Anti-Korruptions-Aktivist verhaftet

Asunción: Vor einigen Tagen starteten Aktivisten, die sich gegen das korrupte System des Landes auflehnen, einen Marsch nach Asuncion. In der Hauptstadt wurde heute ihr Anführer verhaftet.

Paraguayo Cubas, ein Anwalt der in das Visier der Ordnungskräfte geriet, weil er mit Anhängern in die Hauptstadt kam, sorgte schon in der Vergangenheit für Aufsehen.

Die Gruppe um den Rechtsbeistand lief über 300 km in Richtung Asuncion und besprühte diverse Wände mit Cartes-feindlichen Parolen. Heute, als die vor dem Haus des Generalstaatsanwaltes, die Polizeifahrzeuge verzierten, wurde Cubas sowie zwei Anhänger verhaftet.

Cubas, der das Gefängnis nicht scheut, kam schon Ende der Woche nach Asunción, wo über 300 Polizisten ihn auf Schritt und Tritt bewachten. Am Tag seiner Ankunft, wurde er daran gehindert bis zum Platz der Demokratie vorzudringen. Nach einer Nacht auf dem Platz vor dem Recoleta Friedhof erreichte er sein Ziel in einem öffentlichen Bus.

Dort angekommen verzierte er und seine Anhänger, die zur Verfügung stehenden Wände, mit Anti-Cartes Parolen. An diesem Wochenende widmeten sich alle Angereisten Häuser zu besuchen von Personen, die korrupt sind bzw. sein sollen. Vor dem Haus des Generalstaatsanwalts kam es dann zur Eskalation und Festnahme.

Cubas, der vor Monaten in einem Büro eines Richters seine Notdurft im Sitzen verrichtete, sieht das Besprühen von Büros als notwendig an, um die Gesellschaft auf das Maß der Korruption aufmerksam zu machen. Dafür ist ihm kein Mittel zu wider. Die Regierung, die sich dem Problem zuwandte, zeigte mit der Einsatzstärke der Uniformierten, dass sie eine gewisse Furcht vor dem hat, was Cubas anrichten kann.

Wochenblatt / Última Hora

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4 Kommentare zu “Anti-Korruptions-Aktivist verhaftet

  1. Ein mutiger Mann, wie ich finde, selbst wenn ich wenig über Ihn weiss. Jedoch scheint es mir dass unkorrupte Politiker von den Massen eher nicht ernst genommen werden, man hält sie eher für dumm, als für ehrlich? Leider ein grundsätzliches moralisches Problem…oder?

  2. Einerseits begrüße ich den Aufstand gegen die offensichtlich herrschende Korruption.
    Doch mit Sachbeschädigung kommt man nicht weit und dies lehne ich auch ab. Die Gruppe könnte auch mit friedlicher Demonstration, einfallsreicher, gewaltfreier Aktionen, Internet-Auftritt, versteckter Kamera inkl. konkreter Beweisführung etc. auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
    Wer jedoch Autos besprüht, Polizisten attackiert etc. muss damit rechnen mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Es gibt doch immer Möglichkeiten – man sollte halt vorher schon etwas nachdenken – um friedlich und gesetzeskonform auf seine Anliegen aufmerksam zu machen.

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