Carperos bieten Händlern aus Caaguazú Holzstämme zum Kauf an

Ñacunday: Seit der vergangenen Woche wurden den Holzhändlern von den sogenannten Carperos Baumstämme in großer Anzahl angeboten, nachdem sie in den Nationalpark Ñacunday umziehen. Das Angebot nahmen die Landbesetzer an. Nun warten die Behörden auf gutes Wetter, um die Carperos beim Umzug zu helfen.

Hellhörig könnte man werden wenn einerseits versprochen wird den Nationalpark nicht zu beschädigen und andererseits solche Angebote gemacht werden, die ein baldiges Ende des Parks absehen lassen.

In der Zone innerhalb und außerhalb des Nationalparks befinden sich rund 16.000 ha bewaldete Fläche.

Hermes Aquino von der Landwirtschaftlichen Koordinationsstelle Paraguays erklärt, von der 30.000 ha Staatsgrund in der Zone nichts zu wissen. „Obwohl ich nicht viel von Gesetzen verstehe glaube ich dass wir so Probleme auf internationalem Niveau bekommen. Flora und Fauna des Parks zu gefährden kann nicht im Rahmen von gesetzlichen Richtlinien sein“.

Er fügte hinzu, „dass die Carperos den Holzhändlern in Caaguazú schon konkrete Angebote gemacht hätten in Bezug auf Holzstämme aus dem Nationalpark“. Über die Einrichtung von Zeltschulden meinte er, „dass dies die neue Politik sei, um im nächsten Jahr mehr Wählerstimmen zu bekommen“.

Zehn Lkws des Militärs sowie acht des Bauministeriums und sieben der Nationalpolizei sollen beim Umzug der Landbesetzer in den Nationalpark Ñacunday behilflich sein.

Auf die Frage ob der Staat den Umzug der Landbesetzer zu bezahlen und zu koordinieren hätte antwortete er, „dass die Carperos über Fahrzeuge verfügen und der Einsatz nicht gerechtfertigt sei“.

Er versicherte, „dass es einen Bedarf an Land gibt. Die Form wie die Regierung hier mitspielt ist allerdings unangebracht. Um die Wünsche der Landlosen zu befriedigen kann man nicht den legalen Landeigentümern alles entziehen“.

Die gleichen Probleme existieren auch in anderen Zonen des Landes, wie Mariscal López. Die Landbesetzer von da zogen weiter nach Ñacunday, um hier hilfreich zu unterstützen.

„Vor kurzem entsendet die Regierung 200 Polizisten in die Zone. Sechzig Carperos unterbanden trotz Präsenz der Uniformierten die Saatarbeiten der Brasiguayos, weil Innenminister Filizzola angeordnet hat, dass die Beamten niemanden ein Haar krümmen. Wofür sind dann die 200 Polizisten angereist, wenn sie keine Macht haben“, fragte Aquino.

(Wochenblatt / Abc)

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10 Kommentare zu “Carperos bieten Händlern aus Caaguazú Holzstämme zum Kauf an

  1. Die Landlosen wollen es wirklich mit Arbeit versuchen? Dann aber bitte im Steinbruch und nicht an Lebewesen.
    Und toll. Besitzen und fahren Autos, werden aber von Regierungsinstitutionen herum kutschiert.
    Glaub ich schliesse mich den Carperos an, sonst muss ich noch arbeiten um an Eigentum und Besitz zu kommen. Und Benzin sparen kann ich dabei auch noch.

  2. Stellt Euch doch mal vor. Ueber 10’000 arme Carperos koennen sich jeden Tag neu verpflegen, Gras und Gemuese frisst der gewoehnliche Paraguayer nicht. Da muss fuer ueber 10’000 Maeuler jeden Tag Fleisch und Mandioka her. Wer bezahlt das????
    Wuerde man die Carperos auf herkunft und Besitztum untersuchen waehren wohl keine 2000 wo auch nur das Recht haben den Staat um Land zu bitten. Der Rest hat Land und Geschaeffte wie ihr Lider Lopez.

  3. Wen sollen sie das Holz sonst anbieten als den Holzhändlern!

    Militär und Regierung bieten dabei logistische Hilfe. Wichtig, dass die Carperos auf staatliche Hilfe zählen können, sonst hilft Ihnen ja keiner. Von Landwirtschaft haben sie keine Ahnung, daher sind es auch “Carperos” und keine “Agricultores”. Brauchen sie auch nicht, sie wollen ja nur das Land oder das Holz zum Weiterverkauf aber nicht um Ackerbau zu betreiben. Wer will schon bei der Hitze am Feld arbeiten!

    Immerhin bestehen noch immer 20% der Fläche Paraguays aus Wäldern (1990 waren es noch 70%). Da kann man schon noch ein paar Prozentpunkte schlägern. Wegen ein paar Bäume mehr oder weniger kommt es auch nicht mehr darauf an. Im Chaco ist diese Spezies ebenfalls fast schon ausgerottet. Baum in Paraguay zu sein, ist ein schweres Los.

    1. Hehe. Toller Kommentar. Aber krass, dass so viel Holz innert 22 Jahren abgeholzt wurde. Bestimmt Steuerfrei, daher keinen Gs. in die Infrastruktur geflossen.
      Bin ja weder Anwalt noch kenne ich hiesigen Gesetze (obwohl ich bei Migration unterschreiben musste, dass ich diese respektieren werde). Bestimmt aber gibt es Gesetze, welche die Abholzung ohne Aufforstung der Wälder verbieten. Macht zwar sicherlich viel Aufsehen, so viel Holz aus den Wäldern zB. in die Häfen zu schaffen, doch für kleines Korruptionsgeld hat wieder kein Beamter etwas gesehen. Wieviel Tonnen Holz das ergibt mag ich jetzt nicht berechnen, doch bestimmt einige Lastwagen voll. Überwachungsflugzeuge der Armee haben wahrscheinlich geschaut, dass niemand beim Raubbau stört.

  4. Ist Land zu besitzen wirklich ein Menschenrecht? Gut, zur Verteidigung meine ich, dass die Halunken der Bourgeoisie auch die Indianer vertrieben und umgesiedelt hat, um an mehr Reichtum zu kommen. Aber darunter muss nun mal ein Schlussstrich gezogen werden, sonst müsste ganz Nord- und Südamerika den Indianern zurück gegeben werden.
    Wie aber kommen heute, 2012, land- und mittellose Menschen auf die Idee, dass sie Land besitzen sollen, ohne dafür zu arbeiten?

    1. Mit Verlaub Don Jon Donson, ein paar Worte zu Deinem Post. Du hast natürlich recht!

      Jeder der hier am Land lebt glaubt ein Anrecht auf ein Stück Land zu haben, obwohl viele, die am Land leben, überhaupt keine Ahnung von Landwirtschaft haben. Es geht hier rein darum den Ausländern das Land zu nehmen (was man ihnen vorher verkauft hat) und es sich dann unter sich aufzuteilen. Der Campesino ist nur eine vorgeschobene Person, damit gewissen einflussreiche Kreise an das Land kommen.

      Es ist doch immer das selbe. Die Leute bekommen ihre Parzelle, dann wird alles abgeholzt (sofern es noch was zum Schlägern gibt) anschliessend wird das Stück Land verkauft und man beteiligt sich bei der nächsten Landbesetzung. Verständlich, ist ja kein schlechtes Geschäft und der Staat schaut zu, hat nicht einmal einen Register wer mit Land bedacht wurde.

      Gesetze gibt es mehr als genug, Papier ist geduldig, aber niemand schert sich darum! Nur bei uns Ausländern ist man sofort mit der Keule da!

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