Ein empörtes Kind im Chaco beklagt sich über die Abwesenheit des Staates

Teniente Esteban Martinez: Ein 12-jähriger Junge, der 15 km mit dem Pferd zur Schule reiten muss, hat die schlechten Straßenverbindungen im Chaco angeprangert. Er findet es unverschämt, wie der Staat mit seiner Abwesenheit glänzt.

„Was für eine Schande. Und ich muss jeden Tag in die Schule. Unsere Region wurde vom Staat einfach aufgegeben“, sagte der 12-jährige Roberto.

Um an einer Schulprüfung teilnehmen zu können, muss Roberto 15-Kilometer an der Grenze der Bezirke General Bruguez und Teniente Esteban Martínez im Departement Presidente Hayes zurücklegen. Schon ein Regenguss lässt den Bereich unpassierbar werden.

Die Situation, die er, seine Eltern und Nachbarn täglich vor Augen haben machte ihn wütend und er beschloss seinen täglichen Schulweg zu dokumentieren, damit die Öffentlichkeit die durch Schlamm gezeichnete Realität erkennen können.

„Vom Ministerium kommt keiner, um den Weg zu reparieren. Meine Schule ist weit weg und wir müssen viele Strapazen überwinden, wenn es stark regnet”, klagte Roberto, der die Bildungseinrichtung in General Delgado besucht. Er fügte an, dass der Staat sich mehr um die Belange aller Bürger kümmern müsse.

Diese Art von Situation wird in verschiedenen Teilen des Landes wiederholt, wo das Aussehen eines aufgegebenen Paraguay zu beobachten ist. Die Einwohner sind kaum in der Lage, Straßen zu passieren, vor allem wenn es viel geregnet hat.

Wochenblatt / Paraguay.com

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9 Kommentare zu “Ein empörtes Kind im Chaco beklagt sich über die Abwesenheit des Staates

  1. Zur “Ehrenrettung” des Staates ist festzustellen, daß Paraguay im Verhältnis zur Bevölkerung ein riesiges Land mit weiten Wegen ist. Es gäbe hier so viel zu tun, doch wo soll das viele Geld dazu nur herkommen? Nur ein Teil des Gewünschten und Erforderlichen ist machbar. Die Betroffenen werden das natürlich anders sehen. Aber… würde die verdammte Korruption nicht sooooo unverschämt grassieren, wäre weit mehr möglich. Doch die gewissenlosen Politiker haben damit ganz offensichtlich keine Probleme und decken sich im Zweifelsfalle gegenseitig. Sie denken eben, der Staat wäre ein Selbstbedienungsladen für eine ganz bestimmte Schicht von Auserwählten und ihren Amigos. Solange sich daran nichts ändert, wird Paraguay NIEMALS aufsteigen können und weiterhin im Sumpf der Korruption und damit einhergehenden Rückständigkeit verharren.

    1. Da haben Sie recht. Ich denke mir das auch des Öfteren. Es kommt zu den Distanzen und der geringen Bevölkerung in diesen Gebieten noch das Klima also die Witterung dazu. Es gibt Staaten mit trockenem heißem Klima, das ist natürlich besser für die Infrastruktur. Wenn es aber dann mal stark regnet, sieht man die Bescherung. In Paraguay regnet es nun mal nicht nur zwei mal im Jahr oder im Jahrzehnt stark sondern oft genug zwei mal pro Woche.
      Die andere Frage, die man stellen müsste, wäre ob die, die sich beschweren je Steuern bezahlt haben oder ihre Ande Rechnung. Wenn beide Fragen mit nein beantwortet werden….

      1. Warum ist heißes Klima besser für die Infrastruktur? Schau nach EU, ist es mal lange Zeit heiß, rollt sich auch an jeder Ampel oder auch zwischen den Streckenabschnitten der Asphalt hoch und es enstehen auch nur Löcher. Allerdings wird in EU relativ schnell repariert und reagiert, was hier absolute Fehlanzeige ist. Ab und An, sieht man eine Privat Person mit Spaten, der die Löcher mit Sand zuschaufelt und dafür Geld haben will. Ist doch egal, ob die sich beschwerenden Steuern zahlen oder nicht, das Geld fließt eh in andere Kanäle. Ande Rechnungen sind doch bei Privat Personen ein Klacks gegen die Munis und öffentlichen Einrichtungen, die nicht bezahlen. Wenn die Ande bezahlt wird, ist das Geld auch gleich wieder in private Taschen verschwunden.

        1. Ok sagen wir eher trockenes Klima mit wenig Luftfeuchtigkeit. Der Winter mit Schnee und Eis ist ja auch nicht gut und den haben wir in Paraguay nicht. Ist also Nebensache.
          Ob die sich beschwerenden Steuern zahlen ist für mich aber schon das Thema. Es sagt nämlich alles aus. Richtig erkannt, es fließt in andere Kanäle, es arbeitet aber hier jeder so, also vertraut eigentlich niemand niemandem und somit kann es auch keine oder nur notdürftigste Infrastruktur geben.
          In der Eu gibt es ein paar Nettozahler und Organisierte, die das ganze stemmen. Ohne die würde Europa über wiete Strecken genau so aussehen. Folge dessen bräuchte auch Südamerika so etwas wie eine EU, die von Nettozahlern und Organisierten geführt wird. Selbstredend dürfte auch keine Demokratie dabei sein, denn sonst überstimmen ja die Unorganisierten und Nettoempfänger die Organisierten und Nettozahler.
          Kurz gesagt, es ist in der Eu schon falsch, aber funktioniert noch solange Geld da ist, also nicht mehr lange und in Südamerika wird sich sowieso nie etwas ändern. Es ist wie mit einem Sieb Wasser holen. Die Diskussionen sind an sich nicht sinnvoll, wenn Ross und Reiter nicht genannt werden (dürfen).

          1. Du hast es richtig erkannt, es ändert sich nichts hier mit der Infrastruktur, also warum Steuern bezahlen? Ich bezahle z.b. Straßenbeleuchtung ( 20.000 pro Monat ) obwohl es weit und breit keine Straßenlampe gibt, oder die funktioniert. Bei Nachfrage bei der Ande, sagte man mir nur, ich benutze sicher auch mal Straßen, wo Licht ist.

  2. Also mein lieber Teniente Esteban Martinez, ich erklär dir das mal: wenn alle Politvampiere das Staatsgeld bis auf 2% für ihren privaten Kram raushauen, bleibt halt nix mehr für dich übrig? mein Vorschlag: werd der erste nicht total korrupte Politiker hier? 😉

  3. Man kann leider in Paraguay nicht jeden Feldweg asphaltieren! Das würde trotz Korruption in PY, fast so schlimm wie in BRDDR den Staat ruinieren! Wenn die Familie von dem Jungen das bezahlen müsste, hätte er nichtmals mehr Geld für ein Pferd! Eine andere Möglichkeit für ihn wäre ein Internat, aber das kostet auch Geld und er müsste dazu sein Pferd verkaufen! Also Zähne durch und reiten!

  4. Der EX Presidente Cartes hat sein eigener JET;was fuer ein unterschied viele von seine Brueder haben nicht mal ein Esel aber haben vielleicht auch nicht soviele toedliche zigaretten exportiert&&&&&&&&&&&&&importiert.

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