Chaco: Wie man sich am Leid anderer bereichert

Presidente Hayes: Seit fast drei Jahrzehnten schreibt das Ministerium für öffentliche Bauten immer wieder Arbeiten auf der Ruta Transchaco aus. Das Resultat ist immer das Gleiche. Nichts ändert sich.

Die einzigen Nutznießer der schlechten Straßensituation sind die Bauunternehmen, die
Immer wieder die Strecke Río Verde – Irala Fernández – Cruce Pioneros – Filadelfia reparieren. Der Asphalt verwandelt sich auf einigen Strecken in eine Art Krokodilhaut oder wie an anderen Stellen senkt er sich plötzlich ab.

Da das eigentliche Problem um Unterbau der Strecke nicht angegangen wird, werden jährlich rund 50.000 US-Dollar/km auf der Strecke in Reparaturen investiert. Die tonhaltige Erde kann bei starker Feuchtigkeit im Boden zu einer Ausbreitung führen, die wiederum den Straßenbelag reißen lässt und durch starke Belastung schnell kaputt geht. Wenn dem Untergrund Kalk beigefügt wird, kann der Ausbreitung des Unterbodens entgegengewirkt werden. Unterlässt man diese Technik, löst man niemals das eigentliche Problem der Straßenbelagsschäden. Bis jetzt wurde sie nicht angewendet.

Allerdings stellt man als Bauunternehmen sicher, Jahr für Jahr sichere Einnahmen für dieselbe Arbeit zu haben. Aus Sicht des Unternehmers ist dies sicherlich vorteilhafter, als eine Transchaco, die Jahrzehnte ohne Schäden übersteht.

Wochenblatt / Abc Color

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8 Kommentare zu “Chaco: Wie man sich am Leid anderer bereichert

  1. Das einbringen von Kalk,Zement auch Wasserglas zur Verfestigung des Untergrunds auf den Bau unter anderen auch im Straßen ist nun Wirklich nichts neues.Das gab es schon vor Jahrzehnten.
    Hier wollte sich nur jeder eine goldene Nase verdienen!

  2. Genau so ist es, Simplicus. Niemand kann uns erzählen, in Paraguay gäbe es keine fähigen Leute, die in der Lage sind, eine brauchbare Straße zu bauen, die dann auch jahrelang hält, ohne jede Notwendigkeit einer Reparatur. Das gab es sogar schon in Zeiten des Gral. Alfredo Stroessner, und da konnten sie es auch. Während die Stadtherren im Rathaus von Asuncion sich die Köpfe heißredeten, was wohl das Problem sein könnte, warum man alle neuen Straßen, kaum daß die fertiggestellt waren, schon wieder reparieren mußte, weil sie mit Schlaglöchern übersäht waren, war dies bei einer der alten Straßen überhaupt nicht notwendig. Die alte Avda. España hatte bereits seit mehr als 30 Jahren immer noch denselben Belag, von der Tacuarý bis zur Avda. San Martin, und es waren während ihrer Lebensdauer von ca. 35 Jahren keinerlei nennenswerten Reparaturen zu machen. Die Reparaturen auf der Avda. España begannen auch erst, als man auf ihre ganzen Länge neue Abwasserrohre gelegt hatte und man freilich nach diesen Bauarbeiten neu asphaltieren mußte. Ich erinnere mich noch bestens daran, daß der frühere OB Alder (der Vorgänger des OB Carlos Filizola) im Fernsehen erzählte, er habe mal in seiner Amtszeit einen Anruf des Gral. Stroessner bekommen, in welchem sich der Gral beschwerte, er habe bei einer Fahrt über die Avda. Artigas an einer bestimmten Ecke ein Schlagloch gesehen, das müsse sofort repariert werden. Und der OB ließ dies auch schnell repararieren. Dieses Beispiel zeigt doch klar, daß die Straßen Paraguay keinerlei Schlaglöcher haben müssten, wenn diese fachgerecht gebaut worden wären. Denn das Winterproblem wie z.B. in Deutschland existiert nicht, da kann auch kein in Risse eingedrungenes Wasser plötzlich gefrieren und dadurch Löcher in die Straßendecke reißen.

  3. Da muss man einfach lachen.
    Anscheinend haben wir hier die einzig gute Strasse.
    Seit 3 Jahren kein Schlagloch und immer noch wie neu.
    Auf der Strecke von 8 km ganze 7 Tankstellen und man staune, ganze 70 Strassenschilder.
    Es geht doch! Ach vielleicht auch weil wir Patenstädtchen von Präsident Cartes sind..lol
    Ach noch was…wir haben etwa 300 Lampen mit funktionierenden Leuchtmitteln im Städtchen und Abends weiß man nicht mal ob man an der Playa von Buenos Aires spazieren geht?

    mfg

  4. Na wenigstens wird einmal zugegeben, dass die Unternehmer nicht unschuldig sind. Bisher war man Kommunistenversteher wenn man so etwas nur dachte. Es ist eben genau wie ich schon lange sage, dass wir einen privatisierten Staat haben, der das Geld zu den Unternehmern lenkt. Da es immer mehr Politiker gibt, wegen Demokratisierung , gibt es dann auch immer mehr dieser Unternehmer. Der Steuerzahler spuckt immer mehr und die Wirtschaft drückt mit ihren Lobbyisten für sich selber quasi Steuerfreiheit durch. Welcome to the golden West.

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