Eine Art Erpressung

Asunción: Der gestrige Kommentar der Tageszeitung Abc Color zu den Beziehungen zu China und Taiwan war geistreich genug, damit er hier in Teilen wiedergegeben wird. Es aus nur einer Weise zu betrachten kann manchmal einen Tunnelblick zur Folge haben.

Sicherlich kann man geteilter Meinung sein, welcher Partner besser zu Paraguay passt oder was besser für Paraguay ist, dennoch gilt es Folgendes zu beachten:

Die Volksrepublik China verkauft ihre Produkte und realisiert Investitionen in Paraguay ohne jegliche Probleme. Im Gegensatz dazu, haben es Paraguayer weitaus schwerer ihre Produkte auf den chinesischen Markt zu bringen. Als Antwort kommt: „Brecht mit Taiwan, wir richten ein Botschaft ein und dann können wir Geschäfte machen“. China verkauft uns alles, von Dünger über Insektizide, Autos, Geländewagen, Haushaltsgeräte und Technologie. So wie es für paraguayische Viehzüchter zur Auflage wird, erst eine Botschaft zu haben um dann ihre Produkte zu verkaufen, erlegte man dem chinesischen Unternehmen Huawei nicht erst auf, dass es eine chinesische Botschaft geben muss, damit diese in Paraguay ihre Produkte anbieten können, unter anderem mit staatlichen Institutionen.

Es ist nachvollziehbar, dass Produzenten von Fleisch und Soja mit China Geschäfte machen wollen, doch dass Paraguay dafür politisch erpresst werden muss, leuchtet nicht ein.

Paraguay importiert jährlich Waren aus China im Wert von 4,5 Milliarden US-Dollar. Erst vor wenigen Tagen bezahlte Vox (Copaco) Huawei noch offene Schulden von 4,7 Millionen US-Dollar für Technologie, chinesische Produktionslinien für Autos produzieren Kraftfahrzeuge am laufenden Band aber Rindfleisch und Soja dürfen nicht aufs chinesische Festland. Auch wenn dies ein Spiel um Macht und Einfluss ist, das China leicht gewinnt, könnte man von beiden Seiten Kommerz Kommerz sein lassen und Politik Politik.

Wochenblatt / Abc Color

CC
CC
Werbung

Der Zweck dieses Dienstes ist die Wertsteigerung der Nachrichten und um einen flüssigeren Kontakt zu den Lesern zu etablieren. Kommentare sollten an das Thema des Artikels angepasst werden. Die Kommentatoren sind ausschließlich für den Inhalt verantwortlich, der sachlich und klar sein sollte. Schimpfwörter und persönliche Beleidigungen sowie Rassismus werden nicht geduldet.

4 Kommentare zu “Eine Art Erpressung

  1. Sollte sich China für den paraguayischen Markt (landwirtschaftliche Produkte, Fleisch und Milchprodukte) öffnen, wird es die Erzeuger und den Handel (und vor allem die vielen korrupte Politiker dazwischen) besonders freuen. Doch die Verbraucher in Paraguay hätten den gestiegenen Profit einiger Weniger mit stark steigenden Preisen für eben diese Produkte zu bezahlen. Das wiederum bedeutet stark steigende Inflationsraten und in der Folge weiter steigende Kriminalitätsraten. Alles hängt zusammen.

  2. es ist immer wieder erstaunlich mit welch präziser Analytischer Fähigkeiten doch einige “Leser” hier mitunter einfach geschriebene Artikel, sofort auf den Punkt genau ausarbeiten und Schlussfolgerungen für die Ferne Zukunft den nicht so begabten und unwissenden Volke kundtun. Wirtschaftsexperten (wenn es so etwas hier geben sollte) sitzen und warten auf die “Ergüsse” einzelner um dann an jeweiliger Stelle auch ein paar Worte zu den Welt-Globalen-Wirtschaft- Zusammenhängen den “Entscheidern” zu erleichtern. Sind wir alle froh, das es einzelne zurückgebliebene gibt welche nur für das Wohl und Wehe andere solch wertvolle Expertisen erstellen. Prädikat Wertvoll!

  3. “Auch wenn dies ein Spiel um Macht und Einfluss ist, das China leicht gewinnt, könnte man von beiden Seiten Kommerz Kommerz sein lassen und Politik Politik.”
    Ein vernünftiger aber vermutlich nie in Erfüllung gehender Wunsch.

Kommentar hinzufügen