22 verletzte Journalisten und Fotografen erstatten Anzeige

Asunción: Insgesamt 22 Journalisten aus den unterschiedlichsten Sektoren wurden am Freitag vergangener Woche bei den Demonstrationen vor dem Senat verletzt. Sie reichten eine kollektive Anzeige bei der Staatsanwaltschaft ein.

Mehrere Verbände, darunter die Union von Journalisten SPP, unterstützen die Maßnahme. Santiago Ortiz von der SPP erklärte, die Anzeigen erfolgten am Sitz des stellvertretenden Staatsanwalts für Menschenrechte.

„Das ist ein Rekord. 22 verletzte Kollegen, die Opfer von Schlägen durch Polizisten oder Gummigeschossen wurden. Bei keiner anderen Demonstration hat es so etwas gegeben“, sagte Ortiz.

Mehrere Politiker erklärten, dies sei das Berufsrisiko von Reportern. „Niemand arbeitet, damit er von Kugeln getroffen wird. Wir erfüllen nur unsere Aufgabe, über Ereignisse zu berichten“, betonte Ortiz.

In der Abgeordnetenkammer erreichten die Journalistenverbände, dass ein Mechanismus für mehr Sicherheit der Reporter in Kraft treten soll. „Wir hoffen, dass bald die Initiative umgesetzt wird. In letzter Zeit passieren immer mehr Gewalttaten gegen Berichterstatter“, klagte Ortiz.

Quelle: Hoy

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5 Kommentare zu “22 verletzte Journalisten und Fotografen erstatten Anzeige

  1. Daß Journalisten in einem “Rechtsstaat” so fürchterlich zugerichtet werden können ist eine Schande und mit nichts zu rechtfertigen. Es darf keine Ruhe gegeben werden, bis die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden – oder der Beweis ist damit erbracht, daß es eben den “Rechtsstaat” nur auf dem Papier gibt.

  2. Zur Ergänzung meines Kommentares: Weltweit wird die Presse nirgendwo so sehr drangsaliert und bedroht, bis hin zur Ermordung der Journalisten, wie in sogenannten sozialistisch-kommunistischen Ländern, in Mexiko, im postkommunistischen Rußland unter dem “lupenreinen Demokraten Putin” oder natürlich in afrikanischen und muslimischen Ländern. Hoffen wir, daß sich die verantwortlichen Politiker in Paraguay das als Negativ-Beispiel nehmen und die Meinungs- und Pressefreiheit auch künftig als hohes Gut verteidigen.

  3. An Manni:

    “oder der Beweis ist damit erbracht, daß es eben den „Rechtsstaat“ nur auf dem Papier gibt.”

    Damit haben sie wohl mitten ins Schwarze getroffen!

    Mit dem Addendum eher weniger, zumal die Journalisten in sogenannt zivilisierten Erstweltländern schon lange so obrigkeitshörig und systemkonform berichten, dass sie dergleichen gar nicht erst zu befürchten haben – und sollte ihnen doch mal ein Bericht mit verbotenen Inhalten herausrutschen, sorgen die Redaktionen schon dafür dass die nicht in den Druck kommen.

  4. Addendum:

    Was ihre Einschätzung der russischen Propaganda-Maschine RT und Sputnik betrifft, gehe ich mit ihnen d’accord, und ergänze fürderhin, dass es bloss die entgegengesetzte Propaganda-Schiene des westlichen Schafsmediensalats darstellt.

  5. Ich finde, hier erscheint die Presse zumindest gelegendlich noch als 4. macht im Staat, gelegendlich kommt mal was Kritisches, Erhellendes. Dies ist in Deutschland schon länger nicht mehr der Fall!

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