Aufforderung um “päpstlichen Tadel“ für Cartes

Asunción: Der Besuch von dem Staatspräsidenten Horacio Cartes mit Papst Franziskus steht unmittelbar bevor. Die Gunst der Stunde will die Opposition ausnutzen und sendete ein Schreiben an das katholische Kirchenoberhaupt.

Es geht nur um das Hauptthema in der Presse, der Bevölkerung und bei den Politikern, die mögliche Wiederwahl des Staatspräsidenten. In der Notiz warnte die Opposition “vor einem unmittelbar bevorstehenden institutionellen Zusammenbruch“.

Der Papst, “als Vertreter Gottes auf Erden“ ist eigentlich der richtige Ansprechpartner. Denn der Staatspräsident Horacio Cartes erklärte selbst, die Frage der Wiederwahl “liegt in den Händen Gottes“.

„Die Rückkehr zu einem diktatorischen Modell in unserer Region ist eine wachsende Bedrohung für das Land“, lautet ein Teil der apostolischen Nuntiatur, unterzeichnet von den Führen der Oppositionsparteien wie Efrain Alegre, PLRA; Rafael Filizzola von der Demokratischen Progressiven Partei und Josefina Duarte von der Revolutionären Partei Febrerista.

Als Franziskus jünger war und als einfacher Priester sein Amt in Argentinien ausübte zeichnete er sich in seinem Verhalten dadurch aus, dass er immer einen Kampf gegen das autoritäre Regime im Land führte.

„Sicher wird der diplomatische Dienst des Staates der Vatikanstadt Kenntnis von der Krise in Paraguay haben, das durch die Absicht Cartes, eine Wiederwahl zu ermöglichen, ausgelöst wurde. Die Verfassung sieht so ein Vorhaben nicht vor. Wir hielten es für angemessen, die Notiz zu versenden in Anbetracht dessen, weil seine Heiligkeit unser Land besuchte und es seine ständige Aufmerksamkeit hat“, lautete eine weitere Passage des Schreibens.

Bei der Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) ging auch schon eine Beschwerde bezüglich der Wiederwahl ein. Dabei soll eine Benachrichtigung auf die Ereignisse in Paraguay an die Länder der Region erfolgen. Die OAS wurde aufgefordert, zu dem Thema ein Statement abzugeben.

Quelle: ABC Color

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8 Kommentare zu “Aufforderung um “päpstlichen Tadel“ für Cartes

  1. Immer gut, wenn Cartes den Papst besucht, damit der Papst nicht extra die weite Reise über den Atlantik, durch Pampas und Caco unternehmen muss. Man kann einfach nicht ohne genügend Sprit über den Atlantik, da hilft alles beten nix, auch wenn man sicher an Ruder und Benzinkanister mitzunehmen gedacht hätte.

  2. Was Cartes genau bezweckt mit seinem Besuch beim Papst ist mir nicht bekannt
    Finde es aber gut das ein Staatsoberhaupt ueberhaubt etwas versucht!
    Hoffe es ist positiv fuer Paraguay, denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt

  3. Die Zeiten, als Päpste Kaiser krönte und die Kaiser dafür die Päpste schützten sind seit Napoleon I. vorbei. Wer also hört in der Realität tatsächlich auf das was vom Papst gesprochen wird? Es geht nur um das Ansehen, um das Prestige gegenüber den Katholiken daheim. Für das einfache Kirchenvolk steigt eine Person im Ansehen, wenn er vom Papst empfangen wurde. Wer weiß denn schon, daß in Süditalien die katholische Kirche seit Gründung der Mafiagesellschaften, mit diesen zusammen arbeitet, bis zum heutigen Tag? In Prozessionen reihen sich die schlimmsten Mafiosis ganz vorne ein, spenden den dortigen Kirchen in großzügiger Weise und erhalten den Segen der katholischen Kirche. Vor einigen Jahren forderten mutige katholische Priester und Bischöfe, daß alle der Mafia zugehörigen exkommuniziert werden sollten. Selbst der jetzige Papst hatte dieses Thema vor einigen Monaten angesprochen, aber leider mehr auch nicht. Bis heute ist nicht geschehen! Offensichtlich reicht der Arm der Mafia weit. Der Ehrenrettung wegen sei jedoch festgestellt, daß es außer diesen “angepaßten” oder ängstlichen Priestern und Bischöfen auch wirklich mutige und aufrechte Priester gibt, die der Mafia die Stirn bieten. unter Gefährdung ihrer Gesundheit und ihres Lebens. Aber das sind leider viel zu wenige.

    1. Danke für diesen interessanten Kommentar. So habe ich das zwar nie überhaupt überlegt, doch es könnte – verwend extra den Konjunktiv – etwas Wahres dran sein. So viel ich weiß hat der Vatikan ja seine eigene Polizei und da werden die Mafiajäger wohl erst nachschauen, wenn sie 100% Beweise haben, sonst gäbe es einen Riesenaufschrei. Wenn sie es also richtig machen werden sie von den Ermittlern nie Besuch bekommen.
      Naja, habe ja von der Mafia und dem Vatikan so ziemlich null Ahnung, doch so ein Gespann könnte durchaus erfolgreich sein.

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