40 Kooperativen vor der Liquidation

Asunción: Anscheinend war die Pleite der Polizeikooperative 17 de Mayo nur die Spitze vom Eisberg. Dort schritt das Nationale Institut der Kooperativen (Incoop) ein. Es könnten bald weitere Interventionen folgen.

Ein neuer Bericht der Incoop stellte fest, dass insgesamt 40 Kooperativen “schwanken“ und es auch hier zu Unregelmäßigkeiten bei der Verwaltung kam.

Angeprangert wird eine finanzielle Misswirtschaft, das Scheitern von Lieferantenverträgen, negatives Eigenkapital und weitere Mängel. Die Incoop versucht aber nach jeder Intervention zu prüfen, ob der genossenschaftliche Betrieb weiter fortgesetzt werden kann. Ist dies nicht der Fall, wird der Geschäftsbetrieb eingestellt und eine Liquidation angeordnet.

Einige Kooperativen könnten dem entkommen, wenn die Verluste noch überschaubar sind. Sie unterliegen dann aber einem strengen Sanierungsplan. Das ist dann eine zweite Chance, womöglich die letzte.

Zwischen 2016 und heute intervenierte die Incoop bei den Kooperativen Nordeste, Capitán Bado, Coopmunori, Corazón de María, 19 de Diciembre, Pacu Cua, Vy’ara, Coopyme, Coomupa, Dios Provee und Villarrica.

Des Weiteren gerieten in den Fokus der Aufsichtsbehörde die Genossenschaften San Roque González, Coopsuei, Cooperalba, Ybyraro, Condubus, Coopagraf, Del Pueblo, Marakana Poty, Tembetary, Avenida, Esperanza Pora, Centu, Los Amigos, 13 Tuyutí, Guardias, La Promoción, Choferes, Vanguardia, Mamá Flora, Curuguaty, Copaar und 17 de Mayo.

Die Probleme bei den Kooperativen bestehen vor allem durch rechtliche Schwächen in dem Sektor und einem Mangel an effizienter Kontrolle. Außerdem fehlt eine gesetzliche Grundlage, die die Mitglieder besser schützt. Vielmals aber gibt es auch ein Desinteresse der Mitglieder, die Ausgaben und Investitionen genauer zu prüfen.

Quelle: ABC Color

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9 Kommentare zu “40 Kooperativen vor der Liquidation

  1. Nicht eine einzigste namhafte Kooperative in dieser Auflistung. Und selbst wenns all diese 40 Coops träfe, wären das gerade einmal 2 %aller Kooperativen und verrmutlich nicht einmal 0,1 % aller Spareinlagen. Ein sehr überschaubares Risiko weiterhin.

    1. Mischa, es ist nicht wesentlich, ob diese 40 Coops “nur 2 % aller Kooperativen ausmachen”. Die Auswirkungen deren Pleiten wären auf das gesamte System der Coops verheerend und würden eine Kettenreaktion hervorrufen. Außerdem wird damit auf Jahre hinaus das Vertrauen der Anleger erschüttert. Die Anleger werden aufgrund solcher schlechter Nachrichten ihre Guthaben abziehen (auch bei den vielleicht guten Coops) und damit u.U. eine Bankenkrise auslösen. Wir können nur hoffen, daß sich das dann nur auf die Coops beschränken läßt. Grundübel dieser erneuten Krise im Sektor der Kooperativen ist wie immer, das weit verbreiteter Grundübel IGNORANZ & INKOMPETENZ!

      1. Ich erwarte, dass in Zukunft mehr Geld zu den großen Kooperativen fließt, möglicherweise von den bekannten kleinen risokoreichen Kooperativen abgezogen wird und sich der Markt so weiter bereinigt. Die Anleger wissen wohl, dass sie bei den kleinen Koops risikoreich angelegt haben, so richtig Vertrauen war daher in diese nie da. Die größeren Kooperativen bestehen meist schon 20 bis über 40 Jahre und haben viele Krisen in Paraguay überstanden, wie die Bankenkrise Ende der 90er Jahre.

  2. Hallo Mischa, wie du sagst “Nicht eine einzigste namhafte Kooperative in dieser Auflistung.” Das sehe ich genauso. alles cooperativen welche so klein sind, dass sie sich nicht mal eine eigene website leisten können. ich denke das sich in diesen cooperativen wohl kaum anleger aus dach befinden.

  3. So klein ist (war) die Polizeicooperative nicht. Und letztes Jahr die Großpleite der renomierten Cooperative in Oviedo hat schon so einige Deutsche mit Totalverlust dastehen lassen.
    Die goldenen Zeiten der hohen Zinsen bei kleinem Risiko waren von 2006 bis 2015/2016 – die nächsten 3 Jahre wirds noch so halbwegs gehen, wenn man nicht gierig ist, und sich etwas auskennt. Dannach wiederholt sich was Anfang 2000er das letzte Mal hier war. Ein ewiger Kreislauf.

    1. Und es wird knallen und zwar bald. Wenn dann noch rauskommt, daß Geld nur entsteht, wenn neue Schulden gemacht werden und die Banken Geld aus dem Nichts “schöpfen” und dafür Zinsen kassieren, ja dann wird es wirklich sehr ungemütlich…

  4. Auch die die eine Website haben, haben schlichtweg gelogen. Diese Erfahrung musste ich machen als ich hier vor Ort war. Ich habe mehr als ein Jahr sehr intensiv recherchiert, mündlich (mit div. Personen hier aus Paraguay) sowie im Netz. Ich wurde nach Strich und Faden von ausnahmslos allen angelogen. Nichts von dem hat gestimmt was man mir im Vorfeld sagte.
    Nun habe ich sogar von meiner stinknormalen Bank mein ganzes Geld wieder zurück nach DE überwiesen. Es ist bis heute nicht da, trotz Zusicherng dass der Transfer lediglich 48 Stunden dauern würde, was auch bisher stimmte…wenn meine Bank in DE hierher transferierte.
    Ich sehe den Laden hier kurz vorm Zusammenbruch. Hier ist doch null wirtschafttliche Kraft und Leistung. Stattdessen eine unfassbare Hochnäsigkeit und Arroganz, da können sich sogar die Schweizer eine Scheibe davon abschneiden.
    Ich habe mich mittlerweile entschieden dieses Land so schnell wie möglich wieder zu verlassen. Hier kann man nicht leben und das hat nun gar nichts mit dem Dreck usw. zu tun. Es ist die Gesellschaft, Paraguayer wie Deutsche sowie diese sogenannten Deutsch-Brasilianer. Hier wirds bald ganz gewaltig krachen.

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