Manchmal entstehen in Paraguay mit der Zeit Legenden. Der deutsche Kolonist Albino Neukirchinger schreibt im Moment Geschichte, sogar eine märchenhafte. Die Einheimischen in der Gegend nennen ihn nur noch den großen Vater “Papá Guazú“.
Wie kam es dazu? Es geht vor allem um die Goldsuche in Paso Yobai, Departement Guairá. Viele Diskrepanzen und Tumulte gab es in den letzten Jahren wegen dem Thema. Nun aber scheint Neukirchinger einen Weg gefunden zu haben, allen Einwohnern in der Zone etwas Gutes zu tun. Auf seinem Grundstück wird nach Gold geschürft aber der Gewinn kommt allen Bewohner in der Zone zugute. Die Wogen der Unruhen in den letzten Wochen scheinen sich zu glätten.
Ein kontinuierliches Ärzteprogramm wurde entwickelt. Jeden Dienstag und Donnerstag stehen Doktoren für die Anwohner in Paso Yobai bereit, kostenlos. Gestern kamen 78 Mediziner aus Asunción und behandelten von 07:00 Uhr am Morgen bis etwa 10:00 Uhr mehrere hundert Menschen in dem Ort. Medikamente wurden ebenfalls kostenlos ausgegeben.
Danach ging es zum Mittagessen auf den Sportplatz in der Kolonie Sudetia. Eigentlich war geplant, dass der Vizepräsident Juan Afara zu Besuch kommen sollte. Der Anschlag der EPP machte das Vorhaben aber zunichte. Stattdessen empfing Neukirchinger den persönlichen Referenten von Afara, Edgar Lopez, sowie Oscar Chavez, Landrat von Guairá. (Beitragsbild v.l.n.r.)
Finanziert wurde die ganze Aktion vor allem mit persönliche Spenden von Neukirchinger, wie zum Beispiel für das Fleisch, die Salate, Kuchen und Getränke zum Essen sowie die medizinische Geräte und Arzneimittel der ehrenamtlichen Mediziner. Vorbereitet und durchgeführt haben den Event mit Mehrheit deutsche Kolonisten aus Sudetia und Einheimische. Die Schule in der Kolonie bekommt für 160 Essen einen bestimmten Betrag ausbezahlt, zusätzlich noch Erlöse aus den Getränken, als Entgelt für die erbrachte Arbeitsleistung. Das ist ein guter Beitrag zum Erhalt der Einrichtung.
In Paso Yobai gibt es Gold. Im Gegensatz zu anderen lässt der deutsche Kolonist insgesamt bald mehr als 5.000 Einwohner an dem Gewinn teilhaben. Zusätzlich werden solche Aktionen, wie Besuch von Ärzten oder andere Sozialprojekte ins Leben gerufen. Ein Großteil der Bevölkerung ist arm und froh über solche Hilfsleistungen. Dies brachte Neukirchinger den Namen großer Vater, “Papá Guazú“, ein. „Ich teile nur das, was Gott mir gegeben hat. So lange es Gold gibt wird der Erlös an die Bedürftigsten verteilt, bis Gott sagt, es ist genug“, erklärte Neukirchinger.
Eigentlich waren gestern 120 Mediziner vorgesehen, die aus der Hauptstadt kommen sollten. Das Wetter machte aber dies nicht für alle möglich. In Zukunft werden solche Aktionen weiterhin stattfinden. Die An- und Abreise für die Mediziner war übrigens auch kostenlos. Des Weiteren schürfen aber immer mehr Privatpersonen nach Gold in der Zone. Ob sie sich auch an Hilfsaktionen für die ganze Bevölkerung beteiligen werden ist ungewiss.
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