Der längste Radweg in Südamerika

Asunción: Ein Mann dürfte Geschichte geschrieben haben. Jerónimo Buman radelte von Asunción nach Encarnación. Nun soll ein Projekt, das er mit dem Vorhaben erzielen wollte, Wirklichkeit werden. Ein Radweg soll entstehen.

Der längste Radweg in Südamerika wird seit gestern in einer Planungsgruppe umgesetzt. Die Strecke verläuft meisten an alten Bahngleisen entlang, die schon lange außer Betrieb sind und wahrscheinlich nicht mehr reaktiviert werden. Für den Radweg sind aber nur kleinere Arbeiten notwendig.

Innerhalb von einer Woche bewältigte Buman die Strecke zwischen der Hauptstadt Paraguays und der „“Perle des Südens“, Encarnación. Viele Menschen waren begeistert und befürworteten sein Projekt, einen Radweg zu erschaffen. „Es entstehen wenig Kosten. Auf natürliche Art und Weise müssen nur Unkräuter entfernt werden und einige Brücken sind zu reparieren“, sagte Buman. Es wird auch in Betracht gezogen, Gewässer mit anderen Mitteln, wie Flößen oder gleichwertigen Hilfsmitteln zu überqueren, falls die Renovierungskosten zu hoch sind. 2018 soll die Verbindung für alle Radfahrer befahrbar sein.

Zahlreiche Sportvereine unterstützen die Initiative, unter anderem aber auch die Kooperative San Cristobal. Das Sekretariat für Tourismus (Senatur) und verschiedene Gouverneure werden das Projekt begleiten.

„Der Weg wird auch Einkommen für die Städte an der Strecke generieren. Die Interessenten müssen schlafen, einkaufen und essen. Das verbindet zudem alle Menschen in den anliegenden Gebieten“, erklärte Buman.

Für die “Wartung“ des Radwegs werden Freiwillige in jeder Stadt gesucht, die ihn betreuen und instand halten. „Viele Leute haben uns schon kontaktiert. Wir hoffen, dass sie uns weiterhin unterstützen“, sagte Buman.

Quelle: ABC Color

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5 Kommentare zu “Der längste Radweg in Südamerika

  1. Und warum wird die alte Bahnstrecke nicht reaktiviert? Damit könnte sogar Geld verdient werden und zu den 4. Welt-Ländern aufgeschlossen werden. Aber es scheitert wohl daran, dass in diesem Lande kein Investor mehr sein Geld in den Sand setzen will.

    1. Mein Vater sagte mal, dass in den 80ern, als die Bahn noch aktiv war, die Reise mit vielen Strapazen verbunden war. Die Reise dauerte ewig lang, der Zug fuhr im Schnitt bloss 25 – 30 km/h. Es kam vor dass Waggons sich selbst entkoppelten, der Strom in den Waggons ausfiel und die Toiletten bestialisch gestunken haben.

      Ist zwar schon 30 Jahre her, aber man sieht, dass die Paraguayer überfordert mit dem Bahnbetrieb sind. Von Instandhaltung wissen hier auch nicht viele etwas, die Trassen und die Maschinen müssen gepflegt werden.
      Nehmen wir mal an, Paraguay waere imstande schnelle ICEs zu betreiben. Es wuerden viele Unfaelle passieren, da Rinder oder Kinder an den Bahngleisen rumlungern wuerden.

      1. Ja, danke Philipp, so habe ich mir das etwa vorgestellt. Habe gehört, dass die Eisenbahn vor allem deshalb zugrunde ging, weil der Unterhalt gegen null strebte. Eine Eisenbahn ist nun mal einem mechanischen Verschleiß unterlegen. Wirklich schade, denn es wäre nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch sinnvoll.
        Jetzt wo das Durchschnittseinkommen der Paraguayer gestiegen ist und man sich Auto leisten kann werden halt viele Millionen Autos mit genau einem Insassen und vier leeren Sitzplätzen herumfahren.

  2. Ein Radweg….von Asuncion nach Encarnación….Wer faehrt so eine Strecke bei grosser Hitze?? Und selbst mit dem Auto zu fahren ist heute schon ein einzukalkulierendes Risiko….Aber beim Auto kann man wenigstens die Tueren verriegeln und die Klimaanlage anschalten aber mit einem Fahrrad…. Gibt viele Moeglichkeiten Geld in den Sand zu setzen aber….es geht ja um Wiederwahl von Herrn Cartes, da wird wie ueberall auf der Welt viel versprochen in Wahlkaempfen

  3. Zur Geschichte der paraguayischen Eisenbahn :
    Ursprünglich ein Staatsbetrieb wurde 1887 an die englische Firma “The Paraguay Central Railway Co.” verkauft die langsam die Strecke bis Encarnacion verlaengerte und mit argentinischer Kapitalbeteiligung 1911 durch einen Ferry Boat ueber den Parana die Verbindung zum argentinischen Eisenbahnnetz bis Buenos Aires herstellte. Die Gesellschaft war nie sehr rentabel und 1931 wurde die letzte Dividende auf die Stammaktien und 1946 die Zinsen auf deren Bonds bezahlt. Als 1959/1961 die Defizite zu gross wurden und die englische Gesellschaft den Betrieb aufgeben wollte kaufte der paraguayische Staat die Anlagen fuer damals 200.000.- Pfund auf 20 Jahre Abzahlung. 1999 wurde dann der Betrieb bis nach Encarnacion eingestellt. Fehlende Investitionen bedingt durch politische Instabilitaet, den Chaco Krieg 1933 wie den Buergerkrieg 1947 haben dem Unternehmen ein langsames Siechtum beschert. Die letzte Dampflokomotive wurde 1951 gekauft. Es gibt ein interessantes Museum in der ehemaligen Werkstatt der Eisenbahn in Sapucay.

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