Asunción: Gerechnet hat mit dem Hochwasser noch keiner. Zumindest nicht zu so einem frühen Zeitpunkt. 82 Familien mussten kurz vor Weihnachten aus ihren Häusern ausziehen.
Der Flusspegel an den Ufern der Hauptstadt erreichte die Marke 4,40 Meter. Betroffen sind nun schon die Bewohner in den Bereichen Bañado Sur und Cerro Lambaré. Experten sind der Ansicht, dass es wahrscheinlich noch zu einem weiteren Anstieg am Paraguay Fluss geben könnte, andere offizielle Behörden sind nicht dieser Meinung.
Die betroffenen Familien zogen nun in das Viertel Tacumbú. Dort hatte das Nationale Notfallsekretariat SEN schon aus vergangenen Zeiten provisorische Unterkünfte errichtet. Nun beklagen sich die Betroffenen aber über mangelnde Unterstützung von Seiten des Notfallsekretariats. Und das ist in der Tat der Fall, denn erst ab einem Flusspegel von 5,50 Meter gibt es logistische Hilfe.
Anibal Arias, von der Gemeinde Asunción, erklärte, Prognosen aus verschiedenen Behörden hätten ergeben, dass der Fluss eine Höhe von 4.50 Meter erreichen würde aber dann wieder abfiele. „Das Hochwasser beeinflusst im Moment nur diejenigen, die nahe am Fluss wohnen. Schon ein kleiner Anstieg des Pegels überschwemmt ihre Häuser“, erklärte Arias.
Mario Ferreiro, Bürgermeister von Asunción, sagte vor einem Jahr, dass 26.000 Familien mit insgesamt 100.000 Personen aus ihren Häusern evakuiert worden seien. „Wir werden den Hochwasseropfern immer helfen, wenn so ein Phänomen eintritt, aber die Familien, die ganz nahe am Fluss leben, müssen mit den Umständen zurechtkommen“, erklärte Ferreiro.
Quelle: Ultima Hora
Christian
Typisch Paraguayer, man siedelt in einer ausgewiesenen Hochwasserzone, und wenn das Wasser kommt, scheit man andere um Hilfe an, im Fordern sind diese Leute echt spitze 😉
Philipp
Fuer mich waere eher hier die Ueberschrift “Ein trauriges Schauspiel” angebracht.
Ich hatte mal das Vergnuegen in diese Gegend – Bañado Sur – hinzufahren um ein Grundstueck fuer eine neue Klaeranlage anzusehen. Unser Fahrer hat sich fast in die Hosen gemacht, das ist eine richtig ueble Ecke.
Die Wege sind da nur noch aus Erde, nix gepflastert. Wahnsinnig viel Muell auf der Strasse. die Huetten extremst primitiv. Selbst die ANDE liefert dahin keinen Strom mehr. Das ist eigentlich Feuchtgebiet, da haben Ansiedlungen nichts verloren.
Ein aelterer Mann, der vor seine Huette sass und keine Zaehne mehr hatte, bot unserem Fahrer an, das er “sein Grundstueck” zum Verkauf bietet.
Wir lehnten dankend ab.
Hans Wurst
Ja, plötzlich und völlig überraschend kommt jedes Jahr das Hochwasser und jedes Jahr das gleiche Theater.
Die Mentalität hier ist einfach zum ko….”will haben, aber kostenlos”