Bauernführer in Itakyry ermordet

Itakyry: Am gestrigen Nachmittag kamen zwei Unbekannte mit einem Motorrad zum Haus von Eusebio Torres (64), Anführer der regionalen Bauern, und fragten nach ihm. Als er sich mit seinem Tereré Trinkgefäß in der Hand identifizierte, schoss man vier Mal auf ihn. Die Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass er sich unter den mehrheitlich brasilianisch-paraguayische Produzenten Feinde gemacht hat. Torres machte das Institut für ländliche Entwicklung (Indert) auf die staatlichen Ländereien in der Siedlung „Santa Lucia“ aufmerksam, wo auf 3.187 ha still und leise Soja von “Brasiguayos” angepflanzt wird. Bei einer Intervention vor Ort nahm Torres am vergangenem Dienstag teil. Die landlosen Bauern in Ñacunday sollen dahin umziehen, auch wenn sie das Angebot derzeit noch ausschlagen.

Die Tochter des ermordeten Bauernführers aus Alto Paraná musste das Verbrechen aus kurzer Distanz mit ansehen und soll bei der Aufklärung ein wichtiger Faktor sein. Allerdings steht sie unter Schock und konnte bis jetzt keine verwertbaren Daten liefern. Diverse Bauernführer der Region erhielten Morddrohungen. Die meisten leben mit dem Risiko und treffen keine Vorkehrungen zu ihrem Schutz. Wie ernst solche Drohungen zu nehmen sind zeigte die abscheuliche Tat von gestern.

(Wochenblatt / Hoy)

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11 Kommentare zu “Bauernführer in Itakyry ermordet

  1. Eine Revolution passiert niemals von den Armen.
    Diese brauchen Mittel und Gehirn der oberen Mittelschicht, sie selbst sind zu arm und zu dumm dazu.

    War in Frankreich so, in Russland oder sonstwo.
    Nur ein Starker kann einen anderen Starken verdrängen.

    Revolution bedeuetet ja auch nicht zuletzt einen vollständigen Umlauf (=Kreis); also am Ende der Revolution bis du genau dort wor du angefangen hast, bloß mit anderen Gesichtern.

    1. Wenn ich auch sonst oft anderer Meinung bin als du, hier stimme ich dir 100% zu. Ohne fähige Köpfe, die nicht nur Brahma, Asado und Terere im Kopf haben, ließe sich eine Revolution hier nicht machen.

        1. Um etwas auch wirklich erfolgreich durch- und dann auch weiterzuführen, braucht man die wohl schon. Um einfach mal Radau zu machen und ein paar Köpfe rollen zu lassen natürich nicht. Das ist dann wohl auch keine Revolution, eher eiine Revolte.

  2. Diese riesen Schweinereien der selbsternannten Sojaoligarchen sind durch nichts zu entschuldigen. Sollte der Staat dieser Banditen nicht umgehend habhaft werden, so wird die Radikalisierung zwischen Arm und Reich weiter fortschreiten und das könnte ich dann auch ganzen Herzens für gut erachten.

    1. Aha , sie wissen schon wer die Moerder waren , bzw. die Auftraggeber ? Sind ja besser als Polizei und Staatsanwaltschaft , die wissen bis jetzt nichts !
      Und wie und ob der Tote in Beziehung zum INDERT stand ist inzwischen auch nicht mehr klar.
      Das wird in aller Ruhe im Sande verlaufen !!!

        1. Leider sind Verbrechen keine mathematischen Gleichungen .
          Und wie sich inzwischen herausgestellt hat , laut Fiscalia Itakyry befasst sich besagter Campesino mit dem Anbau einer Pflanze , die man Marihuana nennt . Manchmal kann 1 und 1 auch mehr als 2 sein.
          Immer erst verurteilen , wenn man alle Fakten hat !

          1. Logisch und demnächst wird die sowieso korrupte ‘Fiscalia’ noch feststellen, daß Herr Torres tonnenweise Zucker geschmuggelt, kleine Kinder vergewaltigt und mit der EPP einen bewaffneten Staatsstreich geplant hatte.

  3. Der sog. Staat wird einen Schei… tun die Oligarchen an die Zügel zu nehmen. Dazu sind sie viel zu sehr mit der sog. Macht verknüpft.
    Nur ein echter Volksaufstand kann dieses Land von diesen Sumpfottern befreien. Damit das nicht passiert, wird die Bildung entsprechend niedrig gehalten.
    Nicht aufregen, bringt alles nichts.
    Und wer sonst, außer den Armen und Ungebildeten, soll denn die hohen Zinsen bedienen, die wir montalich einstreichen?
    Wer hier für mehr Bildung und weniger Korruption bettelt, der schneidet sich selbst ins Fleich!
    Armselig.

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