Rezept: Chipa

Chipa ist ein Begriff aus dem Guaraní, daher hat es eigentlich auch keinen Artikel. Man isst sie nicht nur in Paraguay, sondern auch in Argentinien und in abwandelter Form auch in Brasilien (wo sie Käsebrötchen – Pao de queijo – heißen und weicher sind). Gebacken werden Chipa traditionellerweise in Lehmöfen (Tatakuá).

Zutaten für ca. 20 Chipa:

  • 1 kg Maniokstärke
  • 200 g Fett (Butter, Schweinefett, Margarine o.ä.)
  • 6 Eier
  • 500 g Käse
  • Milch (nach Bedarf)
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Anis

Backofen auf ca. 200-250 Grad vorheizen.

In einer hohen Rührschüssel zunächst das Fett mit den Eiern und dem zerkleinerten Käse verquirlen, den Anis, das Salz und die Stärke hinzufügen und alles vermischen (am besten mit den Händen). Nun soviel Milch dazugeben, dass sich der Teig gut vermischt, aber noch ohne zu kleben von den Händen lösen lässt.

Aus dem Teig nun je nach Wunsch Ringe (Dicke ca 1,5-2 cm) oder kleine Bällchen (hühnereigroß) formen und etwas separat voneinander auf einem Backblech anordnen. Ein Einfetten des Backblechs ist nicht nötig, da der Teig genügend Fett enthält.
Nach 20-40 Minuten sind die Chipa fertig.

Wichtig ist, dass der Backofen vorgeheizt ist.

Frisch aus dem Ofen bzw. noch lauwarm schmecken die Chipa am besten. Als Käse kann fast jeder Käse verwendet werden, jedoch keine Schimmelkäsesorten. Er sollte auch nicht zu stark im Eigengeschmack sein. Sehr gut eignet sich beispielsweise geriebener Gouda, dadurch bekommen die Chipa dann eine interessante Maserung – wie auf dem Coverfoto. Man kann aber auch einfachen Frischkäse oder anderen Käse nehmen. In Paraguay gibt es sogar auch Chipa mit „Viererlei Käse“.

Durch Ersetzen eines kleinen Teils der Maisstärke durch Maismehl (oder falls nicht vorhanden, Weizenmehl), wird der Teig etwas konsistenter.

Entnommen aus dem Buch Kochbuch Paraguay: Landestypische Rezepte und Hintergrundinformationen.

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7 Kommentare zu “Rezept: Chipa

  1. Sorry, aber das klingt ganz nach “Deutschen Chipas”.
    Geriebener Gouda – das ist doch ein Kochbuch für Deutsche in Deutschland.
    Hier nimmt man Queso Paraguay, aber den alten, speziellen, der schon einige Tage liegt und sehr herzhaft ist. Mit Gouda wird der Geschmack niemals herauskommen.
    Wenn schon ein Kochbuch anführen, dann bitte eines aus Paraguay. Dort findet man viele unterschiedliche Chipa-Rezepte, und alles original paraguayische. Allerdings setzt das Kochbuch umfassende Spanischkenntnisse voraus 😉
    Die o.g. Chipas dürften recht trocken werden und keinesfalls wie beispielsweise Chipas Barrero schmecken, in dessen Anlehnung das Rezept offensichtlich erstellt worden ist – ohne Maismehl, wie sonst meist üblich.

  2. Hallo Freunde der leckeren Chipas.

    Quasi als Ergänzung zu dem o.g. Buch kann ich das Buch “tembi’u paraguai
    comida paraguaya”
    wärmstens empfehlen.
    Hier gibt es neben einer Unzahl von Chipa-Rezepten auch so ziemlich alle anderen landesüblichen Speisen.
    Der Preis ist mit 50000 PYG für ein dünnes Büchlein recht heftig, aber der Inhalt wiegt es allemal auf.
    Unabdingbare Vorraussetzung sind allerdings gute Spanischkenntnisse.
    Wir haben selbst im vorigen Jahr ein ungewöhnliches Chiparezept aus dem Buch ausprobiert, im Tatakua gebacken und dann mit den ganzen Nachbarn Chipas getauscht. Eine ältere Paraguayerin meinte daraufhin, dass die Deutschen sogar die besten Chipas backen können. Sie meinte das ehrlich und witzig. Unsere Chipas gingen weg wie “warme Semmeln” und man konnte sie auch noch am nächsten Tag beißen, ohne nur Staub im Mund zu haben. Umso erstaunter waren die Nachbarn immer, wenn wir ihnen sagten, dass es ein Originalrezept aus Paraguay ist, aus einem Kochbuch einer paraguayischen Autorin.
    Aber hier fängt wieder das Problem an: Die Traditionen….- man macht, was und wie man es immer gemacht hat.
    Unsere Nachbarn werden ihre Chipas wie jedes Jahr backen – und sie freuen sich aber auch auf die von uns 😉

  3. Man ist ja nicht so festgelegt bei den Rezepten.Ich habe schon geroesteten Schinken eingebacken und auch Zwiebeln. Einfach gut…
    Auch esse ich Chipas mit Kétchup, Senf oder Paprikatropfen.
    Das finden die Leute hier ekelig….

    1. Das klingt ja auch wirklich etwas “seltsam” – Senf, Paprika…. Aber warum auch nicht, jeder hat halt einen anderen Geschmack. Mit Schinken und Zwiebeln – das ist eine gute Idee. Das werden wir auch mal machen. Sowas ähnliches gibt es manchmal auch im TS-Supermercado als dicke Böller und ist sehr lecker.

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