Ein Friedhof ohne Energie

Paso Yobai: Die bekannte Goldgräberstadt in Guairá müsste eigentlich über ausreichend Ressourcen verfügen, zumindest um die Stromrechnungen der ANDE für öffentliche Liegenschaften zahlen zu können. Weit gefehlt, denn der städtische Friedhof wurde nun von der Energieversorgung abgeklemmt.

Vor einiger Zeit passierte das Gleiche am Busterminal in Paso Yobai, als der staatliche Stromversoger ANDE diesen ebenfalls im Dunkeln ließ, weil monatelang keine Rechnungen bezahlt wurden. Das Problem wurde aber schnell behoben, als man das Thema in der Öffentlichkeit breit trat.

Im Augenblick ist es am städtischen Friedhof schwierig, Grabstellen zu errichten, weil Maurer oder Schmiede keine Werkzeuge benutzen können, die mit Strom betrieben werden müssen. Ebenso wird die letzte Ruhestätte vernachlässigt. Müll und Unkraut prägen das Bild. Die kommunalen Behörden übernehmen weder die Reinigung auf dem Friedhof noch bezahlen sie Rechnungen für grundlegende Dienste, wie der elektrischen Energie. Nur die Verwandten der Verstorbenen sorgen dafür, dass Gräber und Pantheons in einem ansehnlichen Zustand bleiben.

„Es ist ein Schande, was mit dem Friedhof passiert und wie die Gemeinde damit umgeht“, erklärte Clara Portillo, eine Bewohnerin aus Paso Yobai.

Im Zuge dessen versuchte man den Bürgermeister Ronald Vázquez (ANR) zu kontaktieren und seine Version über die Zustände zu erfahren. Jedoch berichtete seine Sekretärin, dass Vázquez im Ausland im Urlaub sei und erst Anfang Februar zurückkehre.

Raúl Acosta (PLRA), Gemeinderatsmitglied, erklärte, dass der Gemeinderat dem Bürgermeister keine Erlaubnis gegeben habe, das Land zu verlassen, so wie es im kommunalen Organisationsgesetz vorgesehen sei.

Wochenblatt / ABC Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

2 Kommentare zu “Ein Friedhof ohne Energie

  1. Keine Steuern zahlen und dann will man auch noch dass die öffentliche Hand die Gräber unterhält. Das Centli und das Galletiteli gibt es eben nicht gratis.
    Ist aber schon eine Schande, dass die Toten ihr Celuar nicht mehr aufladen können und die Klimaanlage in der Gruft eines Ex-Präsidenten Paraguays nicht betrieben werden kann.
    Sowas aber auch, das würde in Europa nicht passieren.

  2. Mann-oh-Mann. Haben die da keinen Friedhofsdirektor plus mindestens 10 unterlegende Angestellte, die sich darum kuemmern muessten? Kann ich mir schwer vorstellen!
    Vielleicht koennen sie aber nichts dafuer, weil der Buergermeister die Rechnungen – und zwar jede! – unterschreiben muss. Und die Ande Factura fuer den Friedhof hat er nicht unterschrieben, weil wohl ein Ande-Techniker den einmal als fette S** bezeichnet hat. Oder kuerzlich ist ein frueherer Rivale von ihm verstorben und aus Rache, das er nicht zeitnah bestattet werden kann, wurde die Ande-Factura nicht bezahlt.

Kommentar hinzufügen