Die Fernstraße 8 scheitert an einer deutschen Kolonie

Caazapá: Der Ausbau von der Fernstraße 8 “Blas Garay“ lahmt weiter. 2014 begann die Asphaltierung und nun scheint es bei der von deutschen Einwanderern gegründeten Kolonie Yegros nicht weiter zu gehen.

Kraftfahrer haben massive Probleme, den 10 kilometerlangen Streckenabschnitt zwischen Yegros und Moises Bertoni zu passieren, weil die Bauarbeiten stocken. Das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation (MOPC) betont jedoch, das Projekt sei in der Endphase.

Der Ausbau der Route 8 zwischen Caazapá und Yuty hat eine Länge von 72 km. Die Erweiterung der Zugänge zu verschiedenen Gemeinden an der Strecke, wie Yegros, Bertoni, Maciel und Caazapá wird insgesamt 78 Millionen US Dollar verschlingen. Das koreanische Unternehmen Ilsung ist verantwortlich für die Ausführung der Arbeiten. Vorgesehen war eine Bauzeit von 26 Monaten, die aber immer wieder aufgrund der Regenfälle verlängert wurde.

Die Angst der Bewohner steigt, dass die Route 8 ein langjähriger Traum bleibt und nie beendet wird. „An Regentagen in der Hauptstadt vom Departement Caazapá anzukommen war immer eine Odyssee. Eigentlich sollte diesen März alle Straßenarbeiten fertiggestellt sein, da die 46 Monate, die die Regierung der Firma Ilsung länger Zeit gab, auslaufen, aber das wird wohl ein Traum bleiben“, sagte Otilia Mercado aus Yegros.

Wochenblatt / ABC Color

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5 Kommentare zu “Die Fernstraße 8 scheitert an einer deutschen Kolonie

  1. Die Frage ist ob es überhaupt irgendein Material gibt, welches diesen klimatischen Bedingungen standhält. Wie wird hier überhaupt kalkuliert? Man müsste hier ja einberechnen, dass wenn man mit der Strasse fertig ist, am anderen Ende, also am Beginn wieder anfängt und so geht das ewig im Kreis. Moment ewig? Nein, nur solange noch Steuergeld zu finden ist.
    Ich denke aber, dass die Grundstücke dort bereits den Asphaltaufschlag im Preis inkludiert haben?
    Wenn Paraguay etwas umbringen wird, dann entweder der Müll oder diese Bauwirtschaft. Wie ich es schon mal sagte, wenn Paraguay für so etwas geeignet wäre, dann hätte man ja auch Bauwerke wie Macchu Picchu oder Pyramiden hier gefunden. Die hat man aber warum wohl wo anders gebaut? Ja, Klima und damals gab es noch kein Steuer- oder Fiatgeld.

    1. Das ist der 10 km-Abschnitt, der wohl jetzt noch ein bisschen mehr verfuellt wird den Erdhaufen zu urteilen. Ich bin erst letzten Freitag da durchgefahren – es wird schon gearbeitet mit schweren Maschinen, und ich bin sicher dass die Koreaner viel eher fertig geworden waere, da mehr Aufenthalt mehr Geld kostet.
      Nur wussten sie nicht, was ihnen in Paraguay bluehen wuerde: Unbestaendiges Wetter, wobei die Koreaner wirklich Pech hatten bei den vielen Regenfaellen und der Auftraggeber, das MOPC mit ihrer wahnsinnigen Buerokratie. Dann war wohl auch die Planung mangelhaft. Es wurde angefangen zu verfuellen und nach den Regenfaellen merkte man, dass an einigen Stellen eine Entwaesserung dringend notwendig ist. Das muss dann natuerlich von einer anderen Firma oder der Bauueberwachung gemacht werden – und die machen das sicher nicht umsonst.

      Ueberigens ist Yegros nicht wirklich eine rein “deutsche Kolonie” – der Gruender war Schweizer und die ersten Siedler eben Schweizer, Deutsche und einige Franzosen. Von letzteren sieht man aber gar keinen Einfluss mehr. In Yegros gibt es aber noch mehrere Familien mit deutschen Nachnamen – und es wird auch bei einigen noch deutsch gesprochen.

  2. Doch, Zardaz, das Material, das den klimatischen Bedingungen standhält, ist ohne weiteres vorhanden. Es war ja auch vorhanden während der Regierungszeit des Gral. Alfredo Stroessner, denn z.B die in jener Zeit gebaute Avda. España in Asuncion hat auch ohne nennenswerte Reparaturen immerhin 35 Jahre gehalten, und mußte nicht einmal wegen Schlaglöchern, sondern um den Bau eines neuen Abwassersystems zu verwirklichen, vor wenigen Jahren erstmals vom Zentrum bis zur Kreuzung San Martin schrittweise aufgerissen werden. Seit 1989 will man eben am Material sparen und eine Asphaltdecke wird deshalb nur noch so dünn, daß diese dem Gewicht der darüberfahrenden Autos gar nicht standhalten kann. Das ist das Problem, nicht etwa die Auswahl des Materials.

    1. Danke für die Info. Bei einer Reparatur in etwa 4 Jahrzehnten, würde es sich rentieren. Ich persönlich hätte gedacht es ist maximal die Hälfte der Zeit auch bei bestem Material und dann stellt sich schon die frage nach Kosten versus Nutzen.
      Die jetzige Baumoral ist natürlich wieder eine andere Geschichte. Daran wird sich aber wohl nichts mehr ändern.
      Habe das aber auch anderswo in Südamerika gesehen. An der Küste Perus regnet es quasi nie, aber einmal in 3 Jahrzehnten eben doch, weil el Nino. Von den zig Brücken entlang der Pan Americana, blieb genau eine stehen. Und jetzt raten wir mal welche. Ja, die älteste, die quasi aus der Kolonialzeit stammt. Alle anderen modernen waren weg.

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