Asunción: “Sie haben zu viel gelächelt, Sie haben gelacht, Sie waren sehr nett, und das scheint uns nicht sehr professionell zu sein”, lautete die unangenehme Antwort, die die junge Frau erhielt.
Nachdem sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden war, bereitete sich Manuela mehrere Tage lang darauf vor, ihre beruflichen Fähigkeiten und ihre persönliche Einstellung unter Beweis zu stellen.
Sie suchte das Unternehmen auf, führte ein problemloses Gespräch mit dem Personalleiter, und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, bestand große Hoffnung, dass sie die Stelle bekommen würde.
Nach ein paar Tagen erhielt sie die lang erwartete E-Mail des Unternehmens, aber nachdem sie die ersten Zeilen der Nachricht gelesen hatte, änderte sich das Bild: “Wir fanden Ihren Lebenslauf interessant und was Sie zu einem Unternehmen beitragen können, aber Sie haben zu viel gelächelt, Sie haben gelacht, Sie waren sehr nett, und wir denken nicht, dass eine Person, die während des gesamten Vorstellungsgesprächs lächelt, sehr professionell ist”, hieß es in der Nachricht, die sie erhielt.
Sie wiesen darauf hin, dass diese Bemerkung “nichts Persönliches” sei, sondern dass sie ihr diesen “Rat” für andere Gelegenheiten geben würden. Der Fall wurde dem Beschäftigungsexperten Enrique López Arce zur Kenntnis gebracht, der einige Anmerkungen zu dem Vorfall machte.
Lopez Arce behauptete, dass die Person, die diese E-Mail verfasst hat, anscheinend nicht viel über menschliches Talent weiß, da er sich mit dem Kommentar auseinandersetzte, wies jedoch darauf hin, dass es ratsam ist, bei einem Vorstellungsgespräch eine bestimmte Haltung einzunehmen. “Es ist ratsam, weder zu schüchtern noch zu extrovertiert zu sein”, sagte er.
Wochenblatt / Extra / Beispielbild
Rob
Jap. Der auf dem Stockfoto bin ich ja ihr männliches Ebenbild als Stockfoto. Ein sympathisches Lächeln, Strahlemann von Welt, gebildet, ruhig, tolerant, intelligent, weltoffen, humorvoll, verständnisvoll, talentiert, Teamplayer und so weiter und so fort. Da kann natürlich niemand verstehen, dass so einer wie ich keinen Job findet und von Harz IV lebt. Vielleicht sollte ich mal ein Foto von mir persönlich posten. Dann wird es jedermann verstehen.
2fler
Sicher hat sie sich bei einem Beerdigungsinstitut vorgestellt!?
DerEulenspiegel
Schon klar, auf die richtige Dosis kommt es an. Lachen kann natürlich, sympathisch oder gar befreiend sein, aber wirklich nicht bei jeder Gelegenheit. Lachen kann auch verletzend und beleidigend sein, oder gar völlig geschmacklos und daneben. Ein altes deutsches Sprichwort kommt mir da in den Sinn: “Am vielen Lachen erkennt man einen Narren”. Im übrigen gilt es unter Russen als Mißtrauen erregend, wenn das Gegenüber ständig lächelt oder gar offen lacht, nach dem Motto “der will etwas verbergen oder mich über den Tisch ziehen”. Man erinnert sich noch gut an die bösen, finster drein blickenden Blicke der kommunistischen Politiker in der damaligen UDSSR. Aber auch an das eher hinterhältig wirkende Dauerlächeln der Chinesen heute. Oder das Mafialächeln, wenn diese Mafiosis dabei ihren Opfern gleichzeitig ein Messer in die Brust rammen. Oder das Politikerlächeln, wenn sie einen wieder einmal belügen.
zardoz
Über den arbeitsmarkt kann man aber auch nur lachen.