Einbruch bei den Zinssätzen der Kooperativen

Carlos Pfannl: Wer gedacht hatte, dass bei den Zinssätzen für Spareinlagen bei den Kooperativen weiterhin hohe Werte vorherrschen, täuschte sich. Viele Genossenschaften nehmen Anpassungen vor. Es schaut nach einer Überlebensstrategie aus.

Die Genossenschaft Carlos Pfannl bereitet dazu ebenfalls eine außergewöhnliche Generalversammlung vor.

Das Nationale Institut für Genossenschaftswesen (Incoop) hat eine Resolution herausgegeben, bei der die Kooperativen eine Risikobewertung haben müssen. Der Markt ist explosionsartig gewachsen und nun findet wohl eine Bereinigung statt.

Meistens sind hohe Zinsen bei Spareinlagen mit Vorsicht zu genießen, denn dadurch besteht ein größeres Ausfallsrisiko. Im Gegenzug sind aber “normale“ Zinsen auch keine Garantie, dass die Genossenschaft nicht pleitegeht. Mehrere Kooperativen, wie in Coronel Oviedo gingen bankrott, weitere befinden sich in großer Bedrängnis.

Laut der Incoop seien sechs Bewertungskategorien über die Liquidität, basierend auf den Daten der Kooperativen, eingeflossen. Sechs hatten es schon früher in die Ratingränge geschafft, nun wurden weitere 38 klassifiziert. Sie alle haben auch ihre Zinssätze für Spareinlagen oder Darlehen auf der eigenen Webseite publiziert.

Die Kooperative Carlos Pfannl hat nun per Dekret ebenfalls ihre Zinssätze angepasst. Viele neu Eingewanderte oder Kolonisten sind hier Mitglied. Bei den Spareinlagen, egal ob nur für 90 Tage oder über drei Jahre wurden die Zinssätze um 2% gesenkt. Die neue Regelung gilt seit dem 1. April 2017 und ersetze eine Resolution aus dem Jahr 2007. Die Mindestanlagesummen bleiben aber in allen Kategorien gleich. Des Weiteren besteht jetzt die Möglichkeit sich die Zinsen halb- und vierteljährlich auszahlen zu lassen. Dabei sind aber Zinsabschläge vorgesehen, vorher war dies nur jährlich oder vierteljährlich möglich.

Damit alles seine Ordnung hat, findet am 23. April um 11:00 Uhr auf dem Sportplatz in Carlos Pfannl eine außergewöhnliche Generalversammlung statt. Huberto Lopitzberger, Sekretär, berichtete telefonisch, es bestehe überhaupt kein Grund zur Sorge wegen der Einberufung. Es gehe nur darum, die neuen Statuten durch die Mitglieder abzusegnen. Die Kooperative sei und werde für die Zukunft bestens aufgestellt.

Wochenblatt / 5dias

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

4 Kommentare zu “Einbruch bei den Zinssätzen der Kooperativen

  1. Der Markt ist explosionsartig gewachsen und nun findet wohl eine Bereinigung statt. Die Zinssätze um 2% gesenkt. Für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation.
    Aber eines muss man der Cooperative Carlos Pfannl lassen: Obwohl die Zinsen (fast) aller Cooperativen und Banken in den letzten Jahren gefallen sind, kommuniziert es diese Cooperative.

  2. Vielleicht ist das nun die reaktion des “Marktes” auf die Tatsache, dass der Cartes im Land Gelder verbraten hat, die auf schulden für zukünftige Generationen beruhen?
    Bislang haben die Politiker nur Gelder genimmen, welche auch da waren, nun hat der Ausverkauf begonnen?

    1. Fallende Zinssätze sind eine natürliche Sache, *WENN ES DEN MENSCHEN BESSER GEHT*, sie also beginnen verstärkt Sparguthaben aufzubauen.

      Beispiel: EU-USA-JP: Die 3 reichsten Zonen der Welt, sind auch die Gebiete mit den niedrigsten Zinsen. …und die Leute tragen ihre Ersparnisse trotzdem in Rekorden auf die Bank. Die Schweiz zählt hier auch dazu.

      Staatsschulden: Haben bedint einen Zusammenhand. In den großen westlichen Ländern gibt der Staat über seine Staatsschulden die Ersparnisse wieder aus, und führt sie in den Wirtschaftskreislauf zurück. Hohe Sparguthaben der Bürger bedingen fast zwangsweise auch hohe Staatsschulden im Zinssystem.
      Für Paraguay gilt dies noch nicht, da die Schulden in Fremdwährung aufgenommen wurden und nicht von Paraguayern erspart sind. Auslandsschulden sind IMMER ein Problem.
      Die Zinsen im Land werden die kommenden Jahre weiter fallen, sowohl im Guthaben wie im Kredit Bereich.
      Dadurch werden auch viele Waren für die Masse der Menschen günstiger, da hohe Zinsen auch in alle Artikel des täglichen Lebens Preistreibend einfließen.
      Gleichzeitig mit fallenden Zinsen, steigen auch die Immo Preise, da diese beiden Werte stark voneinander abhängen.
      Die goldenen Zeiten der hohen Coop-Zinseinnahmen nähern sich ihrem Ende, dafür beginnen die goldenen Zeiten der Immobilieninvestoren – primär in cash-flow Immos wie Miet/Gewerbeobjekte im Ballungsraum.

Kommentar hinzufügen