Coronel Oviedo: Der Richter Victor Vera Valloud hatte kein Mitleid und urteilte hart. Vielleicht deswegen, weil die Angeklagte eine Anwältin ist und das Opfer eine Angestellte der Staatsanwaltschaft.
Alicia Noemi Burgos Ozuna heißt die Angeklagte, die zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt wurde. Veronica Casco Ozuna war das Opfer in dem Fall.
Die beiden Frauen, wie man am Namen erkennt, sind zudem noch verwandt. Wie und warum der Streit zwischen der Verurteilten und dem Opfer entbrannte ist nicht bekannt. Jedoch wurde Burgos Ozuna angeklagt, weil sie mutwillig die Windschutzscheibe des Autos von dem Opfer einschlug.
„Es gab ein familiäres Problem, das Casco Ozuna hatte und nun beschuldigt sie mich für die Tat“, erklärte die Verurteilte und fügte an, dass zwei Personen als falsche Zeugen aufgetreten seien.
Das Opfer, Casco Ozuna, zeigte sich zufrieden mit dem Urteil gegen ihre Verwandte. Zudem muss die Verurteilte noch fünf Millionen Guaranies für den entstandenen materiellen Schaden bezahlen.
Wochenblatt / ADN Paraguayo
Simplicus
Ein Jahr Haft wegen einer vielleicht mutwillig zerstörten Windschutzscheibe!! Das muß man sich mal vorstellen. Ist das nicht eine wahnsinnige Rechtssprechung? Mich würde mal interessieren, aufgrund welcher Paragraphen im Gesetzbuch solche Strafen möglich sind. Oder gibt es dazu überhaupt keine festen Regeln. Kann jeder Richter in eigener Macht-Vollkommenheit entscheiden wie es ihm beliebt? Wo leben wir eigentlich hier?
Siegi
In Paraguay…
Wolfgang
Das beantwortet sich ganz einfach:
HECHOS PUNIBLES CONTRA LA PROPIEDAD
Artículo 157.- Daño
1º El que destruyera o dañara una cosa ajena será castigado con pena privativa de libertad de hasta dos años o con multa.
2º Cuando el hecho arruinara económicamente al dueño de la cosa destruida o dañada, la pena podrá ser aumentada hasta tres años.
3º Cuando el autor realizara el hecho conjuntamente con otros, la pena podrá ser aumentada hasta tres años.
4º En estos casos, será castigada también la tentativa.
5º La persecución penal del hecho dependerá de la instancia de la víctima.
Und wer in der Rechtspflege arbeitet, von dem wird angenomen, dass er (sie) die Gesetze kennt und bei Verstoessen gibt es Zuschlag.
Simplicus
Vieles hier erscheint mir fern jeglicher Logik und Angemessenheit. Genau so wie die weit überzogenen Bußgelder bei Verkehrsverstößen. Jedenfalls sind diese wohl kaum an den Durchschnittseinkommen der Paraguayer bemessen. Nun gut, mich wundert hier überhaupt nichts mehr.
wolfgang;
Das alles Richtig was du schreibst.
Die Pille ist trotzdem zu viel der Guten!
Und wer in der Rechtspflege arbeitet, von dem wird angenomen, dass er (sie) die Gesetze kennt und bei Verstoessen gibt es Zuschlag.
Bei den Zuschlag spielen die Beziehungen,die Seilschaften und das richtige Parteibuch die erste Geige.
Zeugen kann man immer bekommen,das ist nicht so ein Problem!
Schwere Sicherheitslücke
Gesetze gibt es hier in Paraguay schon, diese werden jedoch entweder nicht angewandt – auch wenn die Polizei neben der Ampel unter dem Mango am Benzin sparen und Teerere trinken ist – oder dann völlig willkürlich angewandt, da die Beweisführung doch etwas dilettantisch ist, ja, bei dieser Bildung und Korruption, den die Involvierten an den Tag legen, einfach sein muss.
Ein Jahr Gefängnis für eine eingeschlagene Windschutzscheibe ist ja wohl jenseits von Gut und Böse. Aber das ist ja so manches im gesitteten Urwald.
Wolfgang
Vielleicht hockte die Gegnerin im Auto, dann war es auch noch versuchte gefaehrliche Koerperverletzung, Der Artikel geht da ja nicht so genau ins Detail.