1 Mitarbeiter: 2 Chefs

Die Daten der Untersuchung des CAES geraten in Snowden-Manier häppchenweise an die Öffentlichkeit. Ein neues Highlight ergibt sich aus der hierarchischen Einordnung der Funktionäre. Von den 1.407 Mitarbeitern des Kongresses haben lediglich 436 keinen Chefposten, durchschnittlich existieren also für jeden einfachen Angestellten zwei Chefs.

Die gängigsten Funktionsbezeichnungen lauten Generalsekretär, Generaldirektor, Direktor, Berater, Koordinator, Chef, Assistent, Hilfskraft und Sekretär. Der Präsident des Kongresses, Mario Abdo Benítez, hatte bereits eingeräumt, dass nicht alle Direktionen benötigt werden. Nun hat auch Carlos Amarilla, Vizepräsident des Senats, verkündet, es herrsche Einigkeit über das Vorhaben einer Reduzierung der 50 Direktionen.

Eine einfache Mitarbeiterin mit der Bezeichnung Techniker ist Rossana Jazmín Ayala Samper. Sie verdient 5.500.000 Guaranies im Bereich Informatik der Abgeordnetenkammer. Samper wurde 2011 eingestellt und hat in ihrer Karriere in der Abgeordnetenkammer bereits als Beraterin der Colorado-Abgeordneten, später für die Kommission für internationale Beziehungen und zuletzt für die IT gewirkt.

Ihrem Chef fiel nun auf, dass sie eigentlich nie zur Arbeit kommt und prangerte dies in der Personalabteilung an. Ihr Vorgesetzter, Nahuel Ojeda, versuchte sie zuvor vergeblich telefonisch dazu zu bewegen, zur Arbeit zu kommen, sagte er. Nach Recherchen von Última Hora betreibt Ayala ein Wellnessbad (Spa) im Zentrum von Asunción und hat daher Schwierigkeiten, gleichzeitig im Kongress zu erscheinen. Ein internes Untersuchungsverfahren soll in den nächsten Wochen starten. Ihr drohen ein Abzug von ihrer Tätigkeit, eine Suspendierung ohne Weiterzahlung des Gehaltes und eine Aufstiegssperre.

Am Donnerstag kam Ayala dann zum Kongress und erklärte, sie käme täglich zur Arbeit, sie könne nur nicht abstempeln, da sie ihre jüngste Tochter vorher zur Schule bringen müsse. Sie widersprach damit den Aussagen ihres Chefs und der Personalabteilung.

Quelle: Última Hora

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