Bußgelder bei “übermäßigen“ Wassergebrauch

Chaco’I: Die Städte Nanawa und Villa Hayes sind an eine Wasserversorgung der Gemeinde José Falcón angeschlossen, die eigentlich nur für 1.800 Kunden ausgelegt ist, jedoch 3.000 Nutzer hat.

Bei “übermäßigen“ Verbrauch werden Bußgelder verhängt und dann einfach die Menge des Wassers reduziert oder die Versorgung ganz eingestellt.

Die vergessene Stadt Chaco’i im Bezirk Villa Hayes ist am stärksten vom schlechten Service betroffen. Seit Jahren und vor allem in der Sommersaison leiden die Nutzer unter dem Mangel an Trinkwasser.

2005 wurde die “Nanawa-Falcón Sanitäre Wasserversorgungskommission“ gegründet, die als einzige die lebenswichtige Flüssigkeit in den drei Städten verteilt. Grundsätzlich war die Bereitstellung von Trinkwasser für maximal 1.800 Anschlüsse ausgelegt. Derzeit seien jedoch 3.000 Kunden registriert, sagte der Leiter von dieser städtischen Kommission aus Chaco’i, Luis Rodríguez.

Die Stadtteile María Auxiliadora, San Juan, San Ramón, Irene, San Francisco und andere sind sogar mehr als drei Tage ohne fließendes Wasser. Die Kunden nutzen Tanks, Fässer und Reservoire in ihren Häusern, um das spärlich gelieferte Wasser hauptsächlich nachts zu sammeln. Es dient der persönlichen Hygiene, zum Waschen von Kleidung und Geschirr, bevor der Service wieder ganz unterbrochen wird.

Die monatliche Mindestgebühr für den Wasseranschluss beträgt 30.000 Guaranies. Trotz des miesen Service wird von der sanitären Einrichtung bis zu 100.000 Gs. “für eine übermäßige Nutzung” in Rechnung gestellt, berichteten einige Kunden.

Silvio Silva lebt seit 1973 in Chaco’i. Er sagte, dass “die Stadtverwaltung Villa Hayes den Menschen nie Beachtung geschenkt hat”, um das Problem des Wassermangels, der zyklischen Überschwemmungen und der herrschenden Unsicherheit zu lösen. Ein Problem, das die effiziente Wasserversorgung verhindert, sei die weite Entfernung von der Trinkwasseraufbereitungsanlage, sagte Rodríguez. Sie versorgt Puerto Elsa, Puerto Falcón und Chaco’i.

Der Tank bei Falcón fasst 150.000 Liter, während Puerto Elsa und Chaco’i mit Pumpen aus Reservoirs versorgt würden.

In Bezug auf Bußgelder für übermäßige Nutzung sagte Silva, dass einige Kunden “Motorräder mit Ladefläche” besäßen und damit Wasser in Behältern transportieren und so ihre Tanks zu Hause auffüllen, bis die Versorgung wieder aufgenommen wird.

Zusätzlich zum Trinkwassermangel sind die Einwohner von Chaco’i gezwungen, sich mit dem katastrophalen Zustand der PY12-Route auseinanderzusetzen. Von der Strecke nach Falcón sind es bis zur Abzweigung nach Nanawa 3,5 km und der Asphalt ist stark beschädigt. Von dort aus sind es noch rund 3 km bis zu einem kleinen Hafen am Ufer des Paraguay Flusses, von dem aus man nach Asunción übersetzen kann.

Wochenblatt / ABC Color

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2 Kommentare zu “Bußgelder bei “übermäßigen“ Wassergebrauch

  1. Wasser hätten wir im Normalfall mehr als genug. 40% des aufbereiteten Wassers geht wegen desolater Zuleitungen und Schwarzanschlüssen verloren. Investiert wurde in den letzten Jahrzehnten nicht in Infrastruktur sondern in Personal und das ist das Ergebnis. Genauso wie es bei der Elektrizität der Fall ist. Das Paradies hat Schönheitsflecken bekommen.

    1. Die Schönheitsflecken, wie Du diese nennst, bestehen aber schon seit mindestens 10 Jahren. Die Schwarzanschlüsse sind das kleine Problem. Die desolaten Zuleitungen und die Amigowirtschaft das von nichts auch nur einen Schimmer von Ahnung zu haben das ist das Hauptproblem. Mir gingen vor 7 Jahren viele Kunden ” flöten”, weil der damals neue Bürgermeister überall, natürlich auf Staatskosten Brunnen bohren lies. Die Umliegenden schlossen sich zu Villas zusammen, aber keiner ist für Wartung und Pflege zuständig. Mittlerweile habe ich über die Hälfte der damaligen Kunden zurück, weil die meisten Villas nicht mehr funktionieren. Genauso ist Essap, Geld im Sack und fertig.

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