Als einer der größten Volkswirtschaften der Welt ist China zum Vorreiter bei der Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung geworden. In Zeiten einer fortschreitenden Digitalisierung kann dieser Schritt durchaus als konsequent bezeichnet werden. Das neue Digital Currency Electronic Payment (DCEP) des Landes – ein digitales Zahlungs- und Verarbeitungsnetzwerk der chinesischen Zentralbank – und seine digitale Währung, der digitale Yuan (E-Yuan), sollen physisches Bargeld künftig vollständig ersetzen. Das DCEP wurde 2019 vorgestellt, begann im April 2020 mit seinem Prozess und wurde langsam in großen Städten wie Shanghai, Chengdu und Peking eingeführt. Die vorsichtige Umsetzung zeigt, wie ernst die chinesische Regierung das DCEP-Projekt nimmt.
Was die digitale Fassung des Yuan auszeichnet
Eine digitale Währung ist Geld, das nur als elektronische Daten existiert. Obwohl es wie normales Geld verwendet werden kann, hat es keine physische Form und Transaktionen können von jedem Ort aus gesendet und an jedem Ort der Welt empfangen werden.
Bei dem E-Yuan handelt es sich um eine digitale Version des Yuan – Chinas Landeswährung. Das DCEP wird durch Yuan-Einlagen der chinesischen Zentralbank gedeckt und seit etwas mehr als fünf Jahren entwickelt. Nach der derzeitigen Regelung sind Banken verpflichtet, einen Teil ihrer Yuan-Bestände in die digitale Form umzuwandeln und über mobile Technologien an Unternehmen und Bürger zu verteilen.
Über die Yuan Pay Group App können Anleger aus der ganzen Welt in den E-Yuan investieren und von den zu erwartenden Entwicklungen profitieren.
Die Unterschiede zu anderen Kryptowährungen
Der Hauptunterschied zwischen digitalen Währungen und Kryptowährungen wie Bitcoin liegt in der Verwendung der Blockchain- Technologie. Kryptowährungen verwenden Blockchains, um dezentral sowie anonym zu bleiben und die Notwendigkeit einer Aufsichtsbehörde zu vermeiden. Digitale Währungen wie der E-Yuan verwenden ebenfalls Blockchain, aber sie arbeiten mit einer zentralisierten Autorität und erfordern eine Benutzeridentifikation. Für den chinesischen Staat ergeben sich gewisse Überwachungs- und Kontrollbefugnisse, die aber in einem erheblichen Maße zur Preisstabilität und Sicherheit beitragen. Das zentralisierte System ermöglicht es Benutzern, Fehler bei der Verwendung oder Übertragung der digitalen Währung zu korrigieren, eine Funktion, die bei Kryptowährungen praktisch nicht vorhanden ist.
Welche Vorteile mit dem E-Yuan einhergehen
Die digitale Währung ermöglicht es der chinesischen Regierung, den Geldfluss durch ihre Wirtschaft besser zu verfolgen und Planungsentscheidungen zeitnaher zu treffen. Nach der vollständigen Einführung des E-Yuan kann auch die Bevölkerung ohne Bankkonto in die Mainstream-Wirtschaft eingebracht werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in China ein beachtlicher Bevölkerungsanteil keine Bankprodukte in Anspruch nimmt und daher über kein Konto verfügt.
Ein weiterer Vorteil des digitalen Yuan besteht darin, dass er dazu beitragen könnte, den Renminbi in den Status einer internationalen Reserve zu bringen. Nach der Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt diskutieren internationale Banker und Ökonomen zunehmend über die Möglichkeit einer Ablösung des US-Dollars für den internationalen Handel. Als wichtigstes Transaktionsmedium in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sollte Chinas Währung ein natürlicher Anwärter auf diesen Platz sein. Der US-Dollar macht jedoch immer noch 88,3 % aller internationalen Abwicklungstransaktionen aus, während der Renminbi nur 4 % ausmacht. Die Digitalisierung der Währung wird dazu beitragen, den internationalen Zahlungsverkehr mit der Währung zu beschleunigen und sie bei internationalen Händlern beliebter zu machen.
Das DCEP ist ein Langzeitprojekt der chinesischen Regierung und zeigt mit seiner akribischen Einführung, wie ernst Peking sein Ziel der Kontrolle seines Finanzsektors nimmt. Das System bietet ein großes Potenzial für Chinas wirtschaftliche Expansion. Die zukünftigen Pläne für die Internationalisierung der digitalen Währung hängen von der Anpassung des heimischen Marktes ab.
