesharajakkurukkal

    In einem Land, dessen Mentalität und durchschnittliche IQ der Einwohner größtenteils derjenigen der Menschen aus Gurkina Faso, Kongo, Äquatorialguinea, Südsudan, Somalia und Paragauy (IQ von 82, aber den erreicht ja nicht jeder, außer wenn es ums Lügen, Betrügen und Saufen geht, da ist ein IQ von 160 schon angebracht) ist, stelle ich mir solch Fragen schon gar nicht: sind schon glücklich sich Streichhölzer leisten zu können um ihren Müll anzuzünden und ihre Kinder zu vergiften, zu stören und den 40-jähriger-Clown mit Mentalität eines europäischen 4-Jährigen zu spielen, was mit 25 Cents beziehungsweise einem Einkommen von 2.000 US$ pro Jahr – ja, habe ich auch verdient, aber in 8 Tagen – durchaus gelingen kann. Der Rest ist Nebensache.
    Dass man es hierzulande mit einer Exekutiven zu tun hat wie im Affenhaus des Frankfurter Zoos kann man schon daran erkennen, dass hiesig Behörden der Bevölkerung Telefonnummern und Internetplattformen zur Verfügung stellt, im genauen wissen, dass keine Ratte die andere anzeigen wird, sie ihren Allerwertesten nie zum gekühlten Büro mit klimatisiertem Gras zum Trinken hinaus bewegen müssen, außer wenn es bei ihrer Amtstätigkeit um ein klein wenig Nebeneinkünfte geht, damit auch sie sich auch ne E-Lampe, toten Hund und gebrauchte Windeln zum Abfackeln leisten können. Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null, doch dies kann auf die Paragauyer nicht zutreffen, woher sollen sie mit vielleicht abgeschlossen täglich Grundschule 7 bis 11 Uhr (wenn es nicht regnet) auch jemals etwas von Radius mitbekommen haben, geschweige den was ein Kreis sein soll.

  3. Dieser Fall wühlt auf!! Nicht nur, daß ein Angeklagter 9 Monate ohne Urteil in U-Haft unter Schwerverbrechern gehalten werden kann (wo bleiben da die UN-Menschenrechtsorganisationen?) nun wird der gleiche Mensch wegen eines lächerlichen “29 Cent Deliktes” für 1 Jahr Haft verurteilt – ist im Grunde ein Skandal! Auf der anderen Seite gehen korrupte Politiker und sonstige Großbetrüger straffrei aus. Mich würde interessieren, wie das unsere hier sonst so laut auftretenden “Paraguay-Versteher” sehen oder rechtfertigen. Bitte um Eure Kommentare dazu!

  4. Wann hat dieser Mensch denn den armen Müllsammler um seine Arbeit und Geld gebracht? Bevor er wegen Messerstecherei in Haft kam, bisher wohl 9 Monate, DAVOR, oder während eines Hafturlaubs?

  5. wo bleibt die UN? Es gibt keine Menschenrechte-nur linke! Empörte aller..Vereinigt Euch! Bei dieser zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit sollte jeder-jede einen “Rückzugsplan parat haben. Rückzug? wohin? Wo sind die “zerschmetterten Zitate aus dem BUCH der Gerechten? Heut wird es sehr warm-vergesst bei der Empörung nicht die Klimaanlage und an den Kreislauf (das Herz) Krankenhäuser sind voll! die “Blauhelme” währen doch eine Alternative für Ordnung und Sicherheit! Nicht Aufgeben, mehr Empörung!

  6. Genau @Anton.
    Das mit Arrom, Marti und dem anderen Revoluzzo Santaklaus jetzt mit Rentierschlitten duerfte wohl eine folge des desolaten Zustandes der lokalen Willkuerjustiz sein. Frau Fuzellier sollte auch dringend vom BND in einer Nacht- und Nebelaktion aus den Faengen der Bonzenjustiz gholt werden.
    Wenn die Meute mit dem Finger auf Jemandem zeigt so verschwindet er fuer immer im Loch. Es gibt keinen bekannten Fall im Chaco wo die Unschuldsvermutung gegolten hat. Sogar im Fall Harder (Bernhard?) aus Neuland duerfte die Staatsanwaltschaft nicht einen einzigen gueltigen Beweis haben vorlegen koennen. Der Harder soll einmal zu einem gesagt haben “es fehle mal dass die nicht mehr waere” – “die” wurde dann so vom “Zeugen” ausgelegt als ob er seine Frau gemeint haben duerfte. Die Kolonien haben halt nur den Wusch geaeussert dass er fuer immer im Gefaengnis verschwindet und schon ist “der Wunsch der Reichen der Justiz befehl”. Hoerensagen duerfte der haeufigste “Beweis” im paraguayischen Justizsystem sein – 80% der Abogaduchos stammen wohl ehemals aus aermlichen Verhaeltnissen von ruralen Zonen Paraguays und deren ethisches Verstaendnis ist halt auch nur dementsprechend (absoluten Mangel an professioneller Qualitaet).

  7. … weil die meisten Menschen eben nicht wissen, dass ein Stück Papier, wo eine Ziffer darauf steht, nicht Geld, sondern nur Währung ist. Dabei meint plata gleich Silber und nicht eben Papier [oder gar Guarani.)

    Möge letzteres verfallen, bevor es der Dieb umsetzen kann.

    (Eine Idee von Cottbuser Goldankauf / Handel)

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